MAXIMOS.
Warum? Ich werde Dir sagen, warum. – In der Nähe einer Stadt, wo ich einmal lebte, war ein Weinberg, weit berühmt wegen seiner Trauben; und wenn die Bürger der Stadt recht süße Früchte für ihre Tafel haben wollten, so schickten sie ihre Diener hinaus nach jenem Weinberg und ließen dort Trauben holen. – Nach manchem Jahr kam ich wieder in dieselbe Stadt; aber da wußte keiner mehr Bescheid über die einst so hochgepriesenen Trauben. Da suchte ich den Weingärtner auf und fragte ihn: Sag’ mir, o Freund, sind Deine Weinstöcke eingegangen, da niemand mehr Deine Trauben kennt? Nein, antwortete der Weingärtner, Du weißt doch wohl, daß junge Weinstöcke gute Trauben geben, aber geringen Wein; alte Weinstöcke hingegen schlechte Trauben, aber guten Wein. Darum, o Fremdling, fügte er hinzu, erfreue ich nach wie vor die Herzen meiner Mitbürger mit dieses Weinbergs Überfluß, nur in einer anderen Gestalt – als Wein und nicht als Trauben.