JULIAN.
Warum diese höhnischen Zweifel? Ist es mein schmächtiger Wuchs, der gegen mich zeugt ? Haha! Ich sage Euch, dieses grobe, fleischige Geschlecht wird vergehen. Das werdende wird mehr vom Geiste empfangen werden als vom Körper. In dem ersten Adam war Gleichgewicht wie in jenen Abbildungen des Gottes Apollon. Dann war es mit dem Gleichgewicht zu Ende. Hatte nicht Moses eine schwere Zunge? Mußte man nicht seine Arme stützen, da er sie beschwörend erheben sollte am Roten Meere dort? Mußte nicht der Macedonier häufig durch gewisse starke Getränke und andere künstliche Mittel sich befeuern? Und nun Jesus von Nazareth, – hatte er nicht einen gebrechlichen Körper? Fiel er nicht in Schlaf auf dem Schiffe, während doch die andern sich wach hielten? Brach er nicht unter dem Kreuz zusammen, unter jenem Kreuz, das der Jude Simon mit Leichtigkeit trug? Die beiden Schächer brachen nicht zusammen. – Ihr nennt Euch Gläubige, und habt doch so wenig Glauben an die Offenbarungsmacht des Wunderbaren? Wartet, wartet, Ihr sollt sehen; – die Braut wird mir gewißlich werden, und dann –, Hand in Hand gehen wir gen Osten, dahin, wo, nach einigen, Helios geboren sein soll; – in die Einsamkeit, uns zu verbergen, wie die Gottheit sich verbirgt, zu suchen den Paradiesesgarten an des Euphrats Ufern, ihn zu finden, und da – o, Herrlichkeit! – von da aus soll ein neues Geschlecht in Schönheit und Gleichgewicht ausgehen über die Erde – da, Ihr schriftgeketteten Zweifler, soll das Kaiserreich des Geistes gegründet werden!