Respondeo dicendum, quod absque dubio tenendum est, quod divina essentia in patria immediate ab intellectu glorificato videatur.
Ad cuius evidentiam sciendum est, quod in visione intellectiva triplex medium contingit esse.
Unum, sub quo intellectus videt, quod disponit eum ad videndum;
et hoc est in nobis lumen intellectus agentis, quod se habet ad intellectum possibilem nostrum, sicut lumen solis ad oculum.
Aliud medium est quo videt;
et hoc est species intelligibilis, quae intellectum possibilem determinat, et habet se ad intellectum possibilem, sicut species lapidis ad oculum.
Tertium medium est in quo aliquid videtur;
et hoc est res aliqua per quam in cognitionem alterius devenimus, sicut in effectu videmus causam, et in uno similium vel contrariorum videtur aliud;
et hoc medium se habet ad intellectum, sicut speculum ad visum corporalem, in quo oculus aliquam rem videt.
Primum ergo medium et secundum non faciunt mediatam visionem: immediate enim dicitur aliquis videre lapidem, quamvis eum per speciem eius in oculo receptam et per lumen videat:
quia visus non fertur in haec media tamquam in visibilia, sed per haec media fertur in unum visibile, quod est extra oculum.
Sed tertium medium facit visionem mediatam.
Visus enim prius fertur in speculum sicut in visibile, quo mediante accipit speciem rei visae in specie vel speculo;
similiter intellectus cognoscens causam in causato, fertur in ipsum causatum sicut in quoddam intelligibile, ex quo transit in cognitionem causae.
Et quia essentia divina in statu viae in effectibus suis cognoscitur, non videmus eam immediate; unde in patria, ubi immediate videbitur,
tale medium penitus subtrahetur.
Similiter etiam non est ibi medium secundum, scilicet aliqua species essentiae divinae intellectum informans:
quia quando aliquid videtur immediate per speciem suam, oportet quod species illa repraesentet rem illam secundum completum esse suae speciei;
alias non diceretur res illa immediate videri, sed quaedam umbra eius; sicut si similitudo lucis in oculo fieret per modum coloris, qui est lux obumbrata.
Cum autem omne quod recipitur in aliquo, recipiatur in eo per modum recipientis, impossibile est in intellectu creato similitudinem divinae essentiae recipi, quae eam perfecte secundum totam suam rationem repraesentet.
Unde si per aliquam similitudinem talem essentia divina a nobis videretur, immediate non videremus essentiam divinam, sed quamdam umbram eius.
Restat ergo quod solum primum medium erit in illa visione, scilicet lumen gloriae, quo intellectus perficietur ad videndam essentiam divinam; de quo in Psalm. XXXV, 10: in lumine tuo videbimus lumen.
Hoc autem lumen non est necessarium ad hoc quod faciat intelligibile in potentia esse intelligibile in actu, ad quod est nobis necessarium lumen intellectus agentis:
quia ipsa divina essentia, cum sit a materia separata, est per se actu intelligibilis;
sed erit necessarium tantum ad perficiendum intellectum, ad quod etiam nunc lumen intellectus agentis valet.
Praedictum autem lumen gloriae sufficienter perficiet intellectum ad videndum divinam essentiam, eo quod ipsa essentia divina totaliter lux intelligibilis est.
Unde lumen gloriae ab ea in intellectum descendens facit hoc respectu divinae essentiae in intellectu quod facit respectu aliorum intelligibilium, quae non sunt lux tantum, sed species rei intellectae simul, et lumen;
sicut si lux sensibilis per se existeret, ad eius visionem sufficeret lumen oculum perficiens sine aliqua similitudine.
Ez ist zemerken, daz ane zwivel zehalten ist, daz die gotlich wesung in dem ewigen leben unmittellich von dem geschaffenen verstan gesehen wirt.
Her zuo ist zesagen, daz in dem vernünftigen gesihte drier hande mittel ist.
Ein mittel, under dem daz daz verstan siht, daz in bereit zesehenne; (392)
unde daz ist in uns daz lieht dez wirkenden verstan, daz sich da heltet zuo unserm müglichen verstan, alse daz lieht der sunnen zuo dem ougen.
Ein ander mittel ist, von dem man sicht.
Unde daz sint die verstentlichen gesteltnüsse, daz daz müglich verstan beterminieret; unde ez haltet sich zuo dem müglichen verstan alse daz gestelnüsse dez steines zuo dem ougen.
Daz dritte ist, in dem etwaz gesehen wirt.
Daz ist etlich ding, übermitz daz wir in bekentnüsse komen anderre dinge, alse wir in dem werke die sache sehen, unde in einem der widerwertigen sieht man daz ander.
Unde diz mittel heltet sich zuo dem verstan, alse der spiegel zuo dem liplichen gesihte, in dem daz ouge etliche ding sieht.
Unde dar umbe: daz erste mittel unde daz ander enmachent niht ein mittelich gesiht; wan unmittelich heize ich einen stein sehen, wie doch daz ist, daz ich in übermitz sin gesteltnüsse, daz ich in dem ougen enphangen (393) han, unde übermitz daz lieht in sehe.
Wan daz gesiht wirt nüt getragen in disü mittel als in die gesihtigen ding, sunder übermitz disü mittel wirt ez gebraht in ein gesihtig, daz da [ist] uzwendige daz ouge.
Sunder daz dritte mittel machet mitteliches gesiht;
wan daz gesicht wirt dez ersten getragen in den spiegel alse in daz sihtilich ding, von dem man mittelich nimet daz gesteltnüsse dez dinges in im selber.
Unde also dez gliches: daz erkennelich verstan bringet die sache dez ungeschaffenen in daz geschaffen alse in etwaz verstentliches, von dem ez übergat in daz erkennen.
Unde wan wir gotlich wesung in dirre zit in iren werken bekennen, so ensehe wir sin nüt unmittelichen.
Unde da von wirt in dem ewigen leben diz mittel enzogen.
Ouch enwirt da dekein mittele nach dekeinen gestelnüssen der gotlicher wesunge informierende daz verstan;
wan (394) so etlich unmittelich gesehen wirt übermitz gestelnüsse, so muoz daz sin, daz daz gesteltnüsse dis ding offenbar nach dem [vollen] wesen siner gestelnüsse;
wan anders so ensprech man nit, daz diz ding unmittelich gesehen werde, sunder etlichü siner beschetwunge, alse die glicheit in dem ougen wirde übermitz sin varwe, daz da ist ein beschetwetes lieht.
Sit daz ein iekliches, [daz] enphangen wirt in etwem, in im werde enphangen nah wis dez enphahenden, so ist ez unmüglich, in dem geschaffenen verstan die [gesteltnüsse der] gotlichen wesunge [ze enphangen, die si] volkomenlichen nah aller ire redenne müge geoffenbare.
Unde da von: unde were daz, daz gotlichü wesunge übermitz dekein solich glichnüsse von uns gesehen wirde unmittelichen, so ensehen wir niht die gotlichen wesung sunder etlichen schatten, der sin wer.
Dar um so bestat daz, daz allein daz erst mittel wirt in dem gesihte, (395) daz ist daz lieht der glorien, von dem unser verstan volmachet wirt zesehenne die gotlichen wesung, von dem David sprichet: “In dinem lieht sehen wir daz lieht.”
Aber dis lieht enwirt niht notdürftig zuo dem, daz ez verstendig mache in der maht, daz daz verstentliche si in der getat, zuo dem daz uns notdürftig ist daz liehte dez wirkenden verstans;
wan die gotlich wesung, sit daz si ist von der materien gescheiden, so ist si übermitz sich selber von der getat verstentlichen;
sunder ez ist alleine notdürftig zevolmachenne daz verstan, zuo dem daz nu daz lieht dez wirkenden verstans guot ist.
Unde dar umbe: daz vorgesprochen lieht der glorien ist envollen gnuog zuo dem verstan zevolmachen, zesehenne die gotlichen wesung, um daz wan die gotlich wesung alle zemal ein verstentlich lieh ist.
Unde da von: daz lieht der glorien, daz kümet von ir nider [in daz verstan,] unde daz tuot ez von gesiht der (396) gotlicher wesunge [in dem verstan], daz ez tuot von gesihte der andern verstentlichen ding, die niht lieht alleine sint, sunder si sint ouch die verstentliche gesteltnüsse dez dinges mit dem lieht;
alse daz sinlich lieht unde wer ez übermitz sich selber, so were sin gnuog zuo sinem gesihte, daz ouge zevolbringen ane ander glichnüsse.