JULIAN.
Noch nicht, mein Eutherios! Die Kasteiung des Fleisches dürfte allen Menschen heilsam sein. – Ja, ich sage Euch, wir müssen uns befleißen, ein neues Geschlecht zu werden. Ich kann nichts mehr mit Euch anfangen, so wie Ihr jetzt seid. Wollt Ihr heraus aus der Wüste, so müßt Ihr in einem reinen Leben wandeln. Seht die Galiläer an. Wir könnten gewisse Dinge von diesen Menschen lernen. Es gibt keine Notleidende und Hilflose unter ihnen; sie leben wie Brüder und Schwestern miteinander, – und jetzt mehr denn je, da ihre Widerspenstigkeit mich gezwungen hat, sie zu züchtigen. Diese Galiläer, wisset, haben etwas in ihrem Herzen, und ich wünschte sehnlich, Ihr möchtet das Euch aneignen. Ihr nennt Euch Nachfolger des Sokrates, des Platon, des Diogenes. Ist einer unter Euch, der um Platons willen freudig in den Tod gehen würde? Würde wohl unser Priskos seine linke Hand opfern für Sokrates? Würde Kytron etwa für Diogenes sich ein Ohr abhauen lassen? Ihr tätet es wahrhaftig nicht! Ich kenne Euch, Ihr übertünchten Gräber! Geht mir aus den Augen; – ich kann Euch nicht brauchen!
Die Weisheitslehrer gehen niedergeschlagen ab; die übrigen entfernen sich ebenfalls unter bekümmertem Flüstern; nur Oribases und Eutherios bleiben beim Kaiser zurück; Anatolos steht weiter hinten mit seinen Soldaten vor dem Zelt.