GREGOR.
Es sei fern von mir, alles verteidigen zu wollen, was meine Glaubensbrüder in übermäßigem Eifer für die Sache der Kirche verübt haben mögen. Doch Du, der Du so sehr erleuchtet bist, und der Du Herrscher aller bist, Du darfst nicht dulden, daß die Lebenden für die Fehler der Toten bestraft werden. Das aber ist in Kappadocien geschehen. Die Feinde der Christen, gering an Zahl, doch nach Gewinn dürstend und brennend vor Eifer, den neuen Beamten zu gefallen, haben Unruhe und Bekümmernis bei der Bevölkerung, in den Städten wie auf dem Lande, geweckt. – Ich denke hier zunächst nicht an die Verhöhnungen, die wir erleiden mußten, auch nicht an die Kränkung unseres wohlerworbenen Eigentumsrechtes, der wir in der letzten Zeit beständig ausgesetzt waren. Was mich und meine ernsthaft gesinnten Brüder am meisten bekümmert, das ist die Gefahr, die dieser Zustand für die Seelen mit sich bringt. Viele sind noch nicht fest im Glauben und vermögen nicht ganz der irdischen Güter zu entraten. Die harte Behandlung, die jetzt ein jeder erdulden muß, der den Christennamen trägt, hat schon mehr als einen Abfall zur Folge gehabt. Herr, das ist Seelenraub an Gottes Reich.