LOBGESANG
vom Hochaltar.
Die Schlange, sie lieget
Im Abgrund zernicht;
Das Lamm hat gesieget;
Auf Erden ward Licht!
Der Hof kommt in großem Aufzug von links. Priester mit Räucherfässern schreiten voran; dann Trabanten und Fackelträger, Hofleute und Leibwache. In der Mitte KAISER KONSTANTIOS, ein Mann von vornehmem Äußeren, vierunddreißig Jahre alt, bartlos und mit braunem Lockenhaar; seine Augen haben einen finstern und mißtrauischen Ausdruck; sein Gang und seine ganze Haltung verraten Unruhe und Schwäche. An seiner linken Seite geht die KAISERIN EUSEBIA, eine bleiche, feine Frauengestalt, von demselben Alter wie der Kaiser. Hinter dem Kaiserpaar folgt JULIAN, ein noch nicht voll entwickelter Jüngling von neunzehn Jahren. Er hat schwarzes Haar und einen keimenden Bart, hat unstete braune Augen, denen ein jäher Aufschlag eigen ist; die Hoftracht kleidet ihn nicht; seine Gebärden sind linkisch, auffallend und heftig. Es folgt HELENA, des Kaisers Schwester, eine üppige Schönheit von fünfundzwanzig Jahren, begleitet von jungen und älteren Frauen. Hofleute und Trabanten beschließen den Zug. MEMNON, des Kaisers Leibsklave, ein Äthiopier von starkem Körperbau, prächtig gekleidet, ist unter dem Gefolge.