Sciendum tamen quod huiusmodi passiones aliter fuerunt in Christo quam in nobis, quantum ad tria.
Primo quidem, quantum ad obiectum.
Quia in nobis plerumque huiusmodi passiones feruntur ad illicita, quod in Christo non fuit.
Secundo, quantum ad principium.
Quia huiusmodi passiones frequenter in nobis praeveniunt iudicium rationis, sed in Christo omnes motus sensitivi appetitus oriebantur secundum dispositionem rationis.
Unde Augustinus dicit, XIV de Civ. Dei, quod hos motus, certissimae dispensationis gratia, ita cum voluit Christus suscepit animo humano, sicut cum voluit factus est homo.
Tertio, quantum ad effectum.
Quia in nobis quandoque huiusmodi motus non sistunt in appetitu sensitivo, sed trahunt rationem.
Quod in Christo non fuit, quia motus naturaliter humanae carni convenientes sic ex eius dispositione in appetitu sensitivo manebant quod ratio ex his nullo modo impediebatur facere quae conveniebant.
Unde Hieronymus dicit, super Matth., quod dominus noster, ut veritatem assumpti probaret hominis, vere quidem contristatus est,
sed, ne passio in animo illius dominaretur, per propassionem dicitur quod coepit contristari, ut passio perfecta intelligatur quando animo, idest rationi, dominatur;
propassio autem, quando est inchoata in appetitu sensitivo, sed ulterius non se extendit.
Umbe daz zewissen ist, daz solich lidunge anders waren in Christo denne in uns alse vil als nach (92) drin dingen.
Daz erst, alse vil als nach dem gegenwurf.
Wan in uns so [werdent diz] lidunge dike getragen zuo unurlouplichen dingen, die in im niht enwaren.
Zuo dem andern male alse nah dem beginne.
Wan diz lidunge fürkoment empziclichen in uns daz urteile der bescheidenheit; aber in Christo ensprungen nach der bereitunge der bescheidenheit alle bewegunge der sinlichen begirde.
Unde da von so sprichet St. Augustinus in dem vierzehenden capitele in dem buoch “Von der got lichen stat,” daz Christus diz bewegung sicherlichen von bereitunge der gnaden, swenne daz er wolt, so enphieng er si von menschlichen gemüete, also do er wolt, do wart er mensche.
Zuo dem dritte male alse nach der wirkunge.
Wan etwenne so sint diz bewegunge niht in uns in der sinlicher begirde, sunder si ziehent die bescheidenheit.
Unde des enwaz in Christo niht, wan die bewegunge dez menschlichen fleischez (93) bekam im natürlich, unde also von siner bereitunge so beliben in der sinlicher begirde also, daz sin bescheidenheit da von niht gehindert wart, er tete, daz behörlich were.
Unde dar umb sprichet St. Jeronimus “Ueber Matheum” daz “unser herre, umbe daz daz er beweret die angenomenheit des menschen in der warheit, wan für war so wart betrüebet.
Aber daz sin lidunge iht herschet in sinem gemüete, umbe die marter so sprichet man, daz er begunde zetruren”, daz daz liden volkomenlichen verstanden wirde, wenne daz ez herschete dem gemüete, daz ist der bescheidenheit.
Aber so daz liden waz er habende in den sinlichen bewegde, aber doch enkerte ez sich niht fürbas.