JULIAN.
Immer außerhalb. Ich sollte! Krampfte sich meine Seele zusammen in bohrendem und verzehrendem Haß gegen den Mörder meines Geschlechts, so lautete das Gebot: Liebe Deinen Feind! Durstete mein schönheitstrunkener Sinn nach den Bräuchen und Bildern der vergangenen Griechenwelt, so drängte sich die Christenforderung ein mit ihrem: Such’ das Eine, was not tut. Spürte ich der Sinne süße Lust und Begier nach diesem oder jenem, so schreckte mich der Fürst der Entsagung mit seinem: Stirb hier ab, um jenseits zu leben! – Das Menschliche ist etwas Unerlaubtes geworden seit dem Tage, da der Seher von Galiläa das Steuer der Welt ergriff. Leben ist Sterben geworden durch ihn. Lieben und Hassen heißt Sünde. Hat er denn des Menschen Fleisch und Blut verwandelt? Oder ist der erdgeborene Mensch nicht geblieben, was er war? Das gesunde Innerste unserer Seele bäumt sich dagegen auf; und doch sollen wir wollen – gegen unseren eigenen Willen. Wir sollen, sollen, sollen!