AD PRIMUM ergo dicendum quod comprehensio dicitur dupliciter.
Uno modo, stricte et proprie, secundum quod aliquid includitur in comprehendente.
Et sic nullo modo Deus comprehenditur, nec intellectu nec aliquo alio,
quia, cum sit infinitus, nullo finito includi potest, ut aliquid finitum eum infinite capiat, sicut ipse infinite est.
Et sic de comprehensione nunc quaeritur.
Alio modo comprehensio largius sumitur, secundum quod comprehensio insecutioni opponitur.
Qui enim attingit aliquem, quando iam tenet ipsum, comprehendere eum dicitur.
Et sic Deus comprehenditur a beatis, secundum illud Cant. III, tenui eum, nec dimittam....
Et hoc modo comprehensio est una de tribus dotibus animae, quae respondet spei; sicut visio fidei, et fruitio caritati.
Non enim, apud nos, omne quod videtur, iam tenetur vel habetur, quia videntur interdum distantia, vel quae non sunt in potestate nostra.
Neque iterum omnibus quae habemus, fruimur, vel quia non delectamur in eis;
vel quia non sunt ultimus finis desiderii nostri, ut desiderium nostrum impleant et quietent.
Sed haec tria habent beati in Deo, quia et vident ipsum; et videndo, tenent sibi praesentem, in potestate habentes semper eum videre;
et tenentes, fruuntur sicut ultimo fine desiderium implente.
Ez ist zemerken, daz begriffung sprichet in zweier hande wis.
Ein wis: eigentlichen, nach dem unde etwaz inbeslozen wirt in dem begriffenden.
Unde also so wirt [got] niht (286) begriffen von dekeim verstan noch von nihtü anders.
Wan sit er unentlich ist, so wirt er von dekeim entlichen begriffen, also daz in dekeim entliches unentlich begriffe, alse er unentlichen ist.
Unde also kumit für daz da vor merklichen gesprochen wirt unentlichen.
Aber in einer andern wis so wirt die “begegriffunge” gemeinlich genomen, nach dem unde die begriffunge widersetzet der volgung.
Wan der da anrüeret einen, die wil er [in] nu hat, so sprichet man, daz er in begrife iez.
Unde also wirt got begriffen von den seligen, nach dem unde geschriben ist in “Der minne buoch,” in dem dritten capittel: “Ich han in gehabt, unde ich enwil sin nihti enlan.”
Unde also ist begriffenge ein von drin gaben dir selen, die da dem geding antwertent; alse daz gesihte dem glouben unde die gebruchung der minnen.
Aber bi uns enwirt niht alles daz begriffen, daz da gesehen (287) wirt; unde daz gesehen wirt, daz daz begriffen werde oder gehabt werde.
Wan etwenne so werdent dü ding gesehen, die da verre sint, oder die da niht in unserre gewalt sint.
Noch engebruchen [wir] niht aller der, die wir haben: oder wir sin niht von in gelustiget, oder si ensin niht unserre begirde ein iungestes ende, also daz si unser begirde erfüllen oder gerüewig machen.
Aber disü drü, die habent die seligen in got, wan si sehent in; unde alse [se]hende, so habent si in gegenwertig in der gewalt; unde habende, sehent si in alle zit.
Unde die in habent, die gebruchent sins alse dez iungsten endes, die begirde erfüllende.