Respondeo dicendum quod quodammodo una est veritas, qua omnia sunt vera ....
Ad cuius evidentiam, sciendum est quod, quando aliquid praedicatur univoce de multis, illud in quolibet eorum secundum propriam rationem invenitur, sicut animal in qualibet specie animalis.
Sed quando aliquid dicitur analogice de multis, illud invenitur secundum propriam rationem in uno eorum tantum, a quo alia denominantur.
Sicut sanum dicitur de animali et urina et medicina, non quod sanitas sit nisi in animali tantum, sed a sanitate animalis denominatur medicina sana, inquantum est illius sanitatis effectiva, et urina, inquantum est illius sanitatis significativa.
Et quamvis sanitas non sit in medicina neque in urina, tamen in utroque est aliquid per quod hoc quidem facit, illud autem significat sanitatem.
Dictum est autem quod veritas per prius est in intellectu, et per posterius in rebus, secundum quod ordinantur ad intellectum divinum.
Si ergo loquamur de veritate prout existit in intellectu, secundum propriam rationem, sic in multis intellectibus creatis sunt multae veritates;
etiam in uno et eodem intellectu, secundum plura cognita.
Unde dicit Glossa super illud Psalmi XI, diminutae sunt veritates a filiis hominum etc., quod sicut ab una facie hominis resultant plures similitudines in speculo, sic ab una veritate divina resultant plures veritates.
Si vero loquamur de veritate secundum quod est in rebus, sic omnes sunt verae una prima veritate, cui unumquodque assimilatur secundum suam entitatem.
Et sic, licet plures sint essentiae vel formae rerum, tamen una est veritas divini intellectus, secundum quam omnes res denominantur verae.
Ez ist zemerken, daz in aller wis [ist] ein warheit, von der ellü ding war sint.
Her zuo ist zemerken, swenne daz man einhellichen setzet etwaz von vil, daz selbe vindet man in ieklichen von disen nach sinen eigenen reden, alse daz tier in einem ieklichen gesteltnüsse dez tieres.
Aber so etliches in einer höchern reden gesprochen wirt von vil, daz selbe vindet man nach einer eigener rede in ir eine allein, von dem die andern genemet werdent.
Alse gesuntheit die sprichet man von einem tiere unde harn unde arzenie, niht daz gesuntheit si allein in dem tiere, sunder von der gesuntheit dez wirt genemet die gesunt arzenien, (317) alse vil si der gesuntheit ist wirkende; unde der harn nach dem unde er bezeichenlichen ist.
Aber wie doch daz ist, daz die gesuntheit niht ensi in der arzenie noh in dem harn, doch ist in ietwederm etwaz, übermitz daz so etwer tuot, unde daz bezeichent die gesuntheit.
Aber die warheit ist dez ersten in dem verstan unde dar nach in den dingen, nach dem unde si geordent sint zuo dem verstan gotis.
Aber unde sprechen wir von der warheit, die da ist in dem verstan nach iren eigenen reden, also so in vil verstentnüsse, die geschaffen sint, [sint] vil warheit.
Ouch in einem verstan unde in dem selben so sint ir vil nach vil bekanten dingen.
Unde da von sprichet die glose über David, “die warheit sint geminret von dez menschen kindern,” alse von eins menschen antlüze enspringent vil glichnüsse in dem spiegel, also von einer warheit gottis entspringent vil warheit.
Aber sprechen wir von der warheit, nach dem unde si in den dingen ist, also sint (318) si alle [war] von einer ersten warheit, der sich ein ieklichez glichet nach siner wesentheit.
Unde also, wie daz si, daz vil wesen sint oder forme der dinge, doch so ist ein warheit dez gotlichen verstans, nach dem unde ellü ding geheizen sint ware.