GREGOR.
Auf der Heimreise kam ich durch Cäsarea. Ach, was für traurige Zustände fand ich da! Ich sah die Stadt voll flüchtiger Landbewohner, die Haus und Herd verlassen hatten, weil die Dürre dieses Sommers die Saat verbrannt und alle Weinberge, alle Ölgärten verheert hatte. Um dem Hungertode zu entgehen, hatten sie zu den Hungernden ihre Zuflucht genommen. Da lagen sie – Männer, Weiber und Kinder – zu Hauf, die Häuserwände entlang – Fieber schüttelte sie, Hunger wühlte in ihren Eingeweiden. Was hatte ihnen Cäsarea zu bieten, – diese verarmte, unglückliche Stadt, die nach dem großen Erdbeben vor zwei Jahren kaum erst zur Hälfte sich wieder erhoben hat? Und bei alledem, bei brennender Hitze und bei häufigen Erdstößen, mußten sie bei Tag und Nacht gottlose Opferfeste mitansehen. Die umgestürzten Altäre wurden in aller Eile wieder aufgebaut; das Opferblut rann in Strömen; unter Sang und Tanz tollten Gaukler und Dirnen durch die Gassen der Stadt. – Herr, – kann es Dich wundern, wenn meine hart geprüften Brüder, in der Heimsuchung, die sie traf, eine Strafe des Himmels zu erblicken glaubten, weil sie so lange den Unglauben und des Unglaubens anstößige Zeichen unter sich geduldet hatten?