JULIAN.
Suchet der Götter Huld zu gewinnen, dann habt Ihr sicherlich die meine. Und ist es nicht billig, daß Antiochia hierin vorangeht? Ist es nicht, als ob das Auge des Sonnengottes mit besonderem Wohlgefallen auf dieser Stadt ruhe? Befraget weitgereiste Männer, und Ihr werdet erfahren, in welch traurigem Übermaß es anderwärts der Irrlehre geglückt ist, unsere heiligen Stätten zu veröden. Was ist übriggeblieben? Eine Ruine hier und dort, und von dem Besten nichts. – Aber bei Euch, Ihr Bürger von Antiochia! O, meine Augen füllten sich mit Freudentränen, da ich zum ersten Male dieses unvergleichliche Heiligtum sah, Apollons eigenes Haus, das man sich kaum von Menschenhänden aufgeführt denken könnte. Steht nicht das Bild des Herrlichen darinnen wie früher in ungetrübter Schönheit? Nicht eine Ecke von seinem Altar ist abgehauen oder verwittert; nicht ein Riß ist zu sehen in den schlanken, ragenden Säulen. – O, wenn ich dies bedenke, – wenn ich die Binde an meiner Stirn fühle, – wenn ich hinabblicke auf dieses Gewand, das mir teurer ist denn der Purpurmantel, dann empfinde ich die Nähe des Gottes mit einem heiligen Schauer. – Seht hin, seht, wie das Licht uns umzittert in Herrlichkeit! – O fühlt, fühlt es, wie die Luft vom Duft frischer Kränze geschwängert ist! – Schöne Erde, Heimat des Lichtes und des Lebens, Heimat der Freude, Heimat des Glückes und der Schönheit, – was einst du warst, das sollst du wieder werden! – Auf, in des Sonnenkönigs Arme! Mithra, Mithra! Vorwärts auf unserm Siegesgange!
Der Zug setzt sich wieder, unter dem Beifall der Menge, in Bewegung, aber die Vordersten stocken beim Eingang der engen Gasse, durch die ein anderer Zug herab auf den Markt kommt.