JULIAN.
Hekebolios hält ihn für einen Betrüger, und darin hat er gewiß nicht so unrecht. – – Nein, nein, Agathon, – Libanios ist der gefährlichste. Unsere sündige Erde hat sozusagen gestöhnt unter dieser Geißel. Seiner Ankunft gingen Zeichen voraus. Eine pestartige Seuche raffte in der Stadt zahllose Menschen dahin. Und, als sie vorüber war, im Novembermond, da regnete es in jeder Nacht Feuer vom Himmel. Du darfst nicht zweifeln, Agathon! Ich habe selbst mitangesehen, wie die Sterne aus ihren Kreisen sich lösten, sich auf die Erde zu senkten und unterwegs erloschen. – Und dann hat er hier gelehrt, er, der Weisheitsfreund, der Redner. Alle nennen ihn den König unter den Lehrern der Beredsamkeit. Ja, das müssen sie wohl. Ich sage Dir, er ist furchtbar. Jünglinge und Männer scharen sich um ihn; er fesselt ihre Seelen, so daß sie ihm folgen müssen. Gottesleugnung fließt betörend von seinen Lippen, wie Sang und Sage von Trojanern und Griechen –