GREGOR.
Du weißt, was ich von den göttlichen Dingen hielt bei unserm frohen Zusammenleben in Athen. Aber fern lag mir damals der Gedanke, den Freuden der Welt zu entsagen. Ehrgeiz oder Durst nach Reichtum, das darf ich wohl behaupten, haben mich niemals in Versuchung geführt; doch bliebe ich kaum der Wahrheit treu, wollte ich leugnen, daß mein Auge und mein Sinn bewundernd an all der Herrlichkeit hing, die sich mir in der alten Wissenschaft und Kunst der Griechen erschlossen hat. Die Zänkereien, alle jene kleinlichen Streitigkeiten in unserer Kirche betrübten mich tief; aber ich nahm nicht teil an ihnen; ich diente meinen Landsleuten in weltlichen Dingen, – weiter nicht. – Da kamen Nachrichten aus Konstantinopel. Es hieß, Konstantios sei vor Schreck über Deine Unternehmungen gestorben und habe Dich zum Erben eingesetzt. Empfangen wie ein übermenschliches Wesen, dieweil die Kunde Deiner Siege Dir vorausgeflogen war, hattest Du, der Held Galliens und Germaniens, ohne Schwertschlag den Thron des Konstantios bestiegen. Die Welt lag Dir zu Füßen. – Da kamen wiederum Nachrichten. Der Herr der Welt rüstete sich zum Kriege wider den Herrn des Himmels –