You are here: BP HOME > BPG > Thomas de Aquino: Summa Theologica > fulltext
Thomas de Aquino: Summa Theologica

Choose languages

Choose images, etc.

Choose languages
Choose display
  • Enable images
  • Enable footnotes
    • Show all footnotes
    • Minimize footnotes
Search-help
Choose specific texts..
    Click to Expand/Collapse Option Complete text
Click to Expand/Collapse OptionTitle
Click to Expand/Collapse OptionSUMMA THEOLOGICA III,1-75
Click to Expand/Collapse OptionIII SENTENTIA, 1,1
Click to Expand/Collapse OptionSUMMA THEOLOGICA I-II,4-112
Click to Expand/Collapse OptionOPUSCULUM XXIII
Click to Expand/Collapse OptionSUMMA THEOLOGICA, I,4-32
Click to Expand/Collapse OptionQUDLIBET IV-VIII
Click to Expand/Collapse OptionOPUSCULUM XXII
Click to Expand/Collapse OptionSUMMA THEOLOGICA, I-II,112-114
SUMMA THEOLOGICA PRIMA PARS 
... 
Respondeo dicendum quod, cum similitudo attendatur secundum convenientiam vel communicationem in forma, multiplex est similitudo, secundum multos modos communicandi in forma.  Quaedam enim dicuntur similia, quae communicant in eadem forma secundum eandem rationem,  et secundum eundem modum, et haec non solum dicuntur similia, sed aequalia in sua similitudine; sicut duo aequaliter alba, dicuntur similia in albedine.  Et haec est perfectissima similitudo.  Alio modo dicuntur similia, quae communicant in forma secundum eandem rationem, et non secundum eundem modum, sed secundum magis et minus; ut minus album dicitur simile magis albo.  Et haec est similitudo imperfecta.  Tertio modo dicuntur aliqua similia, quae communicant in eadem forma, sed non secundum eandem rationem; ut patet in agentibus non univocis.  Cum enim omne agens agat sibi simile inquantum est agens, agit autem unumquodque secundum suam formam, necesse est quod in effectu sit similitudo formae agentis.  Si ergo agens sit contentum in eadem specie cum suo effectu, erit similitudo inter faciens et factum in forma, secundum eandem rationem speciei; sicut homo generat hominem.  Si autem agens non sit contentum in eadem specie, erit similitudo, sed non secundum eandem rationem speciei,  sicut ea quae generantur ex virtute solis, accedunt quidem ad aliquam similitudinem solis, non tamen ut recipiant formam solis secundum similitudinem speciei, sed secundum similitudinem generis.  Si igitur sit aliquod agens, quod non in genere contineatur, effectus eius adhuc magis accedent remote ad similitudinem formae agentis, non tamen ita quod participent similitudinem formae agentis secundum eandem rationem speciei aut generis, sed secundum aliqualem analogiam, sicut ipsum esse est commune omnibus.  Et hoc modo illa quae sunt a Deo, assimilantur ei inquantum sunt entia, ut primo et universali principio totius esse. 
Ez ist zemerken: sit daz die glicheit zemerken ist nach der behörlicheit in der förmen, so ist die glicheit manigvalticliche nach vil wisen der glicheit der gemeinsamunge in der formen.  Wan etlichü dü [heizent] glichü dinge, wan si sich gemeinent in einer formen unde nach einer rede.  Unde disü heizent niht allein glichü ding, sunder ouch eben glichü in der glicheit; alse zwei ding, die eben glich in der wisse sint, dü heizent glich in der wissede.  Unde diz ist die (276) volkomenest glicheit.  Aber in der andern wis so heizent dü ding glich, dü sich da gemeinent in der formen nach einre reden, aber niht nach einre wis; sunder nach mer unde nah minre unde nach minre, [alse] daz [minre] wisse dinge heizet glich einem, daz noch wisser ist.  Unde dis ist ein unvolkomenü glicheit.  In der dritten wis: so heizent etwaz glich einem andern, daz sich gemeinet in der forme, aber niht nach einer reden; alse ez offenbar ist in den wirkenden dingen, die niht einhellig sint.  Wan sit daz ein ieklich würkende im ein gliches wirket, nach dem unde ez ein wirkendes ist, aber ein ieklichez daz wirket nach siner förmen, dar umbe ist notdürftig, daz in den werken si glichnüsse der forme dez wirkende.  Unde dar umbe: unde wirt daz wirkende gehalten in eime gestelnüsse, so wirt ouch ez ein glichunge zwischen dem tügenden unde dem getanen in der forme nah der selben reden des (277) gesteltnüsses; alse der menschen, der gebirt einen menschen.  Aber unde wirt der wirkende niht gehalten in dem gesteltnüsse, so wirt da ein glicheit, aber niht nach der selben reden dez gesteltnüsses;  alse dü ding, dü da geborn werdent von der sunnen craft, dü gant zuo etwaz glicheit der sunnen, doch niht, daz si enphahen die glicheit der sunnen nach der glicheit dez gesteltnüsses.  Unde dar umbe: unde ist daz dekein wirkendez, daz niht gehalten wirt in dem geslehte, so entwichet vil verrer sin werke noch mer zuo der glicheit dez wirkenden; aber doch niht also, daz er teilheftig werde glicheit der forme dez wirkenden nach der selben reden dez gesteltnüsses oder des geslehtes, sunder nah einre lihter überreden, alse daz wesen gemein ist allen dingen.  Unde also die ding, die da von gotte sint, dü glichent si ime, nah dem unde si wesente ding sint, alse einem (278) ersten unde einem ellichen beginne alles wesennes. 
Respondeo dicendum quod bonum et ens sunt idem secundum rem, sed differunt secundum rationem tantum....  Ratio enim boni in hoc consistit, quod aliquid sit appetibile, unde philosophus, in I Ethic., dicit quod bonum est quod omnia appetunt.  Manifestum est autem quod unumquodque est appetibile secundum quod est perfectum, nam omnia appetunt suam perfectionem.  Intantum est autem perfectum unumquodque, inquantum est actu,  unde manifestum est quod intantum est aliquid bonum, inquantum est ens,  esse enim est actualitas omnis rei, ....  Unde manifestum est quod bonum et ens sunt idem secundum rem,  sed bonum dicit rationem appetibilis, quam non dicit ens. 
Ez ist zemerken, daz guot unde wesentheit eins sint nach dinge unde underscheident sich alleine nach reden.  Wan die rede dez guoten bestat in dem, daz ez begerlich si, als der philosophus sprichet in dem ersten capitele in dem buoch ‘Ehticorum,’ daz daz guot ist “des ellü ding be gerent.”  Nu ist daz offenbar, daz ein ieklich ding also vil begerlich ist, also vil ez volkomen ist; wan ellü ding begerent irre volkomenheit.  Aber alse vil so ist ein iekliches volkomen, alse vil es in der getat ist.  Unde also ist offenbar, daz also vil etwaz [guot ist, alse vil ez etwaz] wesendes ist.  Aber wesen ist ein tüelichi aller ding.  Unde da von ist offenbar, daz guot unde wesen eins sint nach dinge,  aber guot heizet die rede dez begerlichen dingez einvelticlichen, daz daz wesen niht enheizet. 
Primo autem in conceptione intellectus cadit ens, quia secundum hoc unumquodque cognoscibile est, inquantum est actu, ....  Ita ergo secundum rationem prius est ens quam bonum. 
Unde daz wese ist ein erster gegenwurf dez verstans, wan ein ieklich ding ist also (279) vil bekentlich, alse vil es in der getat ist.  Unde von dem, in einer glichnüsse gesprochen, so ist daz wesen e nach der reden den daz guot. 
Respondeo dicendum quod omne ens, inquantum est ens, ....  est in actu, et quodammodo perfectum,  quia omnis actus perfectio quaedam est.  Perfectum vero habet rationem appetibilis et boni ....  Unde sequitur omne ens, inquantum huiusmodi, bonum esse. 
Ez ist zemerken, daz ein ieklichez, nah dem unde ez ein wesen ist,  alse vil ist ez in der getat, unde also vil so ist ez volkomen.  Wan ein ieklich tuowunge ist etwaz volkomenheit.  Aber volkomen, daz hat ein rede der begerlichi unde des guotes.  Unde dar umbe: ein ieklich wesen, alse vil alse zuo dem, so ist ez guot. 
Respondeo dicendum quod Deus est in omnibus rebus, non quidem sicut pars essentiae, vel sicut accidens, sed sicut agens adest ei in quod agit.  Oportet enim omne agens coniungi ei in quod immediate agit, et sua virtute illud contingere, unde in VII Physic.  probatur quod motum et movens oportet esse simul.  Cum autem Deus sit ipsum esse per suam essentiam, oportet quod esse creatum sit proprius effectus eius; sicut ignire est proprius effectus ignis.  Hunc autem effectum causat Deus in rebus, non solum quando primo esse incipiunt, sed quandiu in esse conservantur; sicut lumen causatur in aere a sole quandiu aer illuminatus manet.  Quandiu igitur res habet esse, tandiu oportet quod Deus adsit ei, secundum modum quo esse habet.  Esse autem est illud quod est magis intimum cuilibet, et quod profundius omnibus inest, cum sit formale respectu omnium quae in re sunt, ut ex supra dictis patet.  Unde oportet quod Deus sit in omnibus rebus, et intime. 
Ez ist zemerken, daz got in allen dingen ist, niht alse ein teile der wesunge oder als ein zuoval, sunder er ist da alse ein wirkendes in dem er [wirket.  Unde dar umbe so muoz ein ieklichez] wirkendes zuogefüget sin dem ez wirket unmittilichen unde ez mit siner craft berüeren.  Unde da von beweret man in dem sibenden capitel “Physicorum,” daz daz bewegende unde daz bewegte müzen mit einander sin.  Sit denne daz got ist ein beginne dez wesens übermitz sin (280) wesunge, so muoz daz sin, daz daz geschaffen wesen si sin eigen werke; alse füre zewerdenne ist eigen dem für.  Aber diz werke sachet got in den dingen niht alleine, so sich dü wesen dez ersten anheben zesin, sunder ouch also lange si behalten werdent in wesenne; alse daz lieht gesachet wirt in dem luft von der sunnen, alse die wile unde der luft erlühtet blibet.  Unde dar umbe: alse lange daz ding wesen hat, also lange so muoz im got bisin nach der wise unde ez wesen hat.  Nu ist wesen daz, daz da einem ieklichen dingen aller innigest ist, unde daz einem ieklichen dinge aller grüntlichest ist inne, sit ez formelichen ist von gesiht aller dinge, die da in dinge sint.  Unde da von so muoz daz sin, daz got si in allen dingen, unde aller innigest. 
UTRUM ESSENTIA DEI AB INTELLECTU CREATO PER ALIQUAM SIMILTUDINEM VIDEATUR  .... Tertio, quia divina essentia est aliquod incircumscriptum, continens in se supereminenter quidquid potest significari vel intelligi ab intellectu creato.  Et hoc nullo modo per aliquam speciem creatam repraesentari potest,  quia omnis forma creata est determinata secundum aliquam rationem .... vel virtutis, vel ipsius esse, vel alicuius huiusmodi.  Unde dicere Deum per similitudinem videri, est dicere divinam essentiam non videri, quod est erroneum.  Dicendum ergo quod ad videndum Dei essentiam requiritur aliqua similitudo ex parte visivae potentiae, scilicet lumen gloriae, confortans intellectum ad videndum Deum, de quo dicitur in Psalmo, in lumine tuo videbimus lumen.  Non autem per aliquam similitudinem creatam Dei essentia videri potest, quae ipsam divinam essentiam repraesentet ut in se est. 
Ez ist zemerken, daz die gotliche wesunge von den geschaffenen verstan in dekeiner wis übermitz dekein glichnüsse (281) gesehen wirt.  Unde daz ist der reden, wan die gotlich wesunge ist etwaz blözes, daz da in im haltende ist überschinlich, waz bezeichent mag werden oder verstanden von dekeime geschaffenen verstan.  Aber daz enmag niht geoffenbart werden in dekeiner wis übermitz dekein getende oder gesteltnüsse.  Wan ein ieklichü geschafnü forme ist beterminieret nach etlicher reden oder [der] craft, oder dez wesens selber, oder eins andern dez gliches.  Unde dar umbe: daz man sprichet, daz man got sehe übermitz glichnüsse, daz ist zesagen, daz man die gotlichen wesung niht gesehen, unde daz ist irrunge.  Unde dar umbe ist daz zesagen, daz man die gotlichen wesunge gesehen müge, dar zuo so suochet man etlich glicheit der sihtigen maht, daz ist daz lieht der glorien, daz da daz verstan kreftiget, daz ez got gesehen müge, von dem daz David sprichet: “In dinem liehte so han wir gesehen daz lieht.”  Aber doch enmag (282) man gotlich wesung niht gesehen übermitz dekein geschaffen gelichnüsse, daz die gotlichen wesunge zeigen, daz si in ir selber ist. 
Respondeo dicendum quod impossibile est Deum videri sensu visus, vel quocumque alio sensu aut potentia sensitivae partis.  Omnis enim potentia huiusmodi est actus corporalis organi ....  Actus autem proportionatur ei cuius est actus.  Unde nulla huiusmodi potentia potest se extendere ultra corporalia.  Deus autem incorporeus est, ....  Unde nec sensu nec imaginatione videri potest, sed solo intellectu. 
Ez ist zemerken, daz unmüglichen ist, daz man got ansehen müge mit dem sinlichen gesihte, oder [mit einem andern sinne], oder mit den mehten dez sinlichen teiles.  Ein iekliche solichü maht dü ist ein getat der liplichen orgenen.  Aber die getat glichet sich dem, dez getat daz si ist.  Unde dar umbe so enmag sich dekein solichü maht gestreken über dekeinen liphaftigen ding.  Aber nu ist got unliphaftig.  Dar umbe so enmag er noch von den sinnen noch von bildungen gesehen werden, sunder allein von dem verstan. 
Respondeo dicendum quod impossibile est quod aliquis intellectus creatus per sua naturalia essentiam Dei videat.  Cognitio enim contingit secundum quod cognitum est in cognoscente.  Cognitum autem est in cognoscente secundum modum cognoscentis.  Unde cuiuslibet cognoscentis cognitio est secundum modum suae naturae.  Si igitur modus essendi alicuius rei cognitae excedat modum naturae cognoscentis, oportet quod cognitio illius rei sit supra naturam illius cognoscentis....  Non igitur potest intellectus creatus Deum ....  videre, nisi inquantum Deus per suam gratiam se intellectui creato coniungit, ut intelligibile ab ipso. 
Ez ist zemerken, daz ez unmüglich [ist], daz dekein geschaffen verstan übermitz sinü natürlichü ding die gotlichen wesung gesehen müge.  Wan daz erkennen geschiht, nach dem unde daz bekannt ist in dem bekennenden.  Aber nu ist daz bekant in dem (283) bekennenden nach der wise dez bekennenden.  Unde dar umbe ist eins ieklichen bekennenden bekentnüsse nach wise siner naturen.  Unde dar umbe: [unde] ist, daz die wise des wesendes etliches erkantes dinges fürtriffet die wise der naturen dez bekennenden, so muoz daz sin, daz dez bekennen si über die naturen dez bekennenden.  Unde also ist ez in der meinung.  Unde also so enmag daz geschaffen verstan got nit gesehen, nihtwan alse vil alse sich got übermitz gnade dem geschafenen verstan zuofüget, alse daz [er] verstentliche ist von im. 
Respondeo dicendum quod videntium Deum per essentiam unus alio perfectius eum videbit....  Sed hoc erit per hoc, quod intellectus unius habebit maiorem virtutem seu facultatem ad videndum Deum, quam alterius.  Facultas autem videndi Deum non competit intellectui creato secundum suam naturam, sed per lumen gloriae, quod intellectum in quadam deiformitate constituit, ....  Unde intellectus plus participans de lumine gloriae, perfectius Deum videbit.  Plus autem participabit de lumine gloriae, qui plus habet de caritate,  quia ubi est maior caritas, ibi est maius desiderium; et desiderium quodammodo facit desiderantem aptum et paratum ad susceptionem desiderati.  Unde qui plus habebit de caritate, perfectius Deum videbit, et beatior erit. 
Ez ist zemerken, daz gotte zesehen übermitz die wesunge, einre in vil volkomnelicher ansicht denne der ander.  Unde daz geschicht übermitz daz, daz ein verstan volkomener craft hat denne daz ander, oder grözer maht, got anzesehen.  Aber die maht dez geschaffenen verstans got anzesehen, daz enbekümit im niht nah siner (284) naturen sunder übermitz daz lieht der glori, daz daz verstan setzet in etwaz gotformikeit.  Unde dar umbe: also vil als ein verstan teilhaftiger wirt dez liehtes der glorien, alse vil volkomenlicher so siht ez got.  Aber der wirt mer teilhaftigen des liehtes der glorien, der da mer von der minnen hat.  Wan swa mer minne ist, da ist ouch mer begirde: unde die begirde die machet den begerenden offen ze enphahenne daz begerte.  Unde dar umb: der mer hat von der minnen der siht in mer und wirt seliger. 
Respondeo dicendum quod comprehendere Deum impossibile est cuicumque intellectui creato:....  Ad cuius evidentiam, sciendum est quod illud comprehenditur, quod perfecte cognoscitur....  Nullus autem intellectus creatus pertingere potest ad illum perfectum modum cognitionis divinae essentiae, quo cognoscibilis est.  Quod sic patet. Unumquodque enim sic cognoscibile est, secundum quod est ens actu.  Deus igitur, cuius esse est infinitum, .... infinite cognoscibilis est.  Nullus autem intellectus creatus potest Deum infinite cognoscere.  Intantum enim intellectus creatus divinam essentiam perfectius vel minus perfecte cognoscit, inquantum maiori vel minori lumine gloriae perfunditur.  Cum igitur lumen gloriae creatum, in quocumque intellectu creato receptum, non possit esse infinitum, impossibile est quod aliquis intellectus creatus Deum infinite cognoscat.  Unde impossibile est quod Deum comprehendat. 
Ez ist zemerken, daz got zebegriffenne unmüglichen ist einem ieklichen geschaffenen verstan.  Diz heizet man volkomenlichen begriffen, daz da volkomenlichen erkant wirt.  Aber nu enmag dekein geschaffen verstan rüeren zuo einer volkomener wis dez bekennens der gotlicher wesunge, daz er in im selber erkenlich ist.  Unde daz ist also offenbar: Wan ein (285) ieklich ding ist alse vil erkennelich, alse vil ez ein wesendes ding ist in der getat.  Aber got, des wesen unentlichen ist, der ist unentliche erkennelich.  Aber dekein geschaffen verstan daz enmag got unentlichen erkennen.  Aber also vil so bekennet etliches geschaffens verstan mer die gotliche wesung, volkomener unde minre volkomenlich, alse vil er mer oder minre begozzen wirt mit dem liehte der glorien.  Sit denne daz dekein geschaffen lieht, in welchem geschaffennen verstan ez enphangen wirt, dar inne nit mag unentlich gesin, so ist daz unmüglich, daz dekein geschafen verstan got unentlich erkennen müge.  Unde dar um so ist ez unmüglich, daz ez got begriffe. 
AD PRIMUM ergo dicendum quod comprehensio dicitur dupliciter.  Uno modo, stricte et proprie, secundum quod aliquid includitur in comprehendente.  Et sic nullo modo Deus comprehenditur, nec intellectu nec aliquo alio,  quia, cum sit infinitus, nullo finito includi potest, ut aliquid finitum eum infinite capiat, sicut ipse infinite est.  Et sic de comprehensione nunc quaeritur.  Alio modo comprehensio largius sumitur, secundum quod comprehensio insecutioni opponitur.  Qui enim attingit aliquem, quando iam tenet ipsum, comprehendere eum dicitur.  Et sic Deus comprehenditur a beatis, secundum illud Cant. III, tenui eum, nec dimittam....  Et hoc modo comprehensio est una de tribus dotibus animae, quae respondet spei; sicut visio fidei, et fruitio caritati.  Non enim, apud nos, omne quod videtur, iam tenetur vel habetur, quia videntur interdum distantia, vel quae non sunt in potestate nostra.  Neque iterum omnibus quae habemus, fruimur, vel quia non delectamur in eis;  vel quia non sunt ultimus finis desiderii nostri, ut desiderium nostrum impleant et quietent.  Sed haec tria habent beati in Deo, quia et vident ipsum; et videndo, tenent sibi praesentem, in potestate habentes semper eum videre;  et tenentes, fruuntur sicut ultimo fine desiderium implente. 
Ez ist zemerken, daz begriffung sprichet in zweier hande wis.  Ein wis: eigentlichen, nach dem unde etwaz inbeslozen wirt in dem begriffenden.  Unde also so wirt [got] niht (286) begriffen von dekeim verstan noch von nihtü anders.  Wan sit er unentlich ist, so wirt er von dekeim entlichen begriffen, also daz in dekeim entliches unentlich begriffe, alse er unentlichen ist.  Unde also kumit für daz da vor merklichen gesprochen wirt unentlichen.  Aber in einer andern wis so wirt die “begegriffunge” gemeinlich genomen, nach dem unde die begriffunge widersetzet der volgung.  Wan der da anrüeret einen, die wil er [in] nu hat, so sprichet man, daz er in begrife iez.  Unde also wirt got begriffen von den seligen, nach dem unde geschriben ist in “Der minne buoch,” in dem dritten capittel: “Ich han in gehabt, unde ich enwil sin nihti enlan.”  Unde also ist begriffenge ein von drin gaben dir selen, die da dem geding antwertent; alse daz gesihte dem glouben unde die gebruchung der minnen.  Aber bi uns enwirt niht alles daz begriffen, daz da gesehen (287) wirt; unde daz gesehen wirt, daz daz begriffen werde oder gehabt werde.  Wan etwenne so werdent dü ding gesehen, die da verre sint, oder die da niht in unserre gewalt sint.  Noch engebruchen [wir] niht aller der, die wir haben: oder wir sin niht von in gelustiget, oder si ensin niht unserre begirde ein iungestes ende, also daz si unser begirde erfüllen oder gerüewig machen.  Aber disü drü, die habent die seligen in got, wan si sehent in; unde alse [se]hende, so habent si in gegenwertig in der gewalt; unde habende, sehent si in alle zit.  Unde die in habent, die gebruchent sins alse dez iungsten endes, die begirde erfüllende. 
Qui igitur videt Deum per essentiam, videt hoc in eo, quod infinite existit, et infinite cognoscibilis est:  sed hic infinitus modus non competit ei, ut scilicet ipse infinite cognoscat: .... 
Ez ist zemerken, daz, der da got sieht übermitz die wesung, der sicht daz in im, daz er unentlichen ist unde ouch daz er unentlichen erkenlich ist.  Aber diz unentliche wise, die ist dem verstan niht behörlich, also daz ez unentlichen erkenne. 
Respondeo dicendum quod, cum locus sit res quaedam, esse aliquid in loco potest intelligi dupliciter,  vel per modum aliarum rerum, idest sicut dicitur aliquid esse in aliis rebus .... sicut accidentia loci sunt in loco;  vel per modum proprium loci, sicut locata sunt in loco.  Utroque autem modo, secundum aliquid, Deus est in omni loco,  quod est esse ubique. Primo quidem, sicut est in omnibus rebus, ut dans eis esse et virtutem et operationem,  sic enim est in omni loco, ut dans ei esse et virtutem locativam.  Item, locata sunt in loco inquantum replent locum,  et Deus omnem locum replet.  Non sicut corpus, corpus enim dicitur replere locum, inquantum non compatitur secum aliud corpus;  sed per hoc quod Deus est in aliquo loco, non excluditur quin alia sint ibi,  imo per hoc replet omnia loca, quod dat esse omnibus locatis, quae replent omnia loca. 
Ez ist zemerken, sit (288) daz die stat ist etwaz dinges, daz denne etwaz si in der stat, daz ist in zweier hande wis zemerken.  Eintweder: übermitz wis anderre dinge, daz ist alse man sprichet, daz etwaz ist in etlichen andern dingen, alse die zuovelle der stat die sint in stat;  oder: übermitz die eigen wis der stat, alse dü besteteten ding sint in der stat.  In ietwederre wise so ist nach etwaz [got in] einer ieklichen stat,  unde daz ist über alle wesen daz in allen dingen ist unde in wesen git unde craft unde wirkunge,  wan also ist er in einer ieklichen stat, daz er in wesen git unde stetliche craft.  Fürbas: die besteteten ding sint in der stat, in dem unde si die stat erfullent,  unde got erfüllet ein ieklich stat, alse Jeremias sprichet in dem zweiundzweinzigesten capitele: “Himel unde erde erfülle ich.”  Aber niht alse der lip; wan der lip erfüllet die stat, alse man sprichet, alse vil daz er mit im niht mag liden keinen andern lip in der stat.  Unde übermitz (289) daz, daz got ist in etlicher stat, daz enslüzet niht uz, daz dekein ander da si.  Noch denne: übermitz daz erfüllet er alle stet, alse daz er wesen git allen besteteten dingen, dü da stat erfüllent. 
Respondeo dicendum quod ea quae videntur in verbo, non successive, sed simul videntur....  Ostensum est autem quod ea quae videntur in Deo, non videntur singula per suas similitudines, sed omnia per unam essentiam Dei.  Unde simul, et non successive videntur. 
Ez ist zemerken, daz dü ding, die da in dem worte gesehen werdent, dü enwerdent niht gesehen alse vor unde nach, sunder si werdent mit einander gesehen.  Wan die ding, die da in got gesehen werdent, die enwerdent niht sünderlichen gesehen übermitz ir glichnüsse, alse daz verstan hie in dirre zit übermitz glichnüsse erkennet, sunder si werdent ellü gesehen übermitz ein gotlich wesunge.  Unde da von werdent si miteinander gesehen, unde niht vor unde nah. 
Sic ergo est in omnibus per potentiam, inquantum omnia eius potestati subduntur.  Est per praesentiam in omnibus, inquantum omnia nuda sunt et aperta oculis eius.  Est in omnibus per essentiam, inquantum adest omnibus ut causa essendi .... 
Ez ist zemerken, daz got in allen dingen ist nach der maht, wan ellü ding sint undergeworfen gotlicher macht.  Wan er ist in allen dingen übermitz sin gegenwertikeit, (290) wan ellü ding sint bloz unde offen sinen ougen.  Auch ist er in allen dingen übermitz sin wesung, alse vil er allen dingen gegenwertig ist, den dingen wesen zegeben, unde ein sach ist irz wesendes. 
Respondeo dicendum quod ab homine puro Deus videri per essentiam non potest, nisi ab hac vita mortali separetur....  Anima autem nostra, quandiu in hac vita vivimus, habet esse in materia corporali, unde naturaliter non cognoscit aliqua nisi quae habent formam in materia, vel quae per huiusmodi cognosci possunt.  Manifestum est autem quod per naturas rerum materialium divina essentia cognosci non potest.  Ostensum est enim supra quod cognitio Dei per quamcumque similitudinem creatam, non est visio essentiae ipsius.  Unde impossibile est animae hominis secundum hanc vitam viventis, essentiam Dei videre.  Et huius signum est, quod anima nostra, quanto magis a corporalibus abstrahitur, tanto intelligibilium abstractorum fit capacior.  Unde in somniis et alienationibus a sensibus corporis, magis divinae revelationes percipiuntur, et praevisiones futurorum.  Quod ergo anima elevetur usque ad supremum intelligibilium, quod est essentia divina, esse non potest quandiu hac mortali vita utitur. 
Ez ist zemerken, daz got von einem menschen, der einveltichlich ein mensche ist, niht gesehene mag werden übermitz die wesunge, niht wan er werde gescheiden von disem tötlichen leben, welchez leben daz wesen hat in der liplicher materien.  Unde dar umbe natürlichen so bekennet [die sele] dekein andrü ding, nihtwan die da [forme habent in der] materien, oder die übermitz solichü ding erkant mügen werden.  Aber nu ist daz offenbar, daz übermitz die natürlichen materilichen ding die gotlich wesunge niht gesehen mag werden;  wan gotlichen erkennen übermitz geschaffen glichnüsse, welche daz si si, übermitz die enist niht gesihte gotlicher wesunge.  Unde dar umbe ist (291) unmüglichen in disem lebenne dem menschen, lebende unde getlich wesunge ansehenne.  Unde dez ein zeichen: daz also vil alse unser sele mer von den liplichen dingen gezogen werdent, also vil so wirt er begriflicher der verstentlichen abgezogern ding.  Unde da von in den troumen unde in den frömeden dingen von den sinnen dez libes vernimet man mer die gotliche offenbarunge unde vorgesehen künftigen ding.  Aber daz die sele erhaben mügen werden biz an daz oberste verstentliches ding, daz die gotliche wesunge ist, daz enmag niht gesin alse lange er dis tötlichen libes gebruchet. 
Respondeo dicendum quod in Deo perfectissime est scientia.  Ad cuius evidentiam, considerandum est quod cognoscentia a non cognoscentibus in hoc distinguuntur, quia non cognoscentia nihil habent nisi formam suam tantum;  sed cognoscens natum est habere formam etiam rei alterius, nam species cogniti est in cognoscente.  Unde manifestum est quod natura rei non cognoscentis est magis coarctata et limitata,  natura autem rerum cognoscentium habet maiorem amplitudinem et extensionem.  Propter quod dicit philosophus, III de anima, quod anima est quodammodo omnia.  Coarctatio autem formae est per materiam.  Unde .... formae, secundum quod sunt magis immateriales, secundum hoc magis accedunt ad quandam infinitatem.  Patet igitur quod immaterialitas alicuius rei est ratio quod sit cognoscitiva;  et secundum modum immaterialitatis est modus cognitionis.  Unde in II de anima dicitur quod plantae non cognoscunt, propter suam materialitatem.  Sensus autem cognoscitivus est, quia receptivus est specierum sine materia, et intellectus adhuc magis cognoscitivus, quia magis separatus est a materia et immixtus, ut dicitur in III de anima.  Unde, cum Deus sit in summo immaterialitatis, .... sequitur quod ipse sit in summo cognitionis. 
Ez ist zemerken, dat in got ist die aller volkomenest kunst.  Dez sache zemerken ist, daz dü erkentlichen ding von den, die niht erkentlich sint, die underscheident sich in dem: wan die niht erkentlich sint, die habent nihtes niht anders denne ir formen.  Aber (292) daz erkentliche, daz ist geborn, formen zehabenne ouch eins frömeden dinges, wan der geist dez erkanten ist in dem bekennenden.  Unde also ist daz offenbar, daz die nature dez niht erkennenden dinges ist mer betwungen unde gezilet;  aber die nature der erkentlichen dinge hat ein grözer witunge unde ein uzstrekung.  Durch daz so sprichet der philesophus in dem ersten capitele in dem buoch “Von der selen,” daz “die sele in etlicher wise ellü ding ist.”  Aber die betwingung der formen ist übermitz die materien.  Unde dar umbe die formen, nach dem unde si mer unmaterilichen sint, also vil so gant si mer zuo etlicher unentlicheit.  Unde da von so ist offenbar, daz die unmaterilicheit etlichez dinges ist ein rede, daz ez erkentlich ist;  unde [nach] der unmaterilicher wis so ist die wis dez erkennens.  Unde da von sprichet man in dem andern capitel in dem buoch “Von der sele,” daz die phlantzen nit bekennent durch ir (293) materilicheit.  Aber die sinne sint erkentlichen, wan si sint enphenklich der gesteltnüsse ane materien; unde daz verstan noch mer, wan ez ist von der materien mer gescheiden unde ungemischet, alse man sprichet in dem dritten capitel in dem buoch “Von der sele.”  Unde wan der geist ist in der aller hochsten unmaterilicheit, unde dar um so volget daz, daz er ist in dem hochsten erkennen. 
Respondeo dicendum quod Deus se per seipsum intelligit.  Ad cuius evidentiam, sciendum est quod, licet in operationibus quae transeunt in exteriorem effectum, obiectum operationis, quod significatur ut terminus, sit aliquid extra operantem;  tamen in operationibus quae sunt in operante, obiectum quod significatur ut terminus operationis, est in ipso operante; et secundum quod est in eo, sic est operatio in actu.  Unde dicitur in libro de anima, quod sensibile in actu est sensus in actu, et intelligibile in actu est intellectus in actu.  Ex hoc enim aliquid .... sentimus vel intelligimus, quod intellectus noster .... informatur .... per speciem sensibilis vel intelligibilis.  Et secundum hoc tantum sensus vel intellectus aliud est a sensibili vel intelligibili, quia utrumque est in potentia.  Cum igitur Deus nihil potentialitatis habeat, sed sit actus purus, oportet quod in eo intellectus et intellectum sint idem omnibus modis, ita scilicet, ut neque careat specie intelligibili, sicut intellectus noster cum intelligit in potentia;  neque species intelligibilis sit aliud a substantia intellectus divini, sicut accidit in intellectu nostro, cum est actu intelligens; sed ipsa species intelligibilis est ipse intellectus divinus.  Et sic seipsum per seipsum intelligit. 
Ez ist zemerken, daz got sich selben bekennet übermitz sich selber.  Zuo welcher offenbarung zewissen ist, daz, swie daz ist, daz in den wirkungen, die da gant in die uzzern werke, so ist der gegenwurf der wirkenden dinge, daz der bezeichent wirt alse ez ein ende si, uzwendig dez wirkenden.  Doch in den wirkungen, die da sint in dem wirkenden, [so ist] der gegenwirf, der da bezeichent die beterminierunge der wirkunge, in dem wirkenden.  Unde nach dem unde ez in im ist, also ist daz werke in der getat.  Unde (294) da von sprichet man in dem [buoch] “Von der selen,” daz daz sinlich ding in der getat ist die sinne in der getat, unde daz verstentlich ding in der getat ist daz verstan in der getat.  Wan von dem so vinden wir unde bekennen etwaz, von dem daz unser verstan geformet wirt übermitz sinlich gestelnüsse oder verstentlich gesteltnüsse, wan ietweders ist in der maht.  Unde denne got nihtez niht mügliches hat, umbe daz wan er ein luter getat ist, so muoz daz sin, daz ez in im eins si, daz verstanden unde daz da verstat, in aller wis; daz ist, daz er weder mangel der verstentlichen gesteltnüsse, alse unser verstan tuot, so er in der maht verstat,  noch daz die verstentlichen gesteltnüsse dekein anders si von der gotlichen verstentlichen substancien, alse ez geschiht unserm verstan, so ez in der getat verstentlich ist; sunder die verstentlichen gesteltnüsse sint selber daz gotlich verstan selber.  Unde also verstat er sich selber übermitz sich selber. (295) 
Respondeo dicendum quod est necesse dicere quod intelligere Dei est eius substantia.  Nam si intelligere Dei sit aliud quam eius substantia, oporteret, ut dicit philosophus in XII Metaphys., quod aliquid aliud esset actus et perfectio substantiae divinae, ad quod se haberet substantia divina sicut potentia ad actum (quod est omnino impossibile),  nam intelligere est perfectio et actus intelligentis.  Hoc autem qualiter sit, considerandum est ....  intelligere non est actio progrediens ad aliquid extrinsecum, sed manet in operante sicut actus et perfectio eius, prout esse est perfectio existentis,  sicut enim esse consequitur formam, ita intelligere sequitur speciem intelligibilem.  In Deo autem non est forma quae sit aliud quam suum esse, ....  Unde, cum ipsa sua essentia sit etiam species intelligibilis,.... ex necessitate sequitur quod ipsum eius intelligere sit eius essentia et eius esse.  Et sic patet .... quod in Deo intellectus, et id quod intelligitur, et species intelligibilis .... sunt omnino unum et idem.  Unde patet quod per hoc quod Deus dicitur intelligens, nulla multiplicitas ponitur in eius substantia. 
Ez ist zemerken, daz ez von not zesprechen ist, daz daz gotlich verstan si die gotliche substancie.  Wan unde wer daz gotlich verstan etwaz anders denne substancie, so müeste daz sin, alse der philosophus sprichet in dem einleften capitel in dem buoche, daz da heiset “Methaphysica”, daz etwaz anders were die getat unde die volkomenheit der gotlichen substancien, zuo dem daz sich die gotlich substancie heilti alse die mahte zuo der getat, unde daz ist zemale unmüglich.  Wan daz verstan ist die volkomenheit unde ein getat dez verstendigen dinges.  Aber wie diz si, daz ist zemerken.  Wan versten enist niht ein tuowunge, die da für gat oder uz gat [zuo] etwaz, daz uzwendig ist, sunder ez blibet in dem wirkenden alse ein getat unde ein volkomenheit, umbe daz wan daz wesen ist ein volkomenheit dez, der da ist.  Wan alse daz wesen volget der forme, also volget daz verstan den verstentlichen gesteltnüssen.  Aber in got enist niht ein anders (296) die forme unde ein anders daz wesen.  Unde da von: sit denne sin wesung ist ein verstentlichen gesteltnüsse, so volget daz von not dar nah, daz verstan si sin wesunge unde sin wesen.  Unde also ist ez offenbar, daz in got versten unde daz, daz da verstanden wirt, unde die verstentlichen bilde alzemale eins sint.  Unde da von so ist offenbar: daz man sprichet, daz got daz verstan si, da von so ensetzet man dekein menigvaltikeit in sin substancien. 
UTRUM DEUS COGNOSCAT ALIA A SE  .... considerandum est quod dupliciter aliquid cognoscitur,  uno modo, in seipso; alio modo, in altero.  In seipso quidem cognoscitur aliquid, quando cognoscitur per speciem propriam adaequatam ipsi cognoscibili, sicut cum oculus videt hominem per speciem hominis.  In alio autem videtur id quod videtur per speciem continentis,  sicut cum pars videtur in toto per speciem totius, vel cum homo videtur in speculo per speciem speculi, vel quocumque alio modo contingat aliquid in alio videri.  Sic igitur dicendum est quod Deus seipsum videt in seipso,  quia seipsum videt per essentiam suam.  Alia autem a se videt non in ipsis, sed in seipso, inquantum essentia sua continet similitudinem aliorum ab ipso. 
Ez ist zemerken, daz got ellü andern ding bekenne, die er nit enist.  Unde her zuo ist zemerken, dat etwaz in zweier hande wis bekant wirt.  Ein wis: in im selber; dü ander wis: in einem andern.  In der ersten wis wirt etwaz bekant, so ez erkant wirt zuo dem eigen gesteltnüsse, daz da geglichet ist dem bekentlichen dinge; alse daz ouge daz sieht den menschen übermitz daz gesteltnüsse dez menschen.  Aber in einem andern dinge wirt daz gesehen, daz da gesehen wirt, übermitz (297) gesteltnüsse dez habenden;  alse so daz teile in dem ganzen gesehen wirt über daz gesteltnüsse dez ganzen, oder wenne der mensche gesehen wirt in dem spiegel über gesteltnüsse dez spiegels, oder in welcher andere wis gesche, daz ez in einem andern gesehen wirt.  Unde also ist daz zesprechen, daz got in im selber gesehen wirt übermitz sich selber.  Wan er [sieht] sich selber an [übermitz] sin wesung.  Aber die andern ding sieht er niht in in selber, sunder in im selber, nach dem unde sin wesung inneheltet aller [andern] dinge glichnüsse von ime. 
Respondeo dicendum quod scientia Dei est causa rerum.  Sic enim scientia Dei se habet ad omnes res creatas, sicut scientia artificis se habet ad artificiata.  Scientia autem artificis est causa artificiatorum, eo quod artifex operatur per suum intellectum, unde oportet quod forma intellectus sit principium operationis, sicut calor est principium calefactionis. 
Ez ist zemerken, dat daz gotliche wissen ist ein sache aller ding.  Wan also heltet sich daz gotlich wissen zuo allen geschaffenen dingen, also sich daz wissen heltet dez kunstmeisters zuo den künstlichen dingen.  Nu ist daz wissen oder die künste [dez kunstmeisters] ein sache der künstlichen dingen, umbe [daz] wan der künstmeister wirket übermitz sin verstan, unde da von muoz daz sin, daz die forme dez verstans si ein (298) beginne der wirkung, alse die hitze der hitzunge. 
UTRUM DEUS COGNOSCAT MALA  Respondeo dicendum quod quicumque perfecte cognoscit aliquid, oportet quod cognoscat omnia quae possunt illi accidere.  Sunt autem quaedam bona, quibus accidere potest ut per mala corrumpantur.  Unde Deus non perfecte cognosceret bona, nisi etiam cognosceret mala.  Sic autem est cognoscibile unumquodque, secundum quod est.  Unde, cum hoc sit esse mali, quod est privatio boni, per hoc ipsum quod Deus cognoscit bona, cognoscit etiam mala; sicut per lucem cognoscuntur tenebrae.  Unde dicit Dionysius, VII cap. de Div. Nom., quod Deus per semetipsum tenebrarum accipit visionem, non aliunde videns tenebras quam a lumine. 
Ez ist zemerken, daz got bösü ding bekennet.  Wan swer ein ding volkomlich bekennet, so muoz daz sin, daz er ouch bekenne alles, daz dem selben ding geschehen mag.  Aber nu [sint] etlichü guot, die verderbet mügen werden übermitz bösü ding.  Unde da von so enmohte got niht volkomenlichen erkennen etwaz guotes, nihtwan er bekante denne ouch etwas böses.  Nu ist ein ieklich ding also zebekennen, alse ez ist.  Unde sit denne bös zesin ist ein beroubunge dez guoten, unde dar um übermitz daz, daz got bekennet etwaz guotes, so bekennet ouch er etwaz böses; alse übermitz daz lieht bekennet man die vinstri.  Unde da von sprichet St. Dynonisius in dem sibenden capitel “Von den gotlichen namen,” daz got “übermitz sich selber der vinstri enphahen gesihte, unde ensieht die vinstrin (299) niht anders denne von dem lieht.” 
Respondeo dicendum quod Deus cognoscit singularia....  cum Deus sit causa rerum per suam scientiam, ut dictum est, intantum se extendit scientia Dei, inquantum se extendit eius causalitas.  Unde, cum virtus activa Dei se extendat non solum ad formas, a quibus accipitur ratio universalis, sed etiam usque ad materiam .... necesse est quod scientia Dei usque ad singularia se extendat, quae per materiam individuantur.  Cum enim sciat alia a se per essentiam suam, inquantum est similitudo rerum velut principium activum earum, necesse est quod essentia sua sit principium sufficiens cognoscendi omnia quae per ipsum fiunt, non solum in universali, sed etiam in singulari.  Et esset simile de scientia artificis, si esset productiva totius rei, et non formae tantum. 
Ez ist zemerken, daz got ellü ding sünderlich bekennet.  Wan sit got ein sache ist übermitz sin kunst, alse da vor gesprochen ist, wan also vil so streket sich sin gotlichü kunst, also vil sich streket sin sechlicheit.  Unde sit denne, daz sich die getelich craft gottiz streket niht alleine zuo den forme, von den daz genomen wirt die rede der ellichi, sunder ouch biz zuo der materien; also ist notdürftig, daz sich die gotlich kunst streke biz zuo den sunderlichen dingen, die da übermitz die materien unteillich werdent.  Wan sit er andrü ding weis von im übermitz sin wesunge, nach dem unde si glich ist allen creaturen oder alse ein würklich beginne, so ist notdurftig, daz sin wesunge si ein gnügliches beginne zerkennen ellü ding, die da übermitz in gewerdent, niht allein in der ellichi, sunder ouch in der (300) sunderlichi.  Unde ez wer glich von der kunst dez kunstmeisters, unde wer si fürbringinde ellü ding, unde niht allein der formen. 
Respondeo dicendum quod necesse est ponere in mente divina ideas.  Idea enim Graece, Latine forma dicitur, unde per ideas intelliguntur formae aliarum rerum, praeter ipsas res existentes.  Forma autem alicuius rei praeter ipsam existens, ad duo esse potest,  vel ut sit exemplar eius cuius dicitur forma;  vel ut sit principium cognitionis ipsius, secundum quod formae cognoscibilium dicuntur esse in cognoscente.  Et quantum ad utrumque est necesse .... formam esse finem generationis cuiuscumque.  Agens autem non ageret propter formam, nisi inquantum similitudo formae est in ipso.  Quod quidem contingit dupliciter.  In quibusdam enim agentibus praeexistit forma rei fiendae secundum esse naturale, sicut in his quae agunt per naturam; sicut homo generat hominem, et ignis ignem.  In quibusdam vero secundum esse intelligibile, ut in his quae agunt per intellectum; sicut similitudo domus praeexistit in mente aedificatoris.  Et haec potest dici idea domus, quia artifex intendit domum assimilare formae quam mente concepit.  Quia igitur mundus non est casu factus, sed est factus a Deo per intellectum agente ....  necesse est quod in mente divina sit forma, ad similitudinem cuius mundus est factus.  Et in hoc consistit ratio ideae. 
Ez ist zemerken, daz von not in daz gotlich gemüet zesetzen ist bilde.  Daz da “ein bilde” heitzet in kriethscher zungen, daz heizet in latinen “ein forme”; unde dar umbe so verstat man übermitz die bilde die formen der ander dinge, die da übermitz sich selber sint.  Aber die forme etliches dinges, die ane daz ding ist, daz mag si in alse zuo zwein dingen.  Eintweders: daz ez si ein bilde dez, dez forme ez geheizen ist;  oder: daz ez si ein beginne sins erkennens, nah dem unde die formen der erkentlichen dinge, daz man da sprichet, daz si sin in dem bekennenden.  Unde alse vil alse in ietwederm, so ist daz von not, daz die forme si ende der geberunge eins ieklichen dingens.  Aber daz wirkende daz enworhte niht durch (301) die forme, ez enwere denne, daz die glichnüsse selbe der forme in im were.  Und daz geschihet in zweier hande wis.  Wan in etlichen würkenden dingen in den so ist vor die glichnüsse dez dinges, daz da gewerden hat, nach einem natürlichen wesen, alse in den dingen, die da wirkent übermitz die nature; alse der mensche der gebirt einen menschen, unde daz für ein für.  Aber in etlichen dingen nah einem verstentlichen wesen, als in den dingen, die da wirkent übermitz daz verstan; alse die glichnüsse dez huses ist vor in dem gemüet dez meisters.  Unde daz mag heizen ein bilde dez huses, wan der kunstmeister meinet daz hus zeglichen der formen, die er enphangen hat mit sinem gemüete.  Unde dar um so ist die welt niht geschaffen von geschihte, sunder si ist geschaffen von got übermitz daz wirkende verstan.  Unde dar umbe so ist notdürftig, daz in dem gotlichen gemüet si ein forme, zuo welcher (302) glichnüsse die welt geschaffen si.  Unde in dem so bestat die eigenschaft dez bildez. 
UTRUM VERITAS SIT IN RE, VEL TANTUM IN INTELLECTU  Respondeo dicendum quod, sicut bonum nominat id in quod tendit appetitus, ita verum nominat id in quod tendit intellectus.  Hoc autem distat inter appetitum et intellectum, sive quamcumque cognitionem,  quia cognitio est secundum quod cognitum est in cognoscente, appetitus autem est secundum quod appetens inclinatur in ipsam rem appetitam.  Et sic terminus appetitus, quod est bonum, est in re appetibili, sed terminus cognitionis, quod est verum, est in ipso intellectu.  Sicut autem bonum est in re, inquantum habet ordinem ad appetitum;  et propter hoc ratio bonitatis derivatur a re appetibili in appetitum, secundum quod appetitus dicitur bonus, prout est boni,  ita, cum verum sit in intellectu secundum quod conformatur rei intellectae, necesse est quod ratio veri ab intellectu ad rem intellectam derivetur,  ut res etiam intellecta vera dicatur, secundum quod habet aliquem ordinem ad intellectum.  Res autem intellecta ad intellectum aliquem potest habere ordinem vel per se, vel per accidens.  Per se quidem habet ordinem ad intellectum a quo dependet secundum suum esse, per accidens autem ad intellectum a quo cognoscibilis est.  Sicut si dicamus quod domus comparatur ad intellectum artificis per se, per accidens autem comparatur ad intellectum a quo non dependet.  Iudicium autem de re non sumitur secundum id quod inest ei per accidens, sed secundum id quod inest ei per se.  Unde unaquaeque res dicitur vera absolute, secundum ordinem ad intellectum a quo dependet.  Et inde est quod res artificiales dicuntur verae per ordinem ad intellectum nostrum, dicitur enim domus vera, quae assequitur similitudinem formae quae est in mente artificis;  et dicitur oratio vera, inquantum est signum intellectus veri.  Et similiter res naturales dicuntur esse verae, secundum quod assequuntur similitudinem specierum quae sunt in mente divina, dicitur enim verus lapis, qui assequitur propriam lapidis naturam, secundum praeconceptionem intellectus divini.  Sic ergo veritas principaliter est in intellectu; secundario vero in rebus, secundum quod comparantur ad intellectum ut ad principium.  Et secundum hoc, veritas diversimode notificatur.  Nam Augustinus, in libro de vera Relig., dicit quod veritas est, qua ostenditur id quod est.  Et Hilarius dicit quod verum est declarativum aut manifestativum esse.  Et hoc pertinet ad veritatem secundum quod est in intellectu.  Ad veritatem autem rei secundum ordinem ad intellectum, pertinet definitio Augustini in libro de vera Relig., veritas est summa similitudo principii, quae sine ulla dissimilitudine est.  Et quaedam definitio Anselmi, veritas est rectitudo sola mente perceptibilis;  nam rectum est, quod principio concordat.  Et quaedam definitio Avicennae, veritas uniuscuiusque rei est proprietas sui esse quod stabilitum est ei.  Quod autem dicitur quod veritas est adaequatio rei et intellectus potest ad utrumque pertinere. 
Ob die warheit [si] in dinge oder allein in verstan.  Ez ist zemerken: rehte also, alse daz guot daz heizet, in daz sich keret dü begirde, also nemet ouch daz die warheit, in daz sich keret daz verstan.  Aber daz ist daz underscheit zwischen dem verstan unde der begirde, oder einem ieklichen bekennen:  wan daz bekennen ist nah dem unde daz erkant ist in dem bekennenden, aber dü begirde nah dem unde die begirde geneiget ist in daz begerte ding.  Unde also ist daz begerte ende, daz da guot ist, daz ist in dem begerlichen dinge; aber daz ende dez erkennes, daz da warheit ist, daz ist in dem verstan.  Aber also, alse daz guot in dem dinge ist, alse vil als ez ordenunge hat zuo der begirde —  unde umbe daz die rede der guotheit kümit nider von dem begerlichen dinge zuo der begerunge, umbe (303) daz, daz die begirde heizet guot, wan si des guten ist —  unde also, sit die warheit ist in dem verstan, nach dem unde sie geformit wirt dem verstandenen ding, so ist daz notdürftig, daz die rede des waren niderkome zuo den verstandenen dingen,  daz ouch die verstandenen ding war geheizen sin, nach dem unde ez etwaz ordenunge hat zuo dem verstan.  Aber daz ding mag zuo etlichem verstan ordenunge haben eintweder übermitz sich selber oder übermitz den zuoval.  Übermitz sich selber hat daz ding ein ordenunge zuo dem verstan, von dem es hanget alse nach sime wesenne, von dem ez erkentlich ist.  Alse wir sprechen daz daz hus geglichet wirt zuo dem verstan dez kunstmeisters, aber übermitz zuoval zuo dem verstan, von dem ez niht enhanget.  Aber daz gerihte von dem dinge wirt niht genomen, nah dem unde ez im ist übermitz zuoval, sunder nah dem unde ez im (304) ist übermitz sich selber.  Unde dar umbe so heizet ein ieklich ding war blözlichen nach der ordenunge zuo dem verstan, von dem ez hanget.  Unde danna von ist, daz die künstlichen ding heizent war übermitz ordenunge zuo unterm verstan; wan diz heizet ein wariges hus, daz da volget der glicheit der forme, die da in dem gemüete dez künstmeisters ist;  [unde] diz heizet ein wares wort, also vil ez ein zeichen ist dez waren verstans.  Unde dez glichez: die naturilichen ding die heizent werli daz sü sin, nach dem unde si volgent die glichnüsse der getende, die da sint in dem gotlichen gemüete; wan dis heizet ein gewarer stein, der da volget der eigener naturen dez steines, nach der vorenphahunge dez gotlichen verstans.  Unde also alse die warheit ist ze aller vorderst in dem verstan unde dar nach in den dingen, nach dem unde si geglichet werdent zuo dem verstan alse ein beginn.  Unde nach disem so (305) wirt die warheit erkant mislichen.  Wan alse St. Augustinus sprichet in dem buoch “[Von] der gewaren geistlicheit,” unde sprichet, daz “daz si warheit, von der man daz zeiget, daz da ist.”  Unde alse Hylarius sprichet, daz “daz war ist daz, daz da verklerende ist oder offenbarende.”  Unde daz behöret zuo der warheit, nach dem unde es in dem verstan ist.  Aber zuo der warheit des dinges nach der ordenunge zuo dem verstan [behöret] die endunge St. Augustinus in dem buoch “Von der gewaren geistlicheit”: “die warheit ist die höchste glicheit, die dez beginnes, die da ane alle unglicheit ist.”  Unde noch ein bewisung Anselmi, der sprichet: “warheit ist ein gerehtikeit, die allein von dem gemüet enphenklich ist.”  Wan daz ist gereht, daz da concordieret mit dem beginne.  Unde ein ander bewisung seit Avicenna, “warheit eins ieklichen dinges ist eigenschaft sins wesens, daz im gestetigt ist.”  Aber daz man sprichet, daz “warheit [ist] ein zuoglichunge (306) dez dinges unde des verstans mag zuo ietwederm behörn. 
.... Sic ergo patet quod solae intellectuales creaturae, prorie loquendo, sunt ad imaginem Dei.  Respondeo dicendum quod non quaelibet similitudo, etiam si sit expressa ex altero, sufficit ad rationem imaginis.  Si enim similitudo sit secundum genus tantum, vel secundum aliquod accidens commune, non propter hoc dicetur aliquid esse ad imaginem alterius,  non enim posset dici quod vermis qui oritur ex homine, sit imago hominis propter similitudinem generis;  neque iterum potest dici quod, si aliquid fiat album ad similitudinem alterius, quod propter hoc sit ad eius imaginem, quia album est accidens commune pluribus speciebus.  Requiritur autem ad rationem imaginis quod sit similitudo secundum speciem, sicut imago regis est in filio suo,  vel ad minus secundum aliquod accidens proprium speciei, et praecipue secundum figuram, sicut hominis imago dicitur esse in cupro.  Unde signanter Hilarius dicit quod imago est species indifferens.  Manifestum est autem quod similitudo speciei attenditur secundum ultimam differentiam.  Assimilantur autem aliqua Deo, primo quidem, et maxime communiter, inquantum sunt; secundo vero, inquantum vivunt; tertio vero, inquantum sapiunt vel intelligunt.  Quae, ut Augustinus dicit in libro octoginta trium quaest., ita sunt Deo similitudine proxima, ut in creaturis nihil sit propinquius.  Sic ergo patet quod solae intellectuales creaturae, proprie loquendo, sunt ad imaginem Dei. 
Ez ist zemerken, daz allein die verstentlichen creaturen sint zuo dem gotlichen bilde, eigentlichen zesprechen.  Her zuo ist zesagen daz: Niht ein ieklich glichnüsse, unde ist, daz si noch denne offenbar ist von einem andern, daz gnüeget zuo der reden dez bildes.  Wan unde [ist] ez ein glichnüsse nach dem geslehte alleine oder nach etwaz zuovalles, der gemein ist, durch daz so heizet ez niht, daz ez etwaz si zuo dem bilde eins andern.  Wan man enmohte niht sprechen, daz der worme, der da geborn wirt von dem menschen, si ein bilde dez menschen durch die glicheit dez geslehtes;  noch man enmag ouch niht sprechen, ob dekein ding wisse wirt zuo glicheit eines andern, daz ez dar umbe si zuo sinem bilde; wan wisse ist ein gemeiner zuoval vil gestelnüssen.  Aber man süechet zuo der reden dez bildez, daz ez si ein glicheit nach (307) dem gesteltnüsse, also daz bilde dez küniges ist [in] sinem sun;  oder zem minsten nach etwaz zuovalles, der da eigen ist dem gesteltnüsse, unde zuo dem aller vordresten nach der figuren, alse daz bilde dez menschen, daz sprichet man, daz ez si in dem chüpher.  Unde da von sprichet Hylarius bezeichentlichen: “daz bilde ist ein gesteltnüsse an underscheit.”  Aber nu ist diz offenbar, daz die glicheit dez gesteltnüsses ze merken ist nach der iungster underscheit.  Aber etlichü zwei ding die glichent sich zesamen dez ersten, unde zem aller meisten gemeinlich, alse vil [alse] si sint; aber zem andern, also vil alse si lebent; unde zuo dem dritten male, alse vil alse si verstant.  Alse St. Augustinus sprichet in dem [dri] undesehzigesten buoch, daz “dü ding sint von einre nahen glicheit, also daz in den creaturen nihtes niht nacher ist.”  Unde also ist ez offenbar, daz allein die verstendigen creaturen, eigenlich zesprechen, sint zuo (308) dem bilde gottis. 
Respondeo dicendum quod de imagine Dei loqui dupliciter possumus.  Uno modo, quantum ad id in quo primo consideratur ratio imaginis, quod est intellectualis natura.  Et sic imago Dei est magis in Angelis quam sit in hominibus, quia intellectualis natura perfectior est in eis, ....  Secundo potest considerari imago .... prout scilicet in homine invenitur quaedam Dei imitatio, inquantum scilicet homo est de homine, sicut Deus de Deo;  et inquantum anima hominis est tota in toto corpore eius, et iterum tota in qualibet parte ipsius, sicut Deus se habet ad mundum.  Et secundum haec et similia, magis invenitur Dei imago in homine quam in Angelo.  Sed quantum ad hoc non attenditur per se ratio divinae imaginis in homine, nisi praesupposita prima imitatione, quae est secundum intellectualem naturam,  alioquin etiam animalia bruta essent ad imaginem Dei.  Et ideo, cum quantum ad intellectualem naturam Angelus sit magis ad imaginem Dei quam homo, simpliciter concedendum est Angelum magis esse ad imaginem Dei; hominem autem secundum quid. 
Ez ist zemerken, daz wir von dem gotlichen bilde sprechen mügen in zweier hande wis.  Ein wis alse vil alse zuo dem, in dem betrahtet wirt die rede des bildes, daz da ist ein verstendigü nature.  Unde also ist daz bilde gottis mer in den engelen denne in den menschen, wan die verstendig nature ist mer in in volkomener.  Zem andern male so ist daz bilde zebetrahten umbe daz, wan in dem menschen vindet etliche gotlich nahvolgunge, nach dem unde der mensche ist von dem menschen, also got von got;  unde alse vil alse die sele dez menschen ist alzemale in irem gantzzen lip, unde anderwerbe so ist si ganze in einem ieklichen teile dez libes, alse sich got zuo der welt heltet.  Unde also nach disem unde nach vil anderen dez glichez, so vindet man daz bilde gotis mer in den menschen, denne in den engeln.  Aber alse vil alse zuo disem, so enmerket man niht (309) daz gotlich bilde übermitz sich selber in dem menschen, ez si denne, daz dez ersten vorgesast si die erste nachvolgunge, dü da ist übermitz die verstendigen naturen.  Wan anders so weren ouch die unbesinten tiere zuo dem bilde gottis.  Unde dar umbe, alse vil alse zuo der verstendigen naturen der engel mer si zuo dem bilde gottis denne der mensche, einvelticlichen so ist ez zeverlihen, daz der engel mer si zuo dem bilde gottis, aber der mensche nah etwaz. 
Respondeo dicendum quod .... distinctio divinarum personarum non est nisi secundum originem, vel potius secundum relationes originis.  Non autem est idem modus originis in omnibus, sed modus originis uniuscuiusque est secundum convenientiam suae naturae, aliter enim producuntur animata, aliter inanimata; aliter animalia, atque aliter plantae.  Unde manifestum est quod distinctio divinarum personarum est secundum quod divinae naturae convenit.  Unde esse ad imaginem Dei secundum imitationem divinae naturae, non excludit hoc quod est esse ad imaginem Dei secundum repraesentationem trium personarum; sed magis unum ad alterum sequitur.  Sic igitur dicendum est in homine esse imaginem Dei et quantum ad naturam divinam, et quantum ad Trinitatem personarum, nam et in ipso Deo in tribus personis una existit natura. 
Ez ist zemerken, daz die underscheidung der gotlichen personen niht anders enist, nihtwan nah dem ursprunge oder vil bas nach den widertragungen dez ursprunges.  Aber nu ist niht ein wise aller ursprung, wan eines ieklichen dinges ist er nah der behörlicheit siner naturen, wan in einer andern wis so werdent die geselichten ding fürbraht, unde in einer andern wis die unge[se]lichten; anders dü tiere unde anders die (310) wachsenden creaturen.  Unde da von ist offenbar, daz die underscheit der gotlichen personen ist nach dem unde ez der gotlichen naturen bekümet.  Unde da von, daz man si zuo dem bilde gotiz, daz ist zuovolgunge der gotlichen naturen, daz enslüzet niht uz daz, daz man si zuo dem bilde gotis nah der offenbarung der drier personen, sunder mer eins volget zuo dem andern.  Unde also ist zesprechen, daz in dem menschen si daz bilde gotis alse vil alse zuo der gotlichen naturen unde ouch also vil alse zuo der dritheit der personen; wan in got bestat in drin personen ein nature. 
Respondeo dicendum quod, cum in omnibus creaturis sit aliqualis Dei similitudo, in sola creatura rationali invenitur similitudo Dei per modum imaginis, .... in aliis autem creaturis per modum vestigii.  Id autem in quo creatura rationalis excedit alias creaturas, est intellectus sive mens.  Unde relinquitur quod nec in ipsa rationali creatura invenitur Dei imago, nisi secundum mentem.  In aliis vero partibus, si quas habet rationalis creatura, invenitur similitudo vestigii;  sicut et in ceteris rebus quibus secundum partes huiusmodi assimilatur.  Cuius ratio manifeste cognosci potest, si attendatur modus quo repraesentat vestigium, et quo repraesentat imago.  Imago enim repraesentat secundum similitudinem speciei ....  Vestigium autem repraesentat per modum effectus qui sic repraesentat suam causam, quod tamen ad speciei similitudinem non pertingit,  impressiones enim quae ex motu animalium relinquuntur, dicuntur vestigia;  et similiter cinis dicitur vestigium ignis; et desolatio terrae, vestigium hostilis exercitus.  Potest ergo huiusmodi differentia attendi inter creaturas rationales et alias creaturas, et quantum ad hoc quod in creaturis repraesentatur similitudo divinae naturae, et quantum ad hoc quod in eis repraesentatur similitudo Trinitatis increatae.  Nam quantum ad similitudinem divinae naturae pertinet, creaturae rationales videntur quodammodo ad repraesentationem speciei pertingere, inquantum imitantur Deum non solum in hoc quod est et vivit, sed etiam in hoc quod intelligit, ....  Aliae vero creaturae non intelligunt; sed apparet in eis quoddam vestigium intellectus producentis, si earum dispositio consideretur.  ––– Similiter, cum increata Trinitas distinguatur secundum processionem verbi a dicente, et amoris ab utroque, ut supra habitum est;  in creatura rationali, in qua invenitur processio verbi secundum intellectum, et processio amoris secundum voluntatem, potest dici imago Trinitatis increatae per quandam repraesentationem speciei.  In aliis autem creaturis non invenitur principium verbi, et verbum, et amor;  sed apparet in eis quoddam vestigium quod haec inveniantur in causa producente.  Nam hoc ipsum quod creatura habet substantiam modificatam et finitam, demonstrat quod sit a quodam principio;  species vero eius demonstrat verbum facientis, sicut forma domus demonstrat conceptionem artificis;  ordo vero demonstrat amorem producentis, quo effectus ordinatur ad bonum, sicut usus aedificii demonstrat artificis voluntatem.  Sic igitur in homine invenitur Dei similitudo per modum imaginis secundum mentem; sed secundum alias partes eius, per modum vestigii. 
Ez ist zemerken, sit daz in allen creaturen etlichü gotlichü glichnüsse ist, doch so vindet man allein in der redelichen creaturen die glicheit gotis übermitz wise dez bildez unde übermitz wis der fuozstaphen.  Aber daz, in dem die redelich creaturen fürtreffent die ander creaturen, (311) daz ist daz verstan oder daz gemüet.  Unde also ist daz zehalten, daz noch in den rede lichen creaturen funden wirt gottis bilde nihtwan in dem gemüete.  Aber in den andern teilen, welchü si sin, die [dü] redelichen creaturen hat, dar inne so vindet man die glicheit dez fuozstaphen;  alse ouch übermitz in den dingen, die sich nah einem teile glichent:  daz man offenbarlich mag merken, ob man merken wil die wise, von der man offenbaret die fuozstaphen, unde von den man offenbaret daz bilde.  Wan daz bilde offenbaret nach der glich [nüsse des gestelt] nüsses.  Aber der fuozstaphe offenbaret übermitz wise dez werkes, daz also offenbaret sin sach, daz ouch niht enrüeret zuo dem glichnüsse dez gesteltnüsses;  wan indrukunge, die da gelazen werdent von der bewegunge der tiere, von den so heizent die fuozstaphen;  unde dez glichez: die esche heizet ein fuosstaphen dez füres, (312) unde die zerstörunge dez landes heizet ein fuozstaphe der reise der vigende.  Unde dar umbe so mag man underscheiden merken zwischen den redelichen creaturen unde den andern creaturen: unde also vil also zuo dem unde geoffenbart wirt in den creaturen die glicheit gotlicher nature, unde also vil also zuo dem unde in in geoffenbart wirt dü glicheit der ungeschepfter driveltikeit.  Alse vil alse zuo der glicheit der naturen so behöret, man ahtet, daz die redelichen creaturen zemale rüeren zuo der offenbarunge dez gesteltnüsses, nah dem unde si got nahvolgent, niht allein in dem unde si ist unde si ouch lebet, sunder ouch in dem daz si verstat.  Die andern creaturen die verstat niht, sunder ez ist in in offenbar etlich fuozstaphen dez verstans dez fürbringenden, ob ir bereitschaft betrahtet wirt.  Unde a so dez gliches: wan die ungeschaffen driveltikeit geunderscheiden wirt nach der fürgangunge (313) dez wortes von dem sprechenden unde der minne von in beiden,  aber in der redelichen creaturen, in der man vindet die uzgengunge dez wortes nah dem verstan unde uzgangung der minnen nach dem willen, daz mag geheizen sin ein bilde der ungeschaffener driveltikeit durch etlich offenbarunge dez gesteltnüsses.  Aber in den andern creaturen vindet man niht ein beginne dez wortez unde daz worte unde die minne;  sunder ez ist in in offenbar etlich fuozstaphe, daz disü funden werdent in der fürbringenden sache.  Wan daz selber, daz die creature ihht ein substancien, die gemezzen ist unde geendet, die zeigit, daz si si von etwaz beginnes;  aber sin gesteltnüsse daz offenbaret daz wort dez machenden, alse die forme dez huses zeiget die enphahunge dez kunstmeisters;  aber die ordenunge zeiget die minne dez uzleitenden, von der daz er die werke zuo guot ordent, alse die niezunge (314) dez bouwes offenbaret dez künstmeisters willen.  Also vindet man in dem menschen gotis glicheit übermitz wise dez bildez nach dem gemüete; aber nach dem andern teilen dez selben menschen über mitz wise der fuozstaphen. 
Respondeo dicendum quod .... ad rationem imaginis pertinet aliqualis repraesentatio speciei.  Si ergo imago Trinitatis divinae debet accipi in anima, oportet quod secundum illud principaliter attendatur, quod maxime accedit, prout possibile est, ad repraesentandum speciem divinarum personarum.  Divinae autem personae distinguuntur secundum processionem verbi a dicente, et amoris connectentis utrumque.  Verbum autem in anima nostra sine actuali cogitatione esse non potest, ut Augustinus dicit XIV de Trin.  Et ideo primo et principaliter attenditur imago Trinitatis in mente secundum actus, prout scilicet ex notitia quam habemus, cogitando interius verbum formamus, et ex hoc in amorem prorumpimus.  Sed quia principia actuum sunt habitus et potentiae; unumquodque autem virtualiter est in suo principio, secundario, et quasi ex consequenti, imago Trinitatis potest attendi in anima secundum potentias, et praecipue secundum habitus, prout in eis scilicet actus virtualiter existunt. 
Ez ist zemerken, ob daz zuo der rede dez bildez behöret etlich offenbarung dez gesteltnüsses.  Unde dar umbe, unde sol daz bilde der triveltikeit genomen werden in der sele, so muoz ez dez ersten gemerken werden an dem, nach dem ez aller meist zuogat, nach dem unde ez müglich ist, zeoffenbaren daz gesteltnüsse der gotlicher personen.  Aber die gotlich personen werden geunderscheiden nach der uzgangung dez wortez von dem sprechenden unde der minne, die ietwedern zesamenstriket.  Aber daz wort in unsere sele, “an tüelichi gedenkunge enmag niht gesin,” alse St. Augustinus sprichet in dem vierzehenden capitel (315) “Von der driveltikeit.”  Unde dar umbe: dez ersten unde ze aller vorderest [ist] daz bilde gotis [zemerken] in dem gemüete nach der getat, nach dem unde von der küntlicheit, die wir haben, innerlichen gedenkende so formen wir daz worte, unde von dem so brechen wir für in die minne.  Aber wan die beginne der tuowunge sint die habunge unde die mehte, unde ein ieklichez ist crefticlichen in sinem beginne, aber dar nach, unde also vil also nachvolgende, so mag man daz bilde der driveltikeit merken in der sele nach den mehten, unde ze aller vorderst nah der habunge, nach dem unde die getat in in creftiliche bestat. 
UTRUM DEUS SIT VERITAS  Respondeo dicendum quod .... veritas invenitur in intellectu secundum quod apprehendit rem ut est, et in re secundum quod habet esse conformabile intellectui.  Hoc autem maxime invenitur in Deo.  Nam esse suum non solum est conforme suo intellectui, sed etiam est ipsum suum intelligere;  et suum intelligere est mensura et causa omnis alterius esse, et omnis alterius intellectus;  et ipse est suum esse et intelligere.  Unde sequitur quod non solum .... sit veritas, sed quod ipse sit ipsa summa et prima veritas. 
Ez ist zemerken, daz got warheit ist.  Aber warheit vindet man in dem verstan, nach dem unde ez die ding verstat, alse si sint, unde in den dingen, nach dem unde ez hat formeliches wesen in dem verstan.  Unde daz vindet man alremeiste in gotto.  Wan sin wesen enist niht allein glichförmeg sinem verstan, sunder ez ist ouch sin verstan: (316)  unde sin verstan ist ein masse unde ein sache aller der andern wesen unde aller andern verstan;  unde er ist sin selbes verstan unde sin selberes wesen.  Unde da von so volget daz dar nach, daz er niht alleine warheit ist, sunder daz er die oberste warheit [ist]. 
Respondeo dicendum quod quodammodo una est veritas, qua omnia sunt vera ....  Ad cuius evidentiam, sciendum est quod, quando aliquid praedicatur univoce de multis, illud in quolibet eorum secundum propriam rationem invenitur, sicut animal in qualibet specie animalis.  Sed quando aliquid dicitur analogice de multis, illud invenitur secundum propriam rationem in uno eorum tantum, a quo alia denominantur.  Sicut sanum dicitur de animali et urina et medicina, non quod sanitas sit nisi in animali tantum, sed a sanitate animalis denominatur medicina sana, inquantum est illius sanitatis effectiva, et urina, inquantum est illius sanitatis significativa.  Et quamvis sanitas non sit in medicina neque in urina, tamen in utroque est aliquid per quod hoc quidem facit, illud autem significat sanitatem.  Dictum est autem quod veritas per prius est in intellectu, et per posterius in rebus, secundum quod ordinantur ad intellectum divinum.  Si ergo loquamur de veritate prout existit in intellectu, secundum propriam rationem, sic in multis intellectibus creatis sunt multae veritates;  etiam in uno et eodem intellectu, secundum plura cognita.  Unde dicit Glossa super illud Psalmi XI, diminutae sunt veritates a filiis hominum etc., quod sicut ab una facie hominis resultant plures similitudines in speculo, sic ab una veritate divina resultant plures veritates.  Si vero loquamur de veritate secundum quod est in rebus, sic omnes sunt verae una prima veritate, cui unumquodque assimilatur secundum suam entitatem.  Et sic, licet plures sint essentiae vel formae rerum, tamen una est veritas divini intellectus, secundum quam omnes res denominantur verae. 
Ez ist zemerken, daz in aller wis [ist] ein warheit, von der ellü ding war sint.  Her zuo ist zemerken, swenne daz man einhellichen setzet etwaz von vil, daz selbe vindet man in ieklichen von disen nach sinen eigenen reden, alse daz tier in einem ieklichen gesteltnüsse dez tieres.  Aber so etliches in einer höchern reden gesprochen wirt von vil, daz selbe vindet man nach einer eigener rede in ir eine allein, von dem die andern genemet werdent.  Alse gesuntheit die sprichet man von einem tiere unde harn unde arzenie, niht daz gesuntheit si allein in dem tiere, sunder von der gesuntheit dez wirt genemet die gesunt arzenien, (317) alse vil si der gesuntheit ist wirkende; unde der harn nach dem unde er bezeichenlichen ist.  Aber wie doch daz ist, daz die gesuntheit niht ensi in der arzenie noh in dem harn, doch ist in ietwederm etwaz, übermitz daz so etwer tuot, unde daz bezeichent die gesuntheit.  Aber die warheit ist dez ersten in dem verstan unde dar nach in den dingen, nach dem unde si geordent sint zuo dem verstan gotis.  Aber unde sprechen wir von der warheit, die da ist in dem verstan nach iren eigenen reden, also so in vil verstentnüsse, die geschaffen sint, [sint] vil warheit.  Ouch in einem verstan unde in dem selben so sint ir vil nach vil bekanten dingen.  Unde da von sprichet die glose über David, “die warheit sint geminret von dez menschen kindern,” alse von eins menschen antlüze enspringent vil glichnüsse in dem spiegel, also von einer warheit gottis entspringent vil warheit.  Aber sprechen wir von der warheit, nach dem unde si in den dingen ist, also sint (318) si alle [war] von einer ersten warheit, der sich ein ieklichez glichet nach siner wesentheit.  Unde also, wie daz si, daz vil wesen sint oder forme der dinge, doch so ist ein warheit dez gotlichen verstans, nach dem unde ellü ding geheizen sint ware. 
UTRUM OMNIA SINT VITA IN DEO  Respondeo dicendum quod, .... vivere Dei est eius intelligere.  In Deo autem est idem intellectus et quod intelligitur, et ipsum intelligere eius.  Unde quidquid est in Deo ut intellectum, est ipsum vivere vel vita eius.  Unde, cum omnia quae facta sunt a Deo, sint in ipso ut intellecta, sequitur quod omnia in ipso sunt ipsa vita divina. 
Ez ist zemerken, daz ellü ding, die da in gotto sint, die sint in im lebende.  Aber gottis leben ist sin verstan.  Wan in got ist ez eins: sin verstan, unde daz verstanden wirt, unde sin bekennenne.  Unde dar umbe: swaz in got ist alse verstanden, daz ist daz leben oder sin leben.  Unde dar umbe: swenne ellü ding, die gemachet sint in got, dü sint in im alse verstanden, dar nach volget, daz ellü ding in im sint daz gotlich leben. 
Unde in quolibet habente intellectum, est voluntas; sicut in quolibet habente sensum, est appetitus animalis.  Et sic oportet in Deo esse voluntatem, cum sit in eo intellectus.  Et sicut suum intelligere est suum esse, ita suum velle. 
Ez ist zemerken, daz in allen dingen, die verstan habent, ouch wille ist; unde also in allen dingen, die sinne hant, in den ist tierlich begirde.  Unde also muoz in gotte wille sin, sit daz verstan in (319) im ist.  Unde also, als sin verstan sin wesen ist, also ist ouch sin wille sin wesen. 
Respondeo dicendum quod Deus non solum se vult, sed etiam alia a se.  Quod apparet a simili prius introducto.  Res enim naturalis non solum habet naturalem inclinationem respectu proprii boni, ut acquirat ipsum cum non habet, ....  sed etiam ut proprium bonum in alia diffundat, secundum quod possibile est.  Unde videmus quod omne agens, inquantum est actu et perfectum, facit sibi simile.  Unde et hoc pertinet ad rationem voluntatis, ut bonum quod quis habet, aliis communicet, secundum quod possibile est.  Et hoc praecipue pertinet ad voluntatem divinam, a qua, per quandam similitudinem, derivatur omnis perfectio.  Unde, si res naturales, inquantum perfectae sunt, suum bonum aliis communicant, multo magis pertinet ad voluntatem divinam, ut bonum suum aliis per similitudinem communicet, secundum quod possibile est.  Sic igitur vult et se esse, et alia.  Sed se ut finem, alia vero ut ad finem, inquantum condecet divinam bonitatem etiam alia ipsam participare. 
Ez ist zemerken, daz got niht allein sich wil, sunder ouch ander ding ane in.  Daz da offenbar ist von glicheit in der naturen.  Wan daz naturliche ding daz enhat niht allein ein natürlichü neigung von gesihte dez eigenen guotes, daz ez daz gewinne, swenne ez sin niht enhat;  sunder ouch daz ez sin eigen guot in die andern gieze, nach dem unde ez müglich ist.  Wir sehen daz, daz ein ieklich wurkendes, alse vil alse ez [ist] in der getat unde volkomen, alse vil machet ez im ein gliches.  Unde da von so behöret daz zuo der reden der guotheit, alse daz guot, dat etwer hat, daz er daz eim andern gemeine, nach dem unde ez müglich ist.  Unde daz behöret ze vorderest zuo dem gotlichen willen, von dem daz übermitz etliche glicheit alle volkomenheit [niderkumet.  Unde da] von: ob die naturlichen (320) ding, in dem unde si vol komen sint, ir guot den andern gemeinent, vil mer behört ez suo dem gotlichen willen, daz er sin guot übermitz glicheit den andern gemein, nach dem unde ez müglich ist.  Unde also wil er, daz er si unde ouch die andern ding.  Aber sich alse ein ende, aber die andern alse zuo dem ende, nach dem er verlihet sin gotlich guotheit den andern teilhaftigen zewerdenne. 
Respondeo dicendum quod necesse est dicere voluntatem Dei esse causam rerum, et Deum agere per voluntatem, non per necessitatem naturae, ut quidam existimaverunt.  Quod quidem apparere potest .... ex ipso ordine causarum agentium.  Cum enim propter finem agat et intellectus et natura, ut probatur in II Physic., necesse est ut agenti per naturam praedeterminetur finis, et media necessaria ad finem, ab aliquo superiori intellectu;  sicut sagittae praedeterminatur finis et certus modus a sagittante.  Unde necesse est quod agens per intellectum et voluntatem, sit prius agente per naturam.  Unde, cum primum in ordine agentium sit Deus, necesse est quod per intellectum et voluntatem agat.  Voluntas igitur Dei est causa rerum. 
Ez ist zemerken, daz von not zesagen ist, daz der götlich wille si ein sache der ding, unde daz got wirke übermitz willen unde niht übermitz notdurft der naturen, alse etlich wanten.  Daz da offenbar [ist] von der ordenunge der wirkenden sache.  Die sache wirket durch daz ende, unde daz verstan unde die nature, alse man ez bewiset in dem andern capitel dez buochez “Physicorum”; dez ist not, daz dem [wirk]ende vorbeterminieret übermitz sin nature daz ende unde die mittern, die da von not zuo dem ende (321) sint, etwaz obersten verstans;  alse dem schozze dem ist ein sicher wis unde ein ende vor[beterminieret] von dem schietz.  Unde da von so ist daz von not, daz daz wirkende übermitz daz verstan unde den willen vor dem wirkenden der naturen si.  Unde dar so muoz die sache daz erste sin in der ordenunge der naturen wirkende. Aber ez ist not, daz got übermitz verstan unde willen wirken.  Unde da von so ist der wille gottis ein sache der dinge. 
UTRUM VOLUNTAS DEI SEMPER IMPLEATUR  .... considerandum est quod, cum effectus conformetur agenti secundum suam formam, eadem ratio est in causis agentibus, quae est in causis formalibus.  In formis autem sic est quod, licet aliquid possit deficere ab aliqua forma particulari, tamen a forma universali nihil deficere potest, potest enim esse aliquid quod non est homo vel vivum, non autem potest esse aliquid quod non sit ens.  Unde et hoc idem in causis agentibus contingere oportet.  Potest enim aliquid fieri extra ordinem alicuius causae particularis agentis, non autem extra ordinem alicuius causae universalis, sub qua omnes causae particulares comprehenduntur.  Quia, si aliqua causa particularis deficiat a suo effectu, hoc est propter aliquam aliam causam particularem impedientem, quae continetur sub ordine causae universalis,  unde effectus ordinem causae universalis nullo modo potest exire.  Et hoc etiam patet in corporalibus.  Potest enim impediri quod aliqua stella non inducat suum effectum,  sed tamen quicumque effectus ex causa corporea impediente in rebus corporalibus consequatur, oportet quod reducatur per aliquas causas medias in universalem virtutem primi caeli.  Cum igitur voluntas Dei sit universalis causa omnium rerum, impossibile est quod divina voluntas suum effectum non consequatur.  Unde quod recedere videtur a divina voluntate secundum unum ordinem, relabitur in ipsam secundum alium,  sicut peccator, qui, quantum est in se, recedit a divina voluntate peccando, incidit in ordinem divinae voluntatis, dum per eius iustitiam punitur.  AD SEXTUM sic proceditur. Videtur quod voluntas Dei non semper impleatur. Dicit enim Apostolus, I ad Tim. II quod Deus vult omnes homines salvos fieri .... Sed hoc non ita evenit.  Ergo voluntas Dei non semper impletur. AD PRIMUM ergo dicendum quod .... Deus antecedenter vult omnem hominem salvari; sed consequenter vult quosdam damnari, ....  Quae quidem distinctio non accipitur ex parte impsius voluntatis divinae, in qua nihl est prius vel posterius; sed ex parte volitorum. 
Ez ist zemerken, daz der wille gottis alzit erfült wirt.  Her zuo ist zesagen, sit daz daz werke glichgeformet wirt dem wirkenden nach siner forme, die selbe wis ist ouch in den sachen der wirkenden, dü da ist in den formelichen sachen.  Aber nu ist ez also in den formen, daz etwer mag vallen von etlicher teillichen formen, doch enmag er niht gevallen von der ellichen formen; wan ez mag etwaz gesin, daz niht ein mensche ist, noch lebende ist; aber dekein ding mag (322) gesin, daz niht wesen ist.  Unde diz muoz ouch geschehen in den wirkenden sachen.  Aber nu mag etliches gewerden uzwendig der ordenunge etliche[r] sache dez teilichen wirkendez, aber niht uzwendig der ordenunge der ellichen sache, under der begriffen werdent alle teillich sachen.  Wan unde gebreste dekeinre teillichen sachen an irem werke, daz wer durch etliche ander teillichen sachen, die si hinderre, die doch begriffen were under der ordenunge der ellichen sachen.  Unde dar umbe so mag daz werke in dekeiner wis uzgen der ordenunge der ellichen sachen.  Unde diz ist ouch offenbar in den liplichen dingen.  Wan ez [mag] gehindert werden, daz ein sterne niht inleitet sin werke.  Unde doch: swelhes [werk] da von ervolget, von dem, daz etwaz gehindert wirt von einr liplichen sachen, in den liplichen dingen, so muoz daz sin, daz er widergeleitet werde übermitz etlich mittellichen sachen in die ellichen crafti des (323) ersten himeles.  Sit denne daz gotis wille ein ellichü sache ist aller dinge, so ist unmüglich daz gotis wille sin werk niht ervolge.  Unde dar umb: von dem man sich versieht, daz ez entwichen si von gotlichem willen nach einre ordenunge, daz vellet nah der andern wider in sinen willen;  alse der sünder, alse vil ez in im ist, so entwichet er von gotis wille sündende, der vellet in die ordenunge gotis willen, so er von siner gerehtikeit gepint wirt.  Aber von der manung, nah der man hie wirt gemant übermitz daz, daz St. Paulus sprichet: “Er wil, daz alle menschen selig werden,” daz doch niht geschiht, unde also schinet, daz sin wille niht alzit erfult werde.  Ez ist zesagen, daz got wil, daz alle menschen selig werden von dem vorganden willen, ouch wil er etlich sunder, daz si verdampnet werden von den nachganden willen.  Unde daz underscheit nimet man doch niht nah (324) dem gotlichen willen, in dem noch vor noh nach ist, sunder nach teile der gewolten dinge. 
Respondeo dicendum quod voluntas Dei est omnino immutabilis.  Sed circa hoc considerandum est, quod aliud est mutare voluntatem; et aliud est velle aliquarum rerum mutationem.  Potest enim aliquis, eadem voluntate immobiliter permanente, velle quod nunc fiat hoc, et postea fiat contrarium.  Sed tunc voluntas mutaretur, si aliquis inciperet velle quod prius non voluit, vel desineret velle quod voluit.  Quod quidem accidere non potest, nisi praesupposita mutatione vel ex parte cognitionis, vel circa dispositionem substantiae ipsius volentis.  Cum enim voluntas sit boni, aliquis de novo dupliciter potest incipere aliquid velle.  Uno modo sic, quod de novo incipiat sibi illud esse bonum.  Quod non est absque mutatione eius,  sicut adveniente frigore, incipit esse bonum sedere ad ignem, quod prius non erat.  Alio modo sic, quod de novo cognoscat illud esse sibi bonum, cum prius hoc ignorasset,  ad hoc enim consiliamur, ut sciamus quid nobis sit bonum.  Ostensum est autem .... quod tam substantia Dei quam eius scientia est omnino immutabilis.  Unde oportet voluntatem eius omnino esse immutabilem. 
Ez ist zemerken, daz gotis wille zemale ist unwandellich.  Aber an disem ist zemerken, daz ein anders ist, daz der wille gewandelt werde, unde wellen wandelung etliches dinges.  Wan etlicher mag von einem willen, der unbeweglich blibet, wellen, daz etwaz nu geschech, unde dar nach anders geschiht, daz er daz denne wil.  Denne so wirde der wille gewandelt, so etwer etwaz beginnet zewellen, dez er nih vor wolte, oder daz er liesse ze wellen, daz er vor wolte.  Unde daz enmag niht geschehen, denne ez werde vorgesast die wandelung von dem teile dez erkennens oder von der bereitunge dez undergeworfenen willen.  Wan der wille guot ist, etwaz daz mag anvahen ze wellen von nüwens in zweier hande wis.  In einer wis: ob im daz nüwe anhebe im guot zesin.  Daz niht (325) enist ane sin wandelunge.  Alse swenne anvaht kalt zewerden, so vaht sich an, daz ez guot ist, daz man sitze bi dem für, daz vor niht guot waz.  In einer andern wis: ob er von nüwens erkennet, daz im daz guot si, wenne er sin vor niht enweste.  Unde da von nemen wir rat, daz wir wissen, waz uns guot si.  Aber nu ist ez also, daz als wol die gotlich substancie, also ouch sin kunst zemale unwandelich ist.  Unde da von so muoz sin wille zemale unwandelich sin. 
Respondeo dicendum quod, cum ratio boni sit ratio appetibilis ....  malum autem opponatur bono; impossibile est quod aliquod malum, inquantum huiusmodi, appetatur, neque appetitu naturali, neque animali, neque intellectuali, qui est voluntas.  Sed aliquod malum appetitur per accidens, inquantum consequitur ad aliquod bonum.  Et hoc apparet in quolibet appetitu.  Non enim agens naturale intendit privationem vel corruptionem; sed formam, cui coniungitur privatio alterius formae;  et generationem unius, quae est corruptio alterius.  Leo etiam, occidens cervum, intendit cibum, cui coniungitur occisio animalis.  Similiter fornicator intendit delectationem, cui coniungitur deformitas culpae.  Malum autem quod coniungitur alicui bono, est privatio alterius boni.  Nunquam igitur appeteretur malum, nec per accidens, nisi bonum cui coniungitur malum, magis appeteretur quam bonum quod privatur per malum.  Nullum autem bonum Deus magis vult quam suam bonitatem, vult tamen aliquod bonum magis quam aliud quoddam bonum.  Unde malum culpae, quod privat ordinem ad bonum divinum, Deus nullo modo vult.  Sed malum .... poenae vult, volendo aliquod bonum, cui coniungitur tale malum,  sicut, volendo iustitiam, vult poenam;  et volendo ordinem naturae servari, vult quaedam naturaliter corrumpi. 
Ez ist zemerken, sit daz die reden dez guoten ist reden der begerlichi, nu ist daz übel widerwertig dem guoten.  Unde dar umbe ist ez enmüglich, daz dekeins bösen, alse vil ez bös ist, begeret werde von naturilicher begirde, noch von vehelicher noch von vernünfticlicher, die da der wille ist.  Aber etliches bösen dinges begert man übermitz zuoval, alse vil unde ez volget zuo etwaz (326) guotes.  Unde daz ist offenbar in einer ieklichen begirden.  Wan daz natürliche wirkende daz enmeinet niht die beroubung oder die vergenklicheit, sunder die formen, der zuogefüeget wirt die beroubunge ein [er] andern formen;  unde die geberung dez einen, die da ist ein beroubunge oder zerstörunge dez andern.  Wan der lewe, der den hirze tötet, der meinet die spitse, der da zuogefüeget wirt die vehelich tötung.  Unde dez gliches so meinet der unküscher die luste, der da zuogefüeget wirt die entstellunge der schulde.  Aber daz übel, da zuogefüeget wirt eins andern guot, ist ein beroubung dez andern guotes.  Unde dar um so begerte man niemer dekeines übelen, noch übermitz zuoval, nihtwan daz guot, dem daz übel zuogefüeget were, wer mer begerlich.  Nu wil got dekeines guoten mer denne sin guotheit; doch wil er eins guoten mer denne etliches andern. (327)  Unde dar umbe: daz böse der schulde, daz beroubet die ordenunge zuo dem gotlichen guot, daz enwil got in dekeiner wis.  Sunder er wil die pine dez übeln, unde wellende etwaz guotes, dem zuogefüeget ist ein solich übel;  alse, wellende die gerehtikeit, wil er die pine;  unde wellende die ordenunge der nature zebehaltende, wil er etliche liplich ding ze nihte werden. 
Respondeo dicendum quod liberum arbitrium habemus respectu eorum quae non necessario volumus, vel naturali instinctu.  Non enim ad liberum arbitrium pertinet quod volumus esse felices, sed ad naturalem instinctum.  Unde et alia animalia, quae naturali instinctu moventur ad aliquid, non dicuntur libero arbitrio moveri.  Cum igitur Deus ex necessitate suam bonitatem velit, alia vero non ex necessitate, ut supra ostensum est; respectu illorum quae non ex necessitate vult, liberum arbitrium habet. 
Ez ist zemerken, daz wir frien willen haben von gesihte der, die wir da wellen niht von notdurft oder von natürlicher tribunge.  Wan daz enbehört niht dem frigen willen zuo, daz wir wellen selig sin, sunder zuo der natürlicher tribunge.  Wan andrü tiere, die von naturilicher tribunge beweget werdent zuo etwaz, von den seit man niht, daz si von frigen willen beweget werden.  Wan denne got sin guotheit wil aber zuo den andern, die er niht von notdurft wil, zuo den hat er (328) frigen willen. 
Respondeo dicendum quod necesse est ponere amorem in Deo.  Primus enim motus voluntatis, et cuiuslibet appetitivae virtutis, est amor.  Cum enim actus voluntatis, et cuiuslibet appetitivae virtutis tendat in bonum et malum, sicut in propria obiecta;  bonum autem principalius et per se est obiectum voluntatis et appetitus, malum autem secundario et per aliud, inquantum scilicet opponitur bono, oportet naturaliter esse priores actus voluntatis et appetitus qui respiciunt bonum, his qui respiciunt malum;  ut gaudium quam tristitia, et amor quam odium.  Semper enim quod est per se, prius est eo quod est per aliud.  Rursus, quod est communius, naturaliter est prius,  unde et intellectus per prius habet ordinem ad verum commune, quam ad particularia quaedam vera.  Sunt autem quidam actus voluntatis et appetitus, respicientes bonum sub aliqua speciali conditione,  sicut gaudium et delectatio est de bono praesenti et habito;  desiderium autem et spes, de bono nondum adepto.  Amor autem respicit bonum in communi, sive sit habitum, sive non habitum.  Unde amor naturaliter est primus actus voluntatis et appetitus.  Et propter hoc, omnes alii motus appetitivi praesupponunt amorem, quasi primam radicem.  Nullus enim desiderat aliquid, nisi bonum amatum, neque aliquis gaudet, nisi de bono amato.  Odium etiam non est nisi de eo quod contrariatur rei amatae.  Et similiter tristitiam, et cetera huiusmodi, manifestum est in amorem referri, sicut in primum principium.  Unde in quocumque est voluntas vel appetitus, oportet esse amorem,  remoto enim primo, removentur alia.  Ostensum est autem in Deo esse voluntatem.  Unde necesse est in eo ponere amorem. 
Ez ist zemerken, daz von not in got zesezzen ist minne.  Wan die erst bewegunge dez willen unde einer ieklicher begerlicher craft ist die minne.  Sit die getat dez willen unde einre ieklichen begerlicher craft meine etwaz guotes unde übels alse in die eigen gegenwirffe —  aber daz guot ist dez ersten unde übermitz sich selber gegenwurf dez willen unde der begirde, aber daz übel dar nach, unde daz übermitz etwaz anders, nach dem unde ez gegenwirflich ist dem guoten — die müezen von not e sin naturliclichen vor den getaten des willen unde der begirde, die da ansehent daz guot, disen, die da ansehent daz übel;  alse die fröide alse wol alse die trurikeit, unde die minne alse der hasse.  Aber alle zit ist daz vor, daz da übermitz sich selber ist, denne daz da übermitz ein anders ist.  Unde fürbas, daz da natürlichen gemeinre ist, daz ist vor.  Unde da von so hat ouch daz verstan ordenunge (329) dez ersten zuo der gemeinen warheit, denne zuo der teillichen warheit.  Nu sint etlich getat des willen unde der begirde, die ansehent daz guot under etlicher eigenschaft, die sunderlich ist;  alse die fröde unde der lust die sint von dem guot, daz gegenwerticlichen gehabt wirt;  aber die begirde unde der gedinge sicht an daz guot, daz noch niht gewunnen ist.  Aber die minne sieht an daz guot in der gemeinheit, ez si daz man ez habe oder niht enhabe.  Unde dar umb so ist die minne, dü da natürlichen ist ein erste getat dez willen unde der begirde.  Unde durch daz so fürsetzent alle die andern begerlichen bewegunge die minnen alse ein ersten wirzelen.  Wan daz verstan enbegert nihtes niht, nihtwan daz geminte guot, noh nieman fröwet sich von dekeim guot anders denne von dem geminten guot.  Unde (330) der hazze ist von niht anders denne von dem, daz geminten [dingen] wider ist.  Unde dez gliches: die betrüebede unde solichü ding, daz ist offenbar, daz daz wirt widergetragen [in die minne] alse in daz erste beginne.  Unde dar umbe, in waz daz der wille ist oder die begirde, in daz so muoz ouch die minne sin.  Wan von dem, daz daz erste abevellet, so vallent ouch die andern abe.  Nu ist in got wille.  Da von ist ouch notdürftig, daz man in got sezze minne. 
Respondeo dicendum quod Deus omnia existentia amat.  Nam omnia existentia, inquantum sunt, bona sunt,  ipsum enim esse cuiuslibet rei quoddam bonum est, et similiter quaelibet perfectio ipsius.  Ostensum est autem supra quod voluntas Dei est causa omnium rerum  et sic oportet quod intantum habeat aliquid esse, aut quodcumque bonum, inquantum est volitum a Deo.  Cuilibet igitur existenti Deus vult aliquod bonum.  Unde, cum amare nil aliud sit quam velle bonum alicui, manifestum est quod Deus omnia quae sunt, amat.  Non tamen eo modo sicut nos.  Quia enim voluntas nostra non est causa bonitatis rerum, sed ab ea movetur sicut ab obiecto, amor noster, quo bonum alicui volumus, non est causa bonitatis ipsius, sed e converso bonitas eius,  vel vera vel aestimata, provocat amorem, quo ei volumus .... bonum conservari ....  Sed amor Dei est infundens et creans bonitatem in rebus. 
Ez ist zemerken, daz got ellü wesenden ding minnet.  Aber ellü ding, die da sint, sint guot, in dem daz si sint.  Wan daz wesen eins ieklichen dinges ist etwaz guotes, unde also dez gliches ein iekliche volkomenheit dez dinges.  Nu ist die gotlich guotheit ein sache aller dinge.  Unde also muoz es sin, daz etwaz habe also vil wesens unde guotes, also vil ez gewolt ist von got.  Nu wil got einem ieklichen, daz da ist, etwaz guotes.  Umbe daz, wan (331) minnen niht anders en ist denne im etwaz guotes wellen, so ist offenbar, daz got ellü ding minet, die der sint.  Noch niht in der wis, unde wir minnen.  Wan unser wille ist niht ein sache sinre guotheit, sunder er wirt von im beweget alse von sinem gegenwurf, aber die minne, von der wir etwem etwaz guotes wellen, en ist niht ein sache siner guotheit, sunder hin wider: sin guotheit, oder die waren oder die gewanten, lokent für die minne, von der wir im etwaz guotes wellen behalten.  Sunder die gotis minne ist uzgiezende oder schephende die guotheit in den dingen.  Wan von dem sint dü ding, wan er sü minnet. 
UTRUM MAGIS AMET UNUM QUAM ALIUD  Respondeo dicendum quod, cum amare sit velle bonum alicui, duplici ratione potest aliquid magis vel minus amari.  Uno modo, ex parte ipsius actus voluntatis, qui est magis vel minus intensus.  Et sic Deus non magis quaedam aliis amat, quia omnia amat uno et simplici actu voluntatis, et semper eodem modo se habente.  Alio modo, ex parte ipsius boni quod aliquis vult amato.  Et sic dicimur aliquem magis alio amare, cui volumus maius bonum; quamvis non magis intensa voluntate.  Et hoc modo necesse est dicere quod Deus quaedam aliis magis amat.  Cum enim amor Dei sit causa bonitatis rerum, .... non esset aliquid alio melius, si Deus non vellet uni maius bonum quam alteri. 
Ez ist zemerken, daz got einem dinge mer guotez wil denne einem andern.  Unde dez sache merke: sit daz minen ist wellenne etwem etwaz guotes, so ist in zweier hande wis zenemen, daz etwaz mer oder minre geminnet wirt.  Eins wise von der getat [des willen] (332) selber, dü mer unde minre innewendig ist.  Unde nach dem so enminnet got eins niht mer denne daz ander, wan got der minet ellü ding von einer einveltiger getat dez willen unde heltet sich alzit in einer wis.  In der andern wis von teile dez guoten, daz etwer wil den geminten.  Unde also seit man von uns, daz wir eins mer minnen, denne die andern, dem wir mer guotes wellen; wie doch daz ist, daz wir von inrem willen niht mer minnen.  Unde in dirre wis so ist von not zesagen, daz got etliches mer minnet denne daz ander.  Sit denne gottes minne ein sache ist aller dinge guotheit, so en möhte ein ding niht bezzer sin denne das ander, unde wolt got eime ding niht mer guotes denne dem andern. 
Respondeo dicendum quod necesse est dicere, secundum praedicta, quod Deus magis diligat meliora.  Dictum est enim quod Deum diligere magis aliquid, nihil aliud est quam ei maius bonum velle,  voluntas enim Dei est causa bonitatis in rebus.  Et sic, ex hoc sunt aliqua meliora, quod Deus eis maius bonum vult.  Unde sequitur quod meliora plus amet. 
Unde von disen so volget daz, daz got die bezzern mer minnet.  Nu ist diz gesprochen, daz daz, daz got etwaz mer minnet denne ein anders, nihtes niht anders ensi, denne daz (333) er im mer etwaz guotes wil.  Nu ist der wille gotis ein sache der guotheit in den dingen.  Unde also sint etlich besser, den got mer guotes wil.  Unde da von volget, daz er die bessern mer minnet. 
Respondeo dicendum quod duplex est species iustitiae.  Una, quae consistit .... datione et acceptione, ut puta quae consistit in emptione et venditione, et aliis huiusmodi communicationibus vel commutationibus.  Et haec dicitur a philosopho, in V Ethic., iustitia commutativa, vel directiva commutationum sive communicationum.  Et haec non competit Deo, quia, ut dicit apostolus, Rom. XI, quis prior dedit illi, et retribuetur ei?  Alia, quae consistit in distribuendo, et dicitur distributiva iustitia, secundum quam aliquis gubernator vel dispensator dat unicuique secundum suam dignitatem.  Sicut igitur ordo congruus familiae, vel cuiuscumque multitudinis gubernatae, demonstrat huiusmodi iustitiam in gubernante;  ita ordo universi, qui apparet tam in rebus naturalibus quam in rebus voluntariis, demonstrat Dei iustitiam.  Unde dicit Dionysius, VIII cap. de Div. Nom., oportet videre in hoc veram Dei esse iustitiam, quod omnibus tribuit propria, secundum uniuscuiusque existentium dignitatem;  et uniuscuiusque naturam in proprio salvat ordine et virtute. 
Ez ist zemerken, daz zwiveltigez gesteltnüsse der gerehtikeit [ist.  Eine] die da bestat in der gebunge unde in der enphahung, alse ahte, die da bestat in der verkouffunge unde in dem kouffe unde in andern solichen gemeinunge oder wandelungen.  Unde diz ist gesprochen von dem phylosophen in dem fünften capitel in dem buoch “Ethicorum,” “die wandelich gerehtikeit” dü ist der gemeinung oder der wandelung.  Unde daz enbehöret niht got zuo, wan, als St. Paulus “Zuo den Romeren” sprichet, in dem einliften capitel, “Were hat got vor gegeben, unde ez im niht vergolten hat?”  Die ander gerehtikeit ist, dü bestat in der gebung, unde heizet “ein geblichü gerehtikeit,” nach dem (334) unde etlich rihtere oder spender git einem ieklichen nach siner wirdikeit.  Alse denne die ordenunge dez gesindes, oder waz meinge ez ist, die gerihtet ist, zeiget solich rihtunge in dem rihtenden;  unde alse die ordenunge aller dinge, die da offenbar ist also wol in den natürlichen dingen alse ouch in den willigen dingen, zeiget die gotlichen gerehtikeit.  Als St. Dionysius sprichet in dem ahtenden capitele “Von den gotlichen namen”: “In dem muos man sehen die gewarn gotlichen gerehtikeit, daz er einem ieklichen eigenü git nach eins ieklichen wirdikeit;  unde eins ieklichen naturen wirt behalten in siner eigener ordenunge unde siner eigener craft.” 
Respondeo dicendum quod misericordia est Deo maxime attribuenda, tamen secundum effectum, non secundum passionis affectum.  Ad cuius evidentiam, considerandum est quod misericors dicitur aliquis quasi habens miserum cor, quia scilicet afficitur ex miseria alterius per tristitiam, ac si esset eius propria miseria.  Et ex hoc sequitur quod operetur ad depellendam miseriam alterius, sicut miseriam propriam, et hic est misericordiae effectus.  Tristari ergo de miseria alterius non competit Deo, sed repellere miseriam alterius,  hoc maxime ei competit, ut per miseriam quemcumque defectum intelligamus.  Defectus autem non tolluntur, nisi per alicuius bonitatis perfectionem, prima autem origo bonitatis Deus est....  Sed considerandum est quod elargiri perfectiones rebus, pertinet quidem et ad bonitatem divinam, et ad iustitiam, et ad liberalitatem, et misericordiam, tamen secundum aliam et aliam rationem.  Communicatio enim perfectionum, absolute considerata, pertinet ad bonitatem, ....  Sed inquantum perfectiones rebus a Deo dantur secundum earum proportionem, pertinet ad iustitiam ....  Inquantum vero non attribuit rebus perfectiones propter utilitatem suam, sed solum propter suam bonitatem, pertinet ad liberalitatem.  Inquantum vero perfectiones datae rebus a Deo, omnem defectum expellunt, pertinet ad misericordiam. 
Ez ist zemerken, daz got alremeist zuozelegen ist die erbarmherzikeit: nach dem werk, niht nach der begerunge der lidunge.  Her zuo ist zesagen, daz der erbarmherzig heizet, der da ein “erbermiges (335) herze” hat; wan er wirt betrüebet von eins andern gebresten übermitz betrüebde, alse ob ez sin eigen gebresten wäre.  Unde da von so volget daz dar nach, daz [er] verdribet den gebresten eins andern alse sinen eigenen gebresten; unde daz ist ein werke der erbermede.  Aber betrüebet zesin von eins andern gebresten daz behöret niht got zuo, sunder vertriben eins andern gebresten.  Aber aller meist behort im daz zuo, daz er übermitz erbermede eins ieklichen gebresten vertribe.  Aber nu werdent die gebresten niht abgenomen, nihtwan übermitz etliches guotes volkomenheit; aber der erste ursprung der guotheit ist got.  Aber nu ist zebetrahten: daz geben volkomenheit den dingen, daz behöret zuo der gotlichen guotheit unde zuo der gerehtikeit unde zuo der friheit unde zuo der erbermede; doch nach einer andern reden.  Wan die gemeinsamung der volkomenheit, (336) also vil alse man die bloslich betrahtet so behöret si zuo der guotheit.  Aber also vil alse die volkomenheit von got gegeben werdent den dingen nach iren glichungen, daz behöret zuo der gerehtikeit.  Aber also vil alse [er] niht zuogit die volkomenheit den dingen durch sinen nutz, sunder alleine zuo siner guotheit, daz behöret zuo der friheit.  Aber also vil alse die volkomenheit, die da von got gegeben sint den dingen, die vertribent den gebresten, unde daz behört zuo der erbermede. 
Respondeo dicendum quod necesse est quod in quolibet opere Dei misericordia et veritas inveniantur; si tamen misericordia pro remotione cuiuscumque defectus accipiatur;  quamvis non omnis defectus proprie possit dici miseria,  sed solum defectus rationalis naturae, quam contingit esse felicem;  nam miseria felicitati opponitur.  Huius autem necessitatis ratio est, quia, cum debitum quod ex divina iustitia redditur, sit vel debitum Deo, vel debitum alicui creaturae, neutrum potest in aliquo opere Dei praetermitti.  Non enim potest facere aliquid Deus, quod non sit conveniens sapientiae et bonitati ipsius; secundum quem modum diximus aliquid esse debitum Deo.  Similiter etiam quidquid in rebus creatis facit, secundum convenientem ordinem et proportionem facit; in quo consistit ratio iustitiae.  Et sic oportet in omni opere Dei esse iustitiam.  Opus autem divinae iustitiae semper praesupponit opus misericordiae, et in eo fundatur.  Creaturae enim non debetur aliquid, nisi propter aliquid in eo praeexistens, vel praeconsideratum,  et rursus, si illud creaturae debetur, hoc erit propter aliquid prius.  Et cum non sit procedere in infinitum, oportet devenire ad aliquid quod ex sola bonitate divinae voluntatis dependeat, quae est ultimus finis.  Utpote si dicamus quod habere manus debitum est homini propter animam rationalem; animam vero rationalem habere, ad hoc quod sit homo; hominem vero esse, propter divinam bonitatem.  Et sic in quolibet opere Dei apparet misericordia, quantum ad primam radicem eius.  Cuius virtus salvatur in omnibus consequentibus; et etiam vehementius in eis operatur, sicut causa primaria vehementius influit quam causa secunda.  Et propter hoc etiam ea quae alicui creaturae debentur, Deus, ex abundantia suae bonitatis, largius dispensat quam exigat proportio rei.  Minus enim est quod sufficeret ad conservandum ordinem iustitiae, quam quod divina bonitas confert, quae omnem proportionem creaturae excedit. 
Ez ist zemerken, daz in allen gotlichen werken funden wirt erbermede unde gerehtikeit, aber so man von einer abnemunge eins ieklichen gebresten nimet die erbermede;  wie doch daz ist, daz niht alle gebresten heizen mügen erbermede,  sunder allein der gebresten der redelicher naturen; die da etwenne selig ist:  aber die armuot oder die iamerkeit ist widerwertige (337) der selikeit.  Unde dirre notdurft ist rede, daz die schulde, die man von gotlicher gerehtikeit giltet, daz daz si von schulde gottis oder von der schulde der creaturen, der entweders mag vorgelazen werden in dekeime gotlichen werke.  Wan got der en mag dekein dinge getuon, daz unbehörlich si siner wisheit unde siner guotheit, nah der wis unde wir sprechen, daz got etwaz schuldig si.  Unde dez gliches: swaz got tuot in den geschaffenen dingen, daz tuot er nach einer behörlichen ordenunge unde glicheit; in der daz die rede der gerehtikeit bestet.  Unde also muoz in allen gotlichen werken gerehtikeit sin.  Aber daz werke der gotlichen gerehtikeit, daz setzet alzit für daz werk der erbermede unde fundieret dar uf.  Nu ist man der creaturen nihtes niht anders schuldig, nihtwan durch etwaz, daz in ir ist oder vor in ir betrahtet ist.  Unde fürbas: unde ist, daz man daz der creaturen schuldig ist, (338) unde daz geschiht durch etwaz, daz vor ist.  Unde niht fürzegande in die unentlicheit, so muoz man komen zuo etwaz, daz allein von der gotlichen guotheit hanget, daz da ist ein iungstes ende.  Alse ob wir sprechen, die hant, die ist behörlich dem menschen durch die redelichen selen, aber daz er die redelichen sele habe, dar um si er ein mensche, aber daz der mensche si, durch die gotlichen guotheit.  Unde also ist in einem ieklichen gotlichen werke offenbar die erbermede, alse vil alse zuo der ersten wirzelen.  Von des craft behalten wirt die erbermede in allen den dingen, die dar nach volgent, daz ouch si in in creftiklicher wirke, alse die erste sach crefticlicher inflüzet denne die andern sache.  Unde ouch durch daz: dü ding, die etlichen creaturen schuldig sint, den git ez got von siner überflüzikeit miltiklicher, denne die glicheit dez dinges housche.  Wan ez ist minre, dez gnuog ist zebehalten die ordenunge der gerehtikeit, (339) denne die gotlichen guotheit daz si bring, daz da fürtriffet die glicheit der creturen. 
Ad primum ergo dicendum quod quaedam opera attribuuntur iustitiae et quaedam misericordiae, quia in quibusdam vehementius apparet iustitia, in quibusdam misericordia.  Et tamen in damnatione reproborum apparet misericordia, non quidem totaliter relaxans, sed aliqualiter allevians, dum punit citra condignum.  Et in iustificatione impii apparet iustitia, dum culpas relaxat propter dilectionem, quam tamen ipse misericorditer infundit, sicut de Magdalena legitur, Luc. VII, dimissa sunt ei peccata multa, quoniam dilexit multum. 
Doch ist zemerken, daz etlich zuo gegenwerke der gotlicher dinge aber etlichü ist creftiklichen wan in etlichen enwerdent gerehtikeit, offenbar die gerehtikeit, unde in etlichen die erbermede.  Unde doch in der verdampnüsse der verdampter, in der ist offenbar die erbermede; doch niht daz [er] alzemale verlazen habe, sunder in etlicher wise zelichterne swenne daz er pinet innewendig unde er sin wirdig ist.  Wan in dem daz er rehtvertiget die bösen, so ist offenbar die gerehtikeit, wenne er die schulde vergit durch die minne, die er doch von erbermede ingüzet; alse man liset von St. Marien Magdalenen in St. Lucas ewangeli in dem sibenden capitel: “Ir worden vil sünden vergeben, wan si vil gemeinnet hat.” 
Respondeo dicendum quod Deo conveniens est homines praedestinare.  Omnia enim divinae providentiae subiacent ....  Ad providentiam autem pertinet res in finem ordinare ....  Finis autem ad quem res creatae ordinantur a Deo, est duplex.  Unus, qui excedit proportionem naturae creatae et facultatem....  Alius autem finis est naturae creatae proportionatus, quem scilicet res creata potest attingere secundum virtutem suae naturae.  Ad illud autem ad quod non potest aliquid virtute suae naturae pervenire, oportet quod ab alio transmittatur;  sicut sagitta a sagittante mittitur ad signum.  Unde, proprie loquendo, rationalis creatura, quae est capax vitae aeternae, perducitur in ipsam quasi a Deo transmissa.  Cuius quidem transmissionis ratio in Deo praeexistit; sicut et in eo est ratio ordinis omnium in finem, quam diximus esse providentiam.  Ratio autem alicuius fiendi in mente actoris existens, est quaedam praeexistentia rei fiendae in eo.  Unde ratio praedictae transmissionis creaturae rationalis in finem vitae aeternae, praedestinatio nominatur, nam destinare est mittere.  Et sic patet quod praedestinatio, quantum ad obiecta, est quaedam pars providentiae. 
Ez ist zemerken, daz ez got behörlich ist daz er die (340) menschen fürbereite.  Wan ellü ding dü sint geworfen under die fürsihtikeit gotiz.  Aber zuo gottis fürsihtikeit behöret, daz si dü ding in ir ende zeden.  Aber daz ende, zuo dem daz die geschaffenen ding geordent werdent, daz ist in zweier hande wis.  Ein wis dez endes, die da fürtriffet die glicheit der naturen der creature unde ir maht.  Daz ander ist ein ende, daz der naturen geglichet ist, daz dem geschaffenen ding widervaren mag nach der craft siner naturen.  Aber zuo dem, dar zuo dekein dinge komen mag von craft siner naturen, sol ez denne dar zuo komen, daz er von einem andern überbraht werde,  alse daz schoz, daz daz gelazen wirt von dem schiezzenden ze einem zeichen.  Unde da von eigentlich die redelich creaturen, die da begriflich ist dez ewigen lebennes, wirt in ez gelazen alse von got gesant.  Unde die rede der sendung dü ist vor in got gewesen, alse ouch die rede der ordenungen in im ist, (341) dü ein ordenunge ist aller dinge in ir ende, daz wir da heizen die fürsihtikeit.  Aber die rede etlichez gewerdennes, daz da ist in dem gemüet des werkes, ist etwaz, daz vorgesin ist dez dinges gewerden in im.  Unde da von die vorgenanten reden der übersendunge der redelichen creaturen in daz ewig leben, diz heizet die fürbereitunge, wan fürbereiten ist alse senden.  Unde alse ist ez offenbar, daz die fürbereitung, alse vil alse zuo den gegenwirfen, ist etwaz teiles der fürsihtikeit. 
Respondeo dicendum quod praedestinatio non est aliquid in praedestinatis, sed in praedestinante tantum.  Dictum est enim quod praedestinatio est quaedam pars providentiae  providentia autem non est in rebus provisis;  sed est quaedam ratio in intellectu provisoris ....  Sed executio providentiae, quae gubernatio dicitur, passive quidem est in gubernatis; active autem est in gubernante.  Unde manifestum est quod praedestinatio est quaedam ratio ordinis aliquorum in salutem aeternam, in mente divina existens. 
Ez ist zemerken, daz die fürbereitunge niht etwaz ist in den fürbereiten dingen, sunder in dem, der da fürbereitent ist alleine.  Aber ez ist gesprochen unmittelich, daz die fürbereitung ist etwaz teiles der fürsihtikeit.  Aber die fürsihtikeit enist niht in den fürgesehenen dingen,  sunder ez ist etwaz rede in dem verstan dez, der da fürsieht.  Aber die ervolgunge der fursihtikeit, die da heizet ein “rihtunge,” dü ist lidende in dem, daz (342) gerihtet ist, aber wirklichen in dem rihtenden.  Unde da von ist offenbar, daz die fürbereitung ist etwaz rede der ordenunge etlicher dinge in daz ewig unde stande in dem gotlichen gemüt. 
Respondeo dicendum quod Deus aliquos reprobat.  Dictum enim est supra quod praedestinatio est pars providentiae.  Ad providentiam autem pertinet permittere aliquem defectum in rebus quae providentiae subduntur, ut supra dictum est.  Unde, cum per divinam providentiam homines in vitam aeternam ordinentur, pertinet etiam ad divinam providentiam, ut permittat aliquos ab isto fine deficere.  Et hoc dicitur reprobare.  Sic igitur, sicut praedestinatio est pars providentiae respectu eorum qui divinitus ordinantur in aeternam salutem;  ita reprobatio est pars providentiae respectu illorum qui ab hoc fine decidunt.  Unde reprobatio non nominat praescientiam tantum, sed aliquid addit secundum rationem, sicut et providentia, ....  Sicut enim praedestinatio includit voluntatem conferendi gratiam et gloriam,  ita reprobatio includit voluntatem permittendi aliquem cadere in culpam, et inferendi damnationis poenam .... 
Ez ist zemerken, daz got etlich verwirfet.  Wan die fürbereitunge ist ein teile der fürsihtikeit, alse gesprochen ist.  Aber zuo der fürsihtikeit behöret verhengen etlichen gebresten in den, die der fürsihtikeit undergeworfen sint.  Unde da von, wan übermitz die gotlichen fürsihtikeit die menschen geordent werdent in daz ewig leben, unde ouch so behöret daz zuo der gotlichen fürsihtikeit, daz [e]r verhenge, daz etlich vallen von dem ende.  Unde da von sprichet man, daz er verwerfe.  Unde also dar umbe, alse die fürbereitunge ein teile ist der fürsihtikeit von gesihte der, die da gotlichen geordent werdent in die ewigen selikeit,  also ist ouch die verwerfunge ein teile der fürsihtikeit (343) von gesihte der, die da von disem ende vallent oder abvallen süllen.  Unde da von so nemet die verwerfunge niht alleine die fürwissentheit, sunder ez leit etwaz zuo nach der reden, alse ouch die fürsihtikeit.  Unde alse die fürbereitunge innebeslüzet den willen, zebringen die gotlichen gnaden unde die glori;  unde also beslüzet inne verwerfunge den willen, zeverhengen etlichen, zevallen in schulde unde zebringen die pine der verdampnung. 
AD PRIMUM ergo dicendum quod Deus omnes homines diligit, et etiam omnes creaturas, inquantum omnibus vult aliquod bonum, non tamen quodcumque bonum vult omnibus.  Inquantum igitur quibusdam non vult hoc bonum quod est vita aeterna, .... 
Unde got minnet alle menschen unde ouch alle creaturen, nach dem er in allen etwaz guotes wil; doch wil er niht ein iekliches guot allen dingen.  Aber also vil er dis guot niht allen dingen wil, daz da ist daz ewig leben. 
UTRUM PRAEDESTINATI ELIGANTUR A DEO  Respondeo dicendum quod praedestinatio, secundum rationem, praesupponit electionem; et electio dilectionem.  Cuius ratio est, quia praedestinatio, ut dictum est, est pars providentiae.  Providentia autem, sicut et prudentia, est ratio in intellectu existens, praeceptiva ordinationis aliquorum in finem, ....  Non autem praecipitur aliquid ordinandum in finem, nisi praeexistente voluntate finis.  Unde praedestinatio aliquorum in salutem aeternam, praesupponit, secundum rationem, quod Deus illorum velit salutem.  Ad quod pertinet electio et dilectio.  Dilectio quidem, inquantum vult eis hoc bonum salutis aeternae, nam diligere est velle alicui bonum, ....  Electio autem, inquantum hoc bonum aliquibus prae aliis vult, cum quosdam reprobet, ....  Electio tamen et dilectio aliter ordinantur in nobis et in Deo, eo quod in nobis voluntas diligendo non causat bonum; sed ex bono praeexistente incitamur ad diligendum.  Et ideo eligimus aliquem, quem diligamus,  et sic electio dilectionem praecedit in nobis.  In Deo autem est e converso.  Nam voluntas eius, qua vult bonum alicui diligendo, est causa quod illud bonum ab eo prae aliis habeatur.  Et sic patet quod dilectio praesupponitur electioni, secundum rationem; et electio praedestinationi.  Unde omnes praedestinati sunt electi et dilecti. 
Ez ist zemerken, daz die vorbereiten sint erwelet von got.  Her zuo ist zesagen, daz die fürbereitunge, nach der reden, fürsetzet die erwelunge, [unde die erwelunge] die liebi.  Unde daz ist da von, (344) wan die fürbereitunge, also gesprochen ist, ist ein teile der fürsihtikeit.  Aber die fürsihtikeit, alse si ist ein fürsihtikeit, so ist si ein reden der enphahunge [der] ordenunge, dü da in dem verstan ist zuo etwaz enden.  Aber si gebütet niht etwaz zeordenen in daz ende, niht wan ez si denne vor willen daz ende.  Unde dar umbe: die fürbereitunge etlicher dinge zuo der selikeit setzet für, nach der reden, daz got den selben selikeit wil,  zuo dem daz gehöret erwelunge unde minne.  Die minne, alse vil er in wil diz guot der selikeit; wan minnen ist etwem etwaz guotes wellen.  Aber erwelung ist in dem unde er diz guot disen wil für die andern, so er etliche verwirfet.  Aber die minne unde die erwelung die werdent doch ander[s] in uns [geordent denne in got, von dem daz in uns] der wille zeminnen ensachet niht etwaz guotes, sunder von dem guoten, daz in uns ist, werden wir beweget zuo etwaz guotes zeminnenne.  Unde da von erwellen wir etwen, (345) wan wir in minnen.  Unde also fürgat die erwelung die minne in uns.  Aber in got ist ez anders.  Wan sin wille, von dem er etwem etwaz guotes wil, des ist daz minnen ein sache, daz man diz guot für ander von im hat.  Unde also ist offenbar daz daz minnen fürsezet die erwelunge nach der rede; unde die erwelunge die fürbereitunge.  Unde da von sint alle die fürbereit erwelt unde gemint. 
UTRUM PRAESCIENTIA MERITORUM SIT CAUSA PRAEDESTINATIONIS  Dicendum est ergo quod effectum praedestinationis considerare possumus dupliciter.  Uno modo, in particulari.  Et sic nihil prohibet aliquem effectum praedestinationis esse causam et rationem alterius, posteriorem quidem prioris, secundum rationem causae finalis;  priorem vero posterioris, secundum rationem causae meritoriae, quae reducitur ad dispositionem materiae.  Sicut si dicamus quod Deus praeordinavit se daturum alicui .... ut mereretur gloriam.  ––– Alio modo potest considerari praedestinationis effectus in communi.  Et sic impossibile est quod totus praedestinationis effectus in communi habeat aliquam causam ex parte nostra.  Quia quidquid est in homine ordinans ipsum in salutem, comprehenditur totum sub effectu praedestinationis, etiam ipsa praeparatio ad gratiam,  neque enim hoc fit nisi per auxilium divinum, ....  Habet tamen hoc modo praedestinatio, ex parte effectus, pro ratione divinam bonitatem; ad quam totus effectus praedestinationis ordinatur ut in finem, et ex qua procedit sicut ex principio primo movente. 
Ez ist zemerken, daz vil wene sint, ob die fürwisentheit der verdienten si ein sache der fürbereitung, nach dem unde die andern geseit hant.  So seit meister Thomas, daz wir daz werke der fürbereitunge mügen betrahten in zweier hande wis.  Ein wis: in einer teillichi.  Unde also verbütet nihtes niht, ez si daz werke der fürbereitunge ein sache unde ein rede des anders: daz nahgent dem ersten nach der rede einre entlichen sach.  Unde daz erste der nachgenden nach der rede (346) der sache der verdientheit, daz da widergeleitet wirt zuo der bereitunge der materien.  Alse ob wir sprechen daz, got geordent, daz er etwem geben wil, daz er verdiene die glorie.  In einer andern wis so mag betrahtet werden daz werk der fürbereitunge in einer gemeinheit.  Unde also ist ez unmüglich, daz daz werk alzemale der fürbereitunge in der gemeinheit habe ein sache von unserm teile.  Wan alles, daz in dem menschen ist, daz da in ordent in die ewigen selikeit, daz begriffet man alles under dem werk der [fürbereitunge, ouch die] fürbereitunge selben zuo der gnade.  Wan diz enist ouch niht, niht wan übermitz gotlichü helfe.  Doch hat ez in dirre wis die fürbereitunge, von teile dez werkes, umbe die reden die gotlichen guotheit, zuo der daz werke alzemale der fürbereitung geordent wirt alse in daz ende, von der ez fürgat alse von dem ersten bewegenden beginne. 
Respondeo dicendum quod praedestinatio certissime et infallibiliter consequitur suum effectum, nec tamen imponit necessitatem, ut scilicet effectus eius ex necessitate proveniat.  Dictum est enim supra quod praedestinatio est pars providentiae.  Sed non omnia quae providentiae subduntur, necessaria sunt, sed quaedam ....  eveniunt, secundum conditionem causarum proximarum, quas ad tales effectus divina providentia ordinavit.  Et tamen providentiae ordo est infallibilis, ....  Sic igitur et ordo praedestinationis est certus;  et tamen libertas arbitrii non tollitur, ex qua contingenter provenit praedestinationis effectus. 
Ez ist zemerken, daz die fürbereitung (347) gar sicherlichen unde unbetrogenlichen volget dem werke.  Noch denne so sezet ez in dekein notdurft, also daz sin werk von dekeiner notdurft fürkomme.  Wan ez ist gesprochen, daz die fürbereitung ist ein teil der fürsihtikeit.  Wan si ensint niht ellü notdürftig, die da undersint der fürsihtikeit, sunder etlichü die geschehent nach eigenschaft der nachsten sachen, die zuo solichen werken die gotlich fürsihtikeit geordent hat.  Unde doch so ist die ordenunge der fürsihtikeit unbetrogenlichen.  Unde also ist ouch die ordenunge der fürbereitungen gereht unde sicher,  unde doch die friheit dez willen en ist niht alzemale daz, von dem geschihtichlichen fürgat daz werke der fürbereitunge. 
UTRUM PRAEDESTINATIO POSSIT IUVARI PRECIBUS SANCTORUM  Respondeo dicendum quod circa hanc quaestionem diversi errores fuerunt.  Quidam enim, attendentes certitudinem divinae praedestinationis, dixerunt superfluas esse orationes, vel quidquid aliud fiat ad salutem aeternam consequendam,  quia his factis vel non factis, praedestinati consequuntur, reprobati non consequuntur.  Sed contra hoc sunt omnes admonitiones sacrae Scripturae, exhortantes ad orationem, et ad alia bona opera.  Alii vero dixerunt quod per orationes mutatur divina praedestinatio. ....  Sed contra hoc etiam est auctoritas sacrae Scripturae.  Dicitur enim I Reg. XV, porro triumphator in Israel non parcet, neque poenitudine flectetur. ....  Et ideo aliter dicendum, quod in praedestinatione duo sunt consideranda, scilicet ipsa praeordinatio divina, et effectus eius.  Quantum igitur ad primum, nullo modo praedestinatio iuvatur precibus sanctorum, non enim precibus sanctorum fit, quod aliquis praedestinetur a Deo.  Quantum vero ad secundum, dicitur praedestinatio iuvari precibus sanctorum, et aliis bonis operibus,  quia providentia, cuius praedestinatio est pars, non subtrahit causas secundas,  sed sic providet effectus, .... ut etiam sub ordine praedestinationis cadat quidquid hominem promovet in salutem, vel orationes propriae, vel aliorum .... bona, .... sine quibus aliquis salutem non consequitur.  Unde praedestinatis conandum est ad bene operandum et orandum, quia per huiusmodi praedestinationis effectus certitudinaliter impletur.  Propter quod dicitur II Petr. I, satagite, ut per bona opera certam vestram vocationem et electionem faciatis. 
Ez ist zemerken, in welcher wis daz geholfen mag werden mit der heiligen gebet der fürbereitunge.  Von disem waren vil irrunge.  Wan etliche wolten (348) merken die sicherheit der gotlichen fürbereitun unde sprachen, daz daz gebet übrig were, oder waz anders ist ze ervolgen die ewigen selikeit;  wan ez geschehe oder ez gesche niht, so ervolgent si es doch, die fürbereiten, unde die verworfenen niht.  Aber dar wider sint alle manung der schrift, die da ratent zuo dem gebette unde zuo andern guoten werken.  Die andern sprachen, daz übermitz daz gebette gewandelt werde die gotlich fürbereitung.  Aber her wider ist die lere der schrift.  Wan man sprichet in “Der künig buoch,” in dem ersten capitele: “Der signünfter in Israel vertrag niht, noch werde niht geneiget von rüwen.”  Ez ist zemerken, daz in der fürbereitunge zwei ding zebetrahten sint: daz ist die gotlich fürbereitung selbe unde ir werk.  Unde dar um alse vil alse zuo dem ersten so wirt die fürbereitung in dekeiner wis gewandelt von dem gebet der (349) heiligen, wan ez geschihet von dekeins heiligen gebette, daz etwer fürbereitet ist von got.  Aber also vil alse zuo dem andern, so heizet man, daz die fürbereitunge helfe den gebetten der heiligen unde den andern guoten werken.  Wan dü fürsihtikeit, der teil dü fürbereitunge ist, die enzühet [niht] under die andern sachen,  sunder er fürsiht dü werke also, unde ez vellet ouch under die ordenunge der fürbereitunge, waz die menschen fürdert in die selikeit, ez si sin eigen gebette oder eins andern guot, an daz daz dekeiner ervolgen müge die selikeit.  Unde dar umbe behöret den fürbereiten, daz si sich üeben wol zewirken unde zebitten, wan übermitz die [daz] werke der fürbereitungen wirt ez sicherlichen erfüllet.  Durch daz so sprichet St. Peter in dem andern capitel: “Arbeitent, daz ir übermitz ellü guoten werk, daz ir tüewent üwer sicher ladung unde erwellung.” 
Respondeo dicendum quod liber vitae in Deo dicitur metaphorice, secundum similitudinem a rebus humanis acceptam.  Est enim consuetum apud homines, quod illi qui ad aliquid eliguntur, conscribuntur in libro; utpote milites vel consiliarii, qui olim dicebantur patres conscripti.  Patet autem ex praemissis quod omnes praedestinati eliguntur a Deo ad habendum vitam aeternam.  Ipsa ergo praedestinatorum conscriptio dicitur liber vitae.  Dicitur autem metaphorice aliquid conscriptum in intellectu alicuius, quod firmiter in memoria tenet, secundum illud Prov. III, ne obliviscaris legis meae, et praecepta mea cor tuum custodiat;  et post pauca sequitur, describe illa in tabulis cordis tui.  Nam et in libris materialibus aliquid conscribitur ad succurrendum memoriae.  Unde ipsa Dei notitia, qua firmiter retinet se aliquos praedestinasse ad vitam aeternam, dicitur liber vitae.  Nam sicut Scriptura libri est signum eorum quae fienda sunt ita Dei notitia est quoddam signum apud ipsum, eorum qui sunt perducendi ad vitam aeternam;  secundum illud II Tim. II, firmum fundamentum Dei stat, habens signaculum hoc, novit dominus qui sunt eius. 
Ez ist zemerken, daz “daz buoch dez (350) lebens” in got geheizen ist in einer glichnüsse, nach einer glichheit der menschlichen ding genomen.  Wan ez ist bi dem menschen gewon, daz die, die da zuo etwaz erwelt werdent, die werdent geschriben in daz buoch; alse die ritter oder die ratgeben, die da wilent heizent “veter geschriben.”  Nu werdent alle die, die da fürbereit sint, erwelt von got zehabenne daz ewig leben.  Unde dar umbe so heizet die beschribunge der fürbereiten daz lebende buoch.  Aber ez heizet in einer glichnüsse etwaz geschriben in etliches verstan, daz er gebruchet, daz haltet er in dem gedenknüsse, nach dem unde ez geschriben ist in den sprichwortern Salomonis in dem driten capitel: “Also hast du vergezzen miner e, unde din herze behüete min gebot.”  Und dar nach über lüzel sprichet Jeremias: “Schrip sü in die taveln dines herzen.”  Wan in die materilichen buoch beschribet (351) man etwaz zehelfe dem gedenknüsse.  Unde dar umbe: die gotliche erkentnüsse, die da crefticlichen haltet, etlich vorbereitet sin zuo dem ewigen leben, daz heizet daz lebende buoch.  Wan alse daz buoch ist ein zeichen der, die da zetuon sint, also ist ouch die gotlich erkantnüsse etwaz zeichen bi im der ding, die da fürzebringen sint zuo dem [ewigen] leben;  nach dem unde St. Paulus sprichet “Zuo Tymotheo” in dem andern capitele: “Daz starke fülmunt [gotis] stat unde hat zeichen: Unde daz bekant der herre, wan si sin sint.” 
UTRUM ALIQUIS DELEATUR DE LIBRO VITAE  Est enim liber vitae conscriptio ordinatorum in vitam aeternam.  Ad quam ordinatur aliquis ex duobus, scilicet ex praedestinatione divina, et haec ordinatio nunquam deficit; et ex gratia.  Quicumque enim gratiam habet, ex hoc ipso est dignus vita aeterna.  Et haec ordinatio deficit interdum,  quia aliqui ordinati sunt ex gratia habita ad habendum vitam aeternam, a qua tamen deficiunt per peccatum mortale.  Illi igitur qui sunt ordinati ad habendum vitam aeternam ex praedestinatione divina, sunt simpliciter scripti in libro vitae, quia sunt ibi scripti ut habituri vitam aeternam in seipsa.  Et isti nunquam delentur de libro vitae.  Sed illi qui sunt ordinati ad habendum vitam aeternam,  non ex praedestinatione divina, sed solum ex gratia, dicuntur esse scripti in libro vitae,  non simpliciter, sed secundum quid, quia sunt ibi scripti ut habituri vitam aeternam,  non in seipsa, sed in sua causa.  Et tales possunt deleri de libro vitae, ut deletio non referatur ad notitiam Dei, quasi Deus aliquid praesciat, et postea nesciat; sed ad rem scitam,  quia scilicet Deus scit aliquem prius ordinari in vitam aeternam, et postea non ordinari, cum deficit a gratia. 
Ez ist zemerken, wie daz etlich getilket werden von dem buoch dez lebennes.  Nu ist daz lebende buoch beschribunge der geordenten in daz ewige leben,  zuo dem daz etlich geordent werdent an zwein dingen: daz ist, von gotlicher fürbereitunge — unde diz geordente [niemer] vergat — unde von der gnaden.  Wan wer die gnaden hat, von dem selben so ist er wirdig dez ewigen lebens.  Unde (352) ein soliches geordentes vergat underwilen.  Wan etliche sint geordent von der habender gnade zehabenne daz ewig leben, von dem si doch vallent übermitz totsünden.  Unde dar umbe die, die da geordent sint zuo haben daz ewig leben, die sint einveltig beschriben in daz buoch dez ewigen lebens von gotlicher fürbereitunge; wan si sint da beschriben, daz si haben süllen daz ewige leben in im selber.  Unde die werdent niemer vertilket in dem buoch dez lebens.  Sunder die, die da geordent sint zehabenne daz ewig leben,  niht von gotlicher fürbereitunge, sunder si heizent allein geschriben von gnaden in daz lebende buoch,  niht einvelticlichen, sunder nach etwaz; wan si sint geschriben da alse habende daz ewig leben  [niht] in ir selber, sunder in irre sache,  unde solchü mügen getilket werden von dem lebenden buoch; also daz die vertilkunge niht widergetrage werden zuo dem bekentnüsse gotis, (353) alse ob got etwaz fürwisse unde sin dar nah niht enwisse, sunder zuo dem gewesten ding;  daz ist, daz got weis vor, daz etwer geordent sol werden in daz ewig leben, unde dar nach niht geordent werden, so er enphellet von der gnaden. 
UTRUM POTENTIA DEI SIT INFINITA  In omnibus enim agentibus hoc invenitur, quod quanto aliquod agens perfectius habet formam qua agit, tanto est maior eius potentia in agendo.  Sicut quanto est aliquid magis calidum, tanto habet maiorem potentiam ad calefaciendum, et haberet utique potentiam infinitam ad calefaciendum, si eius calor esset infinitus.  Unde, cum ipsa essentia divina, per quam Deus agit, sit infinita .... sequitur quod eius potentia sit infinita. 
Ez ist zemerken, daz gotis maht ist unentlich.  Unde dez bewisung ist: wan in allen wirkenden dingen vindet man daz, daz also vil iekliches wirkendes volkomlicher hat ein forme, von der ez wirket, also vil grözer ist sin maht in dem wirkenne.  Unde also, alse vil etliches mer warme ist, also vil so hat ez ein grözer maht ze hitzenne: unde ez het ein unentlich hitzunge [in] siner maht, unde were sin hitze unentliche.  Unde dar umbe, sit daz die gotliche wesunge, übermitz die got wirket, unentlich ist, so volget daz dar nach, daz ouch sin maht unentlich si. 
Respondeo dicendum quod communiter confitentur omnes Deum esse omnipotentem.  Sed rationem omnipotentiae assignare videtur difficile.  Dubium enim potest esse quid comprehendatur sub ista distributione, cum dicitur omnia posse Deum.  Sed si quis recte consideret, cum potentia dicatur ad possibilia, cum Deus omnia posse dicitur, nihil rectius intelligitur quam quod possit omnia possibilia, et ob hoc omnipotens dicatur.  Possibile autem dicitur dupliciter, secundum philosophum, in V Metaphys.  Uno modo, per respectum ad aliquam potentiam, sicut quod subditur humanae potentiae, dicitur esse possibile homini.  Non autem potest dici quod Deus dicatur omnipotens, quia potest omnia quae sunt possibilia naturae creatae, quia divina potentia in plura extenditur.  Si autem dicatur quod Deus sit omnipotens, quia potest omnia quae sunt possibilia suae potentiae, erit circulatio in manifestatione omnipotentiae, hoc enim non erit aliud quam dicere quod Deus est omnipotens, quia potest omnia quae potest.  Relinquitur igitur quod Deus dicatur omnipotens, quia potest omnia possibilia absolute, quod est alter modus dicendi possibile.  Dicitur autem aliquid possibile vel impossibile absolute, ex habitudine terminorum, possibile quidem, quia praedicatum non repugnat subiecto, ut Socratem sedere; impossibile vero absolute, quia praedicatum repugnat subiecto, ut hominem esse asinum.  Est autem considerandum quod, cum unumquodque agens agat sibi simile, unicuique potentiae activae correspondet possibile ut obiectum proprium, secundum rationem illius actus in quo fundatur potentia activa, sicut potentia calefactiva refertur, ut ad proprium obiectum, ad esse calefactibile.  Esse autem divinum, super quod ratio divinae potentiae fundatur, est esse infinitum, non limitatum ad aliquod genus entis, sed praehabens in se totius esse perfectionem.  Unde quidquid potest habere rationem entis, continetur sub possibilibus absolutis, respectu quorum Deus dicitur omnipotens.  Nihil autem opponitur rationi entis, nisi non ens.  Hoc igitur repugnat rationi possibilis absoluti, quod subditur divinae omnipotentiae, quod implicat in se esse et non esse simul.  Hoc enim omnipotentiae non subditur, non propter defectum divinae potentiae;  sed quia non potest habere rationem factibilis neque possibilis.  Quaecumque igitur contradictionem .... implicant, sub divina omnipotentia non continentur, quia non possunt habere possibilium rationem.  Unde convenientius dicitur quod non possunt fieri, quam quod Deus non potest ea facere.  Neque hoc est contra verbum Angeli dicentis, non erit impossibile apud Deum omne verbum.  Id enim quod contradictionem implicat, verbum esse non potest, quia nullus intellectus potest illud concipere. 
Ez ist zemerken, daz alle menschen gemeinlichen veriehent, daz got almehtig si. (354)  Aber daz man bewise die reden der almehtikeit, daz ist pinlich.  Wan ez mag zwivelichen sin, daz man iht begriffe under [diser] veriehunge, so man sprichet: got vermag ellü ding.  Aber swer rehte betrahtet, so man die maht sprichet von den müglichen dingen, so man sprichet: got vermag ellü ding, so verstat man nihtes niht sicherlichers, denne daz er ellü vermag, die da müglichen sint, unde umbe daz so heizet er almehtig.  Aber daz man sprichet “müglich”, daz ist in zweier hande wis zeverstan, nach dem unde der philosophus sprichet in dem fünften capitel in dem buoch, daz da heizet “Methaphisica.”  Ein wis: übermitz die rede zuo etlicher maht, alse daz da dem menschen undertenig ist, daz heizet, daz man sprichet, daz ez “dem menschen müglich” si.  Aber man enmag ez niht gesprechen, daz got almehtig si, wan er ellü ding mag die da müglich sint der geschaffener naturen. Wan die gotlich almehtikeit die (355) streket zuo vil.  Aber sprichet [man], daz got geheizen si almehtig, wan er ellü ding vermag, die da müglich [sint] siner maht, so wirt die umberingelunge in einer offenbarunge der almehtikeit; unde daz enist niht anders zesprechenne, denne daz got almehtig ist von siner maht, von der er ellü ding vermag die er da vermag.  Unde da von ist, daz got geheizen ist almehtig, wan er ellü ding blöslich vermag, daz ist “ellü müglichü ding”, unde diz ist anders gesprochen denne “müglich”.  Aber nu heizet etliches müglich unde unmüglich blöslichen, von habunge der ende: [müglich], wan die brüefunge die [en]ist [niht] widerwertig dem underwurfe, alse ob man sprichet: Sortes der sitzet; aber unmüglich blöslichen, wan daz gebrüefet ist widerwertig dem underwurf, alse man sprichet: der mensche ist ein esele.  Aber ez ist zemerken, sit ein iekliches wirkendes wirket im ein gliches, so antwert einer leklichen wirkender (356) maht etwaz mügliches alse ein gegenwurf, nach rede dirre getat, in die daz fundieret die wirkunde maht: alse die hitzende maht wirt widergetragen, [alse] zuo einem eigen gegenwurf, zuo allem dem, daz gehizet mag werden.  Aber gotlich wesen, uf daz die rede der gotlichen maht fundieret, daz ist ein unentlich wesen, unde niht gemessen zuo dekein gesleht der wesentheit, sunder begriffende in im volkomenheit alles wesennes.  Also swaz rede der wesentheit hat, daz hat inne blöslichen under den müglichen dingen, nach gesihte zuo den daz got heizet almehtig.  Wan niht anders ist widerwertig dem wesenden dingen denne niht wesen.  Unde dar umbe so ist diz widerwertig der rede der müglichi blöslichen: daz da iht undertenig ist der [gotlicher] maht, daz da in im beslüzzet wesen unde nihtwesen mit einander.  Wan diz ist der almehtikeit niht undertenig, niht (357) durch den gebresten der gotlicher maht,  sunder wan ez niht haben mag reden dez geschihtlichen dinges oder dez müglichen.  Unde dar umbe ellü dü ding, die da widersprach habent innebeslozen, die werdent niht begriffen under der gotlichen maht, wan si enmügen niht haben rede der müglichen dingen.  Unde da von sprichet man behörlich, daz si niht mügen gewerden, denne daz si got niht müge gemachen.  Noch dis enist niht wider daz wort dez engels, sprechende: “Ez wirt nüt unmüglich bi got ein ieklich wort.”  Wan daz, daz da innebeslüzzet widersprach, daz enmag niht sin ein wort, wan ez enmag dekein verstan enphahen. 
UTRUM DEUS POSSIT MELIORA FACERE EA QUAE FACIT  Respondeo dicendum quod bonitas alicuius rei est duplex.  Una quidem, quae est de essentia rei; sicut esse rationale est de essentia hominis.  Et quantum ad hoc bonum, Deus non potest facere aliquam rem meliorem quam ipsa sit ....  Sicut etiam non potest facere quaternarium maiorem, quia, si esset maior, iam non esset quaternarius, sed alius numerus.  Sic enim se habet additio differentiae substantialis in definitionibus, sicut additio unitatis in numeris, ut dicitur in VIII Metaphys.  Alia bonitas est, quae est extra essentiam rei; sicut bonum hominis est esse virtuosum vel sapientem.  Et secundum tale bonum, potest Deus res a se factas facere meliores.  Simpliciter autem loquendo, qualibet re a se facta potest Deus facere aliam meliorem. 
Ez ist zemerken, ob got besserü ding mohte gemachen denne er gemachet hat.  Her zuo ist zesagen, daz die guotheit etliches dinges zwiveltig ist.  Ein rede der guotheit ist von der wesunge dez dinges; (358) alse redelich wesen ist von der wesunge dez menschen.  Unde also vil alse zuo dem guot, so enmag got dekein ding bezzer machen dan ez si;  alse ouch got niht gemachen mag die zale von viere mere; wan unde wer si merre, so enwere si ieze niht ein gezal von vieren sunder ez wer ein ander zale.  Unde also haltet sich die zuolegunge der substentzilicher underscheidunge in den bewisenden dingen, alse die zuolegung der einikeit in den zalen, alse man sprichet in dem ahtenden capitel in dem buoch “Methaphisica.”  Aber ein ander guotheit, dü ist uzwendig dez dinges wesung, als guot dez menschen, daz sint tugende oder daz er wise si.  Unde nach diser wis so mag got die ding, die er gemachet hat, besser machen.  Aber einvelticliche zesagen, so mag got dü ding, dü von im gemachet sint, besser machen, unde mag bezzer machen, denne die gemachet sint. 
Respondeo dicendum quod beatitudo maxime Deo competit.  Nihil enim aliud sub nomine beatitudinis intelligitur, nisi bonum perfectum intellectualis naturae; cuius est suam sufficientiam cognoscere in bono quod habet;  et cui competit ut ei contingat aliquid vel bene vel male, et sit suarum operationum domina.  Utrumque autem istorum excellentissime Deo convenit, scilicet perfectum esse, et intelligentem.  Unde beatitudo maxime convenit Deo. 
Ez ist zemerken, (359) daz got aller meist bekümet die selikeit.  Wan nihtes niht wirt anders verstanden under dem namen der selikeit nihtwan ein volkomens guot der vernünftigen naturen, dez begnuogde zerkennen ist in dem guot, daz er da hat;  unde dem behörlich ist, daz im geschehe etwaz guotes oder übels unde si siner werke ein herre.  Unde ietweders van [disen] bekümet got alre volkomlichest, daz ist volkomen zesin unde vernünftig.  Unde da von ze bekümet got aller meist selikeit. 
Respondeo dicendum quod beatitudo intellectualis naturae consistit in actu intellectus.  In quo duo possunt considerari, scilicet obiectum actus, quod est intelligibile; et ipse actus, qui est intelligere.  Si igitur beatitudo consideretur ex parte ipsius obiecti, sic solus Deus est beatitudo, quia ex hoc solo est aliquis beatus, quod Deum intelligit; secundum illud Augustini, in V libro Confess., beatus est qui te novit, etiam si alia ignoret.  Sed ex parte actus intelligentis, beatitudo est quid creatum in creaturis beatis, in Deo autem est etiam secundum hoc, aliquid increatum. 
Ez ist zemerken, ob got ein selikeit si eins ieklichen seligen.  Dez sache zemerken ist, daz die selikeit der vernünftigen creature bestat in getat der vernünftikeit, in dem daz zwei ding zemerken sint: daz ist der gegenwurf der getat, daz da verstentlich ist; unde ouch die getat, daz da verstanne ist.  Unde also unde wirt die selikeit betrahtet von teile dez gegenwurfes, also ist got allein die selikeit; wan von dem ist man allein selig, daz man got verstat; alse St. Augustinus sprichet (360) in dem dritten capitel von der “Bihte”: “Selig ist er, der dich erkant, ob er doch niht anders enwist.”  Aber von teile dez verstendigen so ist die selikeit etwaz geschaffens in den seligen creaturn; aber in got ist ez, nah dem, etwaz ungeschaffenes. 
UTRUM IN DEI BEATITUDINE OMNIS BEATITUDO INCLUDATUR  Respondeo dicendum quod quidquid est desiderabile in quacumque beatitudine,  vel vera vel falsa, totum eminentius in divina beatitudine praeexistit.  De contemplativa enim felicitate, habet continuam et certissimam contemplationem sui et omnium aliorum, de activa vero, gubernationem totius universi.  De terrena vero felicitate, quae consistit in voluptate, divitiis, potestate, dignitate et fama, secundum Boetium, in III de Consol.,  habet gaudium de se et de omnibus aliis, pro delectatione, pro divitiis, habet omnimodam sufficientiam, quam divitiae promittunt, pro potestate, omnipotentiam, pro dignitate, omnium regimen, pro fama vero, admirationem totius creaturae. 
Ez ist zemerken, ob die gotlich selikeit innevalte alle selikeit.  Dez sache zemerken ist, daz alles daz, daz da begerlich ist, daz daz ist in einer ieklichen selikeit.  Wan daz war oder daz falsche, daz ist aller schinlichest in gotlicher selikeit.  Aber von der schouwender selikeit hat er ein empzigü unde ein sicherü schouwunge sins unde aller andern dinge; aber von der wurkender selikeit: rihtunge aller ellichi.  Aber von der irdinscher selikeit, die da bestat in den liplichen gelüsten, unde in den richtuomen unde gewalt, unde in wirdikeit unde in guotem lümunt, nach dem unde Boecius sprichet in dem dritten capitele “Von der tröstunge,”  er hat fröde von im selber, unde die andern (361) alle hat er ze einem lust; für den richtuom alle gnüege, die da geheizen mügen die richtuome; für die gewalt die almehtikeit; für die wirdikeit aller rihtigunge; für den lümunt wunderung aller creaturen. 
UTRUM PROCESSIO SIT IN DIVINIS  Respondeo dicendum quod divina Scriptura, in rebus divinis, nominibus ad processionem pertinentibus utitur.  Hanc autem processionem diversi diversimode acceperunt.  Quidam enim acceperunt hanc processionem secundum quod effectus procedit a causa.  Et sic accepit Arius, dicens filium procedere a patre sicut primam eius creaturam, et spiritum sanctum procedere a patre et filio sicut creaturam utriusque.  Et secundum hoc, neque filius neque spiritus sanctus esset verus Deus.  Quod est contra id quod dicitur de filio, I Ioan. ult., ut simus in vero filio eius, hic est verus Deus.  Et de spiritu sancto dicitur, I Cor. VI, nescitis quia membra vestra templum sunt spiritus sancti? Templum autem habere solius Dei est.  Alii vero hanc processionem acceperunt secundum quod causa dicitur procedere in effectum, inquantum vel movet ipsum, vel similitudinem suam ipsi imprimit.  Et sic accepit Sabellius, dicens ipsum Deum patrem filium dici, secundum quod carnem assumpsit ex virgine.  Et eundem dicit spiritum sanctum, secundum quod creaturam rationalem sanctificat, et ad vitam movet.  Huic autem acceptioni repugnant verba domini de se dicentis, Ioan. V, non potest facere a se filius quidquam;  et multa alia, per quae ostenditur quod non est ipse pater qui filius.  Si quis autem diligenter consideret, uterque accepit processionem secundum quod est ad aliquid extra,  unde neuter posuit processionem in ipso Deo.  Sed, cum omnis processio sit secundum aliquam actionem, sicut secundum actionem quae tendit in exteriorem materiam, est aliqua processio ad extra;  ita secundum actionem quae manet in ipso agente, attenditur processio quaedam ad intra.  Et hoc maxime patet in intellectu, cuius actio, scilicet intelligere, manet in intelligente.  Quicumque enim intelligit, ex hoc ipso quod intelligit, procedit aliquid intra ipsum, quod est conceptio rei intellectae, ex vi intellectiva proveniens, et ex eius notitia procedens.  Quam quidem conceptionem vox significat, et dicitur verbum cordis, significatum verbo vocis.  Cum autem Deus sit super omnia, ea quae in Deo dicuntur, non sunt intelligenda secundum modum infimarum creaturarum, quae sunt corpora;  sed secundum similitudinem supremarum creaturarum, quae sunt intellectuales substantiae;  a quibus etiam similitudo accepta deficit a repraesentatione divinorum.  Non ergo accipienda est processio secundum quod est in corporalibus, vel per motum localem, vel per actionem alicuius causae in exteriorem effectum, ut calor a calefaciente in calefactum;  sed secundum emanationem intelligibilem, utpote verbi intelligibilis a dicente, quod manet in ipso.  Et sic fides Catholica processionem ponit in divinis. 
Ez ist zemerken, wie die uzgaunge sin in got.  Her zuo ist zesagen, daz die gotlich schrift in den dingen der gotlichen namen, die da behörent zuo der uzgaunge, nützer.  Aber dis usgaunge [haben] die mislich lerer mislichen genomen.  Wan etliche die namen dis uzgaunge nach dem unde daz werk fürgat von der sache.  Unde also nam ez Arrius unde sprach, der sun gienge [us] von dem vatter alse sin erste creature, unde der heilige geist usgange von dem vater unde von dem sun als ein creature ir beider.  Unde nach disem so wer weder sun noch der heilige geist gewarre got,  daz da dawider ist, daz man da sprichet von dem gotes sun in St. Johannis ewangeli in dem jungsten capitele. (362) “Daz wir sin in sinem gewarigen sun, daz ist der gewar got.”  Unde von dem heiligen geiste sprichet St. Paulus “Zuo den Corinthin,” in dem dritten capitel: “Wissent ir niht, daz üwer gelider tempel sint dez heiligen geistes?” Aber einen tempel zehabenne, daz ist alleine gotis.  Aber ander habent diz usgaunge genomen, nach dem unde die sache fürgat in dem werk, eintweder daz si daz werk beweget, oder ir glichnüsse dem werke indruket.  Unde also nimet der Sabellius unde sprichet, daz man vater sprichet in dem so sprichet man sun, nach dem unde [der Vater] fleisch an sich genomen hat von der megde.  Unde nach dem heize er der heilig geist, nach dem unde er die redelichen creaturn heilig mahet unde sü zuo dem leben beweget.  Aber dirre nemunge ist wider die worte dez herren, der von im selben sprichet in Johanne in dem fünften capitele: “Der sun mag niht getuon von im selber.”  Unde vil ander ding hat er gesprochen, übermitz die bewisen ist, daz der niht der (363) sun ist, der der vatter ist.  Aber swer ernstlich betrahtet, so hat ietwederre uzgaunge genomen nach dem unde ez ist zuo etwaz uzwendiges.  Unde dar umbe so hat entwederre gesast die usgaunge in got.  Aber, sit daz alle uzgaunge sint nach etlicher tüewunge: [alse nach der tüewunge,] die sich da uzkeret in die uzern materien, ist etwaz usgaung zuo den ussern dingen;  unde also nah der tüewunge, die da blibet in dem wirkenden, anders wirt gemerket etliche usgaunge zuo den inren dingen.  Unde dis ist aller meist offenbar in dem verstan, dez getat, daz ist versten, blibet in dem verstendigen.  Wan wer verstat, in dem daz er verstat, in dem so gat uz etwaz in den verstan, daz da ist ein entphahunge des verstanden dinges, daz von siner küntlicheit usgat;  welche enphahunge die stimme bezeichent, unde heizet “ein wort dez herzen,” daz da bezeichent ist mit dem wort der stimme.  Sit denne daz got ist über alle ding, so sint dü ding, die da in got sint, dü sint niht ze (364) versten nach der wise der nidern creaturen, die da liplich sint,  sunder nah glichnüsse der öbersten creaturen, daz da sint die vernünftigen creature;  von dem ouch gebristet dez entphangenen glichnüsses von der gotlicher offenbarung.  Unde dar umbe so ist die uzgaunge niht zenemen, nach dem unde ez in den liplichen dingen ist, oder übermitz tüewunge dekeiner sache in dem ussern werke, alse die hitze von dem hitzende in dem, der da gehitzet ist;  sunder nach einer fürnünftiger usgaunge; alse daz vernünftig wort usgat von dem sprechenden, daz da in im blibet.  Unde also hat der gloube gesast die gotlichen usgaung. 
Respondeo dicendum quod processio verbi in divinis dicitur generatio.  Ad cuius evidentiam, sciendum est quod nomine generationis dupliciter utimur.  Uno modo, communiter ad omnia generabilia et corruptibilia, et sic generatio nihil aliud est quam mutatio de non esse ad esse.  Alio modo, proprie in viventibus, et sic generatio significat originem alicuius viventis a principio vivente coniuncto.  Et haec proprie dicitur nativitas.  Non tamen omne huiusmodi dicitur genitum, sed proprie quod procedit secundum rationem similitudinis ....  non cuiuscumque, nam vermes qui generantur in animalibus, non habent rationem generationis et filiationis, licet sit similitudo secundum genus,  sed requiritur ad rationem talis generationis, quod procedat secundum rationem similitudinis in natura eiusdem speciei,  sicut homo procedit ab homine, et equus ab equo.  In viventibus autem quae de potentia in actum vitae procedunt, sicut sunt homines et animalia, generatio utramque generationem includit.  Si autem sit aliquod vivens cuius vita non exeat de potentia in actum, processio, si qua in tali vivente invenitur, excludit omnino primam rationem generationis; sed potest habere rationem generationis quae est propria viventium.  Sic igitur processio verbi in divinis habet rationem generationis.  Procedit enim per modum intelligibilis actionis, quae est operatio vitae, et a principio coniuncto, ut supra iam dictum est,  et secundum rationem similitudinis, quia conceptio intellectus est similitudo rei intellectae, et in eadem natura existens, quia in Deo idem est intelligere et esse ....  Unde processio verbi in divinis dicitur generatio, et ipsum verbum procedens dicitur filius. 
Ez ist zemerken, daz die uzgaunge dez wortes in got heizet ein “gebe runge.”  Her zuo ist zesagen, daz wir dez namens der geberunge in zweier hande wis gebruchen.  Ein wis: gemeinlichen zuo allen geberlichen dingen unde vergenklichen; unde also [ist] geberunge nihtez niht anders denne wandelung von wesen in niht wesen.  Dü (365) ander wis: eigentlichen in den lebenden dingen; unde also bezeichent die geberunge [den ursprung] etliches lebendiges dinges von dem beginne, dem lebenden, zuo gefüegte.  Unde daz heizet eigentlichen “ein geburt.”  Unde doch heizet ein iekliches soliches niht geborn, sunder eigentlichen daz da fürgat nach reden der glichnüsse.  Unde doch niht eins ieklichen, wan die wirme, die da geborn werdent in in den tieren, daz enthat niht reden der geberunge, unde also daz glichnüsse nach dem geslehte;  sunder ez wirt gesuochet zuo einer rede einer solicher geberunge, daz da fürgat nach reden der glichnüsse in der naturn dez selben gesteltnüsse;  alse der mensche, der gat für von dem menschen, unde daz ros von dem rosse.  Aber in den lebenden dingen, die da von der maht gant uz in die getat dez lebennes, alse die menschen unde die tier, die geberunge dü beslüzet inne ietweder geberunge.  Aber unde ist dekein lebende, dez leben niht usgat von der maht (366) in die getat, unde ist, daz ein solichü uzgaunge funden wirt in einem solichen lebenden dinge, daz beslüzet uz alzemale die [erste] reden der geberunge; sunder ez mag haben reden der geberunge, die da eigen ist der lebender ding.  Unde also hat die uzgaunge dez wortes in got reden der geberunge.  Wan ez gat uz übermitz wise einer fürnünftiger tüewunge, die da ein wirkung ist dez lebens, von dem zuo gefüegeten beginne, alse da vor gesprochen ist;  unde [nach] der reden der glicheit, wan die enphahunge dez verstans ist ein glicheit dez verstandenen dinges; unde in der selben naturn, wan in got ist ez alles eins, verstan unde wesen.  Unde da von: die uzgaunge dez wortes in got heizet ein geberunge, unde daz uzgande wort heizet der sun. 
Respondeo dicendum quod in divinis sunt duae processiones, scilicet processio verbi, et quaedam alia.  Ad cuius evidentiam, considerandum est quod in divinis non est processio nisi secundum actionem quae non tendit in aliquid extrinsecum, sed manet in ipso agente.  Huiusmodi autem actio in intellectuali natura est actio intellectus et actio voluntatis.  Processio autem verbi attenditur secundum actionem intelligibilem.  Secundum autem operationem voluntatis invenitur in nobis quaedam alia processio, scilicet processio amoris, secundum quam amatum est in amante, sicut per conceptionem verbi res dicta vel intellecta, est in intelligente.  Unde et praeter processionem verbi, ponitur alia processio in divinis, quae est processio amoris. 
Ez ist zemerken, daz in got sint zwo usgaunge, daz ist: usgaunge dez wortes unde ein andrü.  Her zuo ist zesagen, daz in got dekein usgaunge ist denne (367) nach der tuowunge, daz sich niht enkeret in dekein usser ding, sunder ez blibet in dem wirkenden.  Aber dirre [tuowunge in der] vernünftiger nature ist ein vernünftiges werk unde ein tüewunge dez willen.  Aber die usgaunge dez wortes merket man nach der vernünftiger tüewunge.  Aber nach der wirkenge dez willen vindet man in uns ein ander usgaung: daz ist usgaunge einer minnen, nach dem unde daz geminte ist in dem minnenden;  alse übermitz die enphahunge dez wortes setzet man ein ander usgaunge in got, dü da ist ein uzgaunge der minnen. 
Respondeo dicendum quod processio amoris in divinis non debet dici generatio.  Ad cuius evidentiam, sciendum est quod haec est differentia inter intellectum et voluntatem, quod intellectus fit in actu per hoc quod res intellecta est in intellectu secundum suam similitudinem, voluntas autem fit in actu, non per hoc quod aliqua similitudo voliti sit in voluntate, sed ex hoc quod voluntas habet quandam inclinationem in rem volitam.  Processio igitur quae attenditur secundum rationem intellectus, est secundum rationem similitudinis, et intantum potest habere rationem generationis, quia omne generans generat sibi simile.  Processio autem quae attenditur secundum rationem voluntatis, non consideratur secundum rationem similitudinis, sed magis secundum rationem impellentis et moventis in aliquid.  Et ideo quod procedit in divinis per modum amoris, non procedit ut genitum vel ut filius, sed magis procedit ut spiritus, quo nomine quaedam vitalis motio et impulsio designatur, prout aliquis ex amore dicitur moveri vel impelli ad aliquid faciendum. 
Ez ist zemerken, daz die usgaunge der minne in got niht heizet ein geberung.  Her zuo ist zemerken, daz diz ist ein underscheit dez verstans unde dez willen, daz daz verstan wirt in der getat übermitz daz, daz daz verstanden ding ist in dem verstan nach siner glichnüsse; aber der wille wirt in der getat [niht] übermitz daz, daz etwaz gewoltes dinges ist in dem willen, aber von dem unde (368) in daz gewolte dinge der wille hat etwaz neigunge.  Unde da von: die uzgaunge, die da zemerken ist nach reden dez verstans, dü ist nach rede der glichnüsse; unde in dem so mag ez also vil rede haben der geberunge, wan ein iekliches geberendes gebirt im ein gliches.  Aber die fürgaung oder die uzgaunge, die man da merket nach tuowunge dez willen, die betrahtet man niht nach der rede der glicheit, sunder mer nach reden dez tribenden unde dez bewegenden in etwaz.  Unde dar umbe: daz da uzgat in got übermitz die wis der minne, daz engat nit uz alse ein gebornes oder als ein sun, sunder ez gat mer uz alse ein “geist,” von welchem namen bezeichent wirt ein leblich bewegung oder ein tribunge, um daz wan etwer heizet bewegte von minnen oder getriben etwaz zetuon. 
UTRUM SINT PLURES PROCESSIONES IN DIVINIS QUAM DUAE  Respondeo dicendum quod processiones in divinis accipi non possunt nisi secundum actiones quae in agente manent.  Huiusmodi autem actiones in natura intellectuali et divina non sunt nisi duae, scilicet intelligere et velle. ....  Relinquitur igitur quod nulla alia processio possit esse in Deo, nisi verbi et amoris. 
Ez ist zemerken, daz allein zwo usgaunge sint in got.  Dez sache zemerken ist, daz die uzgaunge in got (369) niht genomen mügen werden, niht wan nah den tuowungen, die da blibent in dem wirkenden.  Aber solich uzgaunge in der fürnünftigen naturen [unde] in got ensint nihtwan zwo, daz ist verstan unde wellen.  Unde da von ist zehalten, daz dekein ander usgaunge mügen in got gesin, nihtwan der minnen unde dez wortes. 
Respondeo dicendum quod relationes quaedam sunt in divinis realiter.  Ad cuius evidentiam, considerandum est quod solum in his quae dicuntur ad aliquid, inveniuntur aliqua secundum rationem tantum, et non secundum rem.  Quod non est in aliis generibus, quia alia genera, ut quantitas et qualitas, secundum propriam rationem significant aliquid alicui inhaerens.  Ea vero quae dicuntur ad aliquid, significant secundum propriam rationem solum respectum ad aliud.  Qui quidem respectus aliquando est in ipsa natura rerum; utpote quando aliquae res secundum suam naturam ad invicem ordinatae sunt, et invicem inclinationem habent.  Et huiusmodi relationes oportet esse reales.  Sicut in corpore gravi est inclinatio et ordo ad locum medium, unde respectus quidam est in ipso gravi respectu loci medii.  Et similiter est de aliis huiusmodi.  Aliquando vero respectus significatus per ea quae dicuntur ad aliquid, est tantum in ipsa apprehensione rationis conferentis unum alteri, et tunc est relatio rationis tantum; sicut cum comparat ratio hominem animali, ut speciem ad genus.  Cum autem aliquid procedit a principio eiusdem naturae, necesse est quod ambo, scilicet procedens et id a quo procedit, in eodem ordine conveniant, et sic .... identitate naturae, ....  necesse est quod relationes quae secundum processiones divinas accipiuntur, sint relationes reales. 
Ez ist zemerken, daz die widertragung in got dinklich sien.  Her zuo ist zewissen, daz in den dinge allein, von den man sprichet, daz si sin zuo etwaz, vindet etwaz nach der rede alleine unde niht nah dingen.  Aber niht in den andern geslehten, wan die andern geslehte, alse wielichi unde grözi, dü bezeichen nah eigener reden etwaz, daz etwem inhanget.  Aber dü ding, dü da heizent zuo etwaz, dü bezeichenent nach irre eigener reden alleine daz gesihte zuo etwaz.  Unde diz gesihte ist etwenne in der nature der dinge, daz ist, so etlichü ding nah iren naturen zuo einander [geordent sint] unde habent etwaz (370) neigunge zuo einander.  Unde solich widertragung die müezen dinklich sin.  Alse in dem swaren lip ist neigunge unde ordenunge zuo einer mittern stat; unde da von ist etlich gesihte in dem swarn nach gesihte der mittern stat.  Unde also dez glichez ist ez von solichen andern.  Aber etwenne so ist daz bezeichente gesihte übermitz dü ding, dü da heizent zuo etwaz, alleine in der begriffunge der rede, die da gebraht ist von einem zuo dem andern; unde denne so ist die widertragung der widertragung allein, alse so die rede glichet den menschen dem tiere, unde also dez gestelnüsse zuo dem geslehte.  Aber so etwaz usgat von dem beginne der selber einiger nature, so ist von not, daz si beide, daz ist der usgande unde daz, von dem er gat, die koment zesamen in einer ordenunge; alse in derselplicheit der naturen.  Unde da von so ist von not, daz die widertragunge, die da nach den gotlichen uzgaung zenemen sint, daz die dinklich (371) sint. 
UTRUM RELATION IN DEO SIT IDEM QUOD SUA ESSENTIA  Ad cuius evidentiam, considerandum est quod in quolibet novem generum accidentis est duo considerare.  Quorum unum est esse quod competit unicuique ipsorum secundum quod est accidens.  Et hoc communiter in omnibus est inesse subiecto, accidentis enim esse est inesse.  Aliud quod potest considerari in unoquoque, est propria ratio uniuscuiusque illorum generum.  Et in aliis quidem generibus a relatione, utpote quantitate et qualitate, etiam propria ratio generis accipitur secundum comparationem ad subiectum, nam quantitas dicitur mensura substantiae, qualitas vero dispositio substantiae.  Sed ratio propria relationis non accipitur secundum comparationem ad illud in quo est, sed secundum comparationem ad aliquid extra.  Si igitur consideremus, etiam in rebus creatis, relationes secundum id quod relationes sunt, sic inveniuntur esse assistentes, non intrinsecus affixae; quasi significantes respectum quodammodo contingentem ipsam rem relatam, prout ab ea tendit in alterum.  Si vero consideretur relatio secundum quod est accidens, sic est inhaerens subiecto, et habens esse accidentale in ipso. ....  Quidquid autem in rebus creatis habet esse accidentale, secundum quod transfertur in Deum, habet esse substantiale, nihil enim est in Deo ut accidens in subiecto, sed quidquid est in Deo, est eius essentia.  Sic igitur ex ea parte qua relatio in rebus creatis habet esse accidentale in subiecto, relatio realiter existens in Deo habet esse essentiae divinae, idem omnino ei existens.  In hoc vero quod ad aliquid dicitur, non significatur aliqua habitudo ad essentiam, sed magis ad suum oppositum.  Et sic manifestum est quod relatio realiter existens in Deo, est idem essentiae secundum rem;  et non differt nisi secundum intelligentiae rationem, prout in relatione importatur respectus ad suum oppositum, qui non importatur in nomine essentiae.  Patet ergo quod in Deo non est aliud esse relationis et esse essentiae, sed unum et idem. 
Ez ist zemerken, daz in got die widertragunge ein ist mit siner wesunge.  Her zuo ist zesagen, daz in einem ieklichen geslehte dez zuovallens von disen nünen sint zwei zeverstan.  Unde der selber eins ist wesen, daz einem ieklichen von disen nünen bekumet, nach dem unde ez ein zuoval ist.  Unde daz ist bekemlich in allen dingen in-einem-undergeworfnen-wesen; wan dez zuo vallenden wesen ist inwesen.  Unde daz ander, daz da betrahtet mag werden in einem ieklichen, daz ist die eigen rede selbe eins ieklichen von disen geslehten.  Aber in den andern geslehten, als in der grosheit unde in der wielicheit, in den nimet man ouch die eigen rede dez geslehtes nach zuo fügunge zuo dem underwurf; wan die grössede heizet ein masse der substancien, aber die wielichi ist ein bereitunge der substancien.  Aber die eigen rede der widertragung en nimet [man] niht nah einer zuofügunge zuo (372) etwaz uzzers.  Unde dar umbe unde betrahten wir die widertragung in den geschaffenen dingen nach dem unde si widertragung sint, also vindet man, sü allein sint zuohangendü wesen unde nit insindü wesen; also daz si bezeichenen daz gesihte, daz ietweders widertragen ist, durch daz wan ez von im meinet oder keret in ein anders.  Aber betrahtet man die widertragung nach dem unde si zuoval sint, also sint si inhangende dem underwurf unde hant ein zuovelliges wesen in im.  Aber swaz in den geschafenen dingen zuovelliges wesen hat, nach dem unde aber ez übergebraht wirt in got, so ist ez ein substentzelichez wesen; wan nihtes niht ist in got alse ein zuoval in dem underwurf, sunder waz in got ist, daz ist sin wesunge.  Unde dar um: von dem, wan die widertragunge in den geschaffenen dingen hant zuovelliges wesen in dem underwurfe; aber die widertragunge, die da dinklich (373) in got ist, die hat wesen gotlicher wesunge, daz mit im eins ist.  Aber in dem, daz ez zuo etwaz heizet, daz enbezeichent dekein habung zuo der wesunge, sunder mer zuo sinem gegenwurf.  Unde also ist ez offenbar, daz die widertragunge in got, die da dinklich ist, ist eins mit der wesung nach dingen;  unde enunderscheidet sich niht, nihtwan nach der rede dez verstans, nach dem unde in der widertragunge getragen wirt daz gesihte zuo dem gegenwurf, welcher gegenwurf niht innetreit den namen der wesung.  Unde daz ist ouch offenbar, daz in got niht enist ein anders daz wesen der widertragung unde daz wesen der wesung, sunder ez ist eins unde daz selbe. 
UTRUM RELATIONES QUAE SUNT IN DEO, REALITER AB INVICEM DISTINGUATUR  Respondeo dicendum quod ex eo quod aliquid alicui attribuitur, oportet quod attribuantur ei omnia quae sunt de ratione illius, sicut cuicumque attribuitur homo, oportet quod attribuatur ei esse rationale.  De ratione autem relationis est respectus unius ad alterum, secundum quem aliquid alteri opponitur relative.  Cum igitur in Deo realiter sit relatio, ut dictum est, oportet quod realiter sit ibi oppositio.  Relativa autem oppositio in sui ratione includit distinctionem.  Unde oportet quod in Deo sit realis distinctio, non quidem secundum rem absolutam, quae est essentia, in qua est summa unitas et simplicitas; sed secundum rem relativam. 
Ez ist zemerken, ob die widertragung in got dinklich geunderscheiden werdent.  Her zuo ist zemerken, daz von dem, daz etwaz etlichem zuogeleit wirt, so muoz daz sin, daz ellü ding im zuogeleit sint, die da von der rede sint dez, daz da zuogeleit ist; alse swem (374) “der mensche” zuogeleit wirt, dem wirt ouch zuogeleit die redelicheit.  Aber von der rede der widertragunge ist daz gesihte zuo einem andern, nach dem unde etwaz etlichem gegen gesetzet wirt widertreglichen.  Unde sint denne daz die widertragung in got dinklichen ist, alse gesprochen ist, so muoz daz sin, daz gegensetzunge widertreglich si.  Aber die widertreglich gegensetzunge die slüzet in irre rede die underscheidunge.  Unde da von so muoz daz sin, daz in got si dinklich underscheit, niht nah einem blozen dinge, daz da die wesunge ist, in der die höhste einikeit ist unde einveltikeit, sunder nach dem widergetragenen dinge. 
UTRUM IN DEO SINT TANTUM QUATUOR RELATIONES REALES, SCILICET PATERNITAS, FILIATIO, SOIRATIO ET PRCESSIO  Respondeo dicendum quod, secundum philosophum, in V Metaphys., relatio omnis fundatur vel supra quantitatem, ut duplum et dimidium; vel supra actionem et passionem, ut faciens et factum, pater et filius, dominus et servus ....  Cum autem quantitas non sit in Deo (est enim sine quantitate magnus, ut dicit Augustinus).  Relinquitur ergo quod realis relatio in Deo esse non possit, nisi super actionem fundata.  Non autem super actiones secundum quas procedit aliquid extrinsecum a Deo, quia relationes Dei ad creaturas non sunt realiter in ipso ....  Unde relinquitur quod relationes reales in Deo non possunt accipi, nisi secundum actiones secundum quas est processio in Deo, non extra, sed intra.  Huiusmodi autem processiones sunt duae tantum, ut supra dictum est, quarum una accipitur secundum actionem intellectus, quae est processio verbi;  alia secundum actionem voluntatis, quae est processio amoris.  Secundum quamlibet autem processionem oportet duas accipere relationes oppositas, quarum una sit procedentis a principio, et alia ipsius principii.  Processio autem verbi dicitur generatio, secundum propriam rationem qua competit rebus viventibus.  Relatio autem principii generationis in viventibus perfectis dicitur paternitas, relatio vero procedentis a principio dicitur filiatio.  Processio vero amoris non habet nomen proprium, .... unde neque relationes quae secundum ipsam accipiuntur.  Sed vocatur relatio principii huius processionis spiratio; relatio autem procedentis, processio;  quamvis haec duo nomina ad ipsas processiones vel origines pertineant, et non ad relationes. 
Ez ist zemerken, daz vier widertragung sint in got, daz ist dinklich, daz ist veterlicheit unde sünlicheit unde geistung unde usgaunge.  Her zuo ist zesagen, daz nach dem philosophen in dem fünften capitel in dem buoch “Methaphisica” ein ieklichü widertragunge die (375) fündiret eintweder über die wielichi, alse zwiveltiges unde ein mittels; oder übermitz die tüewunge oder die lidung, alse der da tuot unde daz da getan ist, der vater unde der sun, der herre unde der kneht.  Aber sit denne, daz niht grosheit in got ist (wan er ist “gros ane grosheit,” alse St. Augustinus sprichet),  unde dar umbe ist zehalten, daz in got dinklih widertragung niht gesin enmag, denne nach der gefundierter tuowunge.  Aber ez ensint niht tuowunge, nach den uzga etwaz uzwendiges von got; wan die widertragunge gotis zuo den creaturn ensint niht dinklich in got.  Unde da von ist zehalten, daz die dinklichen widertragunge in got niht genomen mügen werden niht wan nach den tüewunge, nach den die uzgaunge in got nüt uswendig ist, sunder inwendig.  Unde solicher usgaunge sint allein zwo, alse da vor gesprochen ist; dirre ein nimet man nach tuowunge dez verstans, daz da ist (376) ein usgaunge dez wortes;  die ander nah tuowunge dez willen, unde usgaunge der minne.  Aber nach einer ieklichen widertragunge muoz [man nemen] zwo widertre[g]lich gegensetzunge; der eine ist dez uzgande von dem beginne, unde die andere des beginnes selber.  Aber die usgaunge dez wortes heizet ein geburt, von der eigener rede, von der si bekumit den lebenden dingen.  Aber die widertragunge dez beginnes der geberungen in den lebenden volkomenen dingen heisset die “veterlicheit”; aber die widertragung dez usganden von dem beginne heizet die “sünlicheit.”  Aber die usgaunge der minne enhat dekeinen eigenen namen; unde da von noch ouch die [widertragunge], die da von genomen [sint].  Sunder die widertragunge dez beginnes dire usgaunge heizet die “geistunge,” aber die widertragung dez usgande die “usgaunge”;  wie doch daz ist, daz die zwene namen zuo den usgaungen oder zuo den widertragungen behören, (377) unde doch niht zuo den widertragungen. 
Respondeo dicendum quod persona significat id quod est perfectissimum in tota natura, scilicet subsistens in rationali natura.  Unde, cum omne illud quod est perfectionis, Deo sit attribuendum, eo quod eius essentia continet in se omnem perfectionem; conveniens est ut hoc nomen persona de Deo dicatur.  Non tamen eodem modo quo dicitur de creaturis, sed excellentiori modo; sicut et alia nomina quae, creaturis a nobis imposita, Deo attribuuntur; .... 
Ez ist zemerken, daz die persone bezeichent daz selbe daz, daz da volkomenest ist in aller der naturen, daz ist die selbestaung in der redelichen naturen.  Sit denne daz allez daz, daz volkomeste ist, got zuozelegen ist, durch daz wan sin wesen innehat alle volkomenheit, so ist daz behörlich, daz der name “persone” von got zesprechenne si.  Doch niht in der selber wis, also man ez sprichet von den creaturen, sunder in einer höchern wis; alse ander namen, die von uns got ingesast sint, die man im zuoleit. 
Respondeo dicendum quod plures esse personas in divinis, ....  Ostensum est enim .... quod hoc nomen persona significat in divinis relationem, ut rem subsistentem in natura divina.  Supra autem habitum est quod sunt plures relationes reales in divinis.  Unde sequitur quod sint plures res subsistentes in divina natura.  Et hoc est esse plures personas in divinis. 
Ez ist zemerken, daz vil personen in got sint.  Wan der nam “persone” bezeichent in got die widertragunge alse ein selbes standez ding in der gotlicher naturen.  Da vor ist bewiset, daz vil widertragungen sint dinklichen in got.  Unde dar nach volget, daz vil selbestande ding sint in gotlicher nature.  Unde daz ist, daz vil personen (378) sint in got. 
Respondeo dicendum quod, secundum praemissa, necesse est ponere tantum tres personas in divinis.  Ostensum est enim quod plures personae sunt plures relationes subsistentes, ab invicem realiter distinctae.  Realis autem distinctio inter relationes divinas non est nisi in ratione oppositionis relativae.  Ergo oportet duas relationes oppositas ad duas personas pertinere  si quae autem relationes oppositae non sunt, ad eandem personamnecesse est pertinere .....  Paternitas igitur subsistens est persona patris, et filiatio subsistens est persona filii.  Aliae autem duae relationes ad neutram harum oppositionem habent, sed sibi invicem opponuntur.  Impossibile est igitur quod ambae uni personae conveniant.  Oportet ergo quod vel una earum conveniat utrique dictarum personarum, aut quod una uni, et alia alii.  Non autem potest esse quod processio conveniat patri et filio,  vel alteri eorum, quia sic sequeretur quod processio intellectus, quae est generatio in divinis, secundum quam accipitur paternitas et filiatio, prodiret ex processione amoris, secundum quam accipitur spiratio et processio,  si persona generans et genita procederent a spirante, quod est contra praemissa.  Relinquitur ergo quod spiratio conveniat et personae patris et personae filii, utpote nullam habens oppositionem relativam nec ad paternitatem nec ad filiationem.  Et per consequens oportet quod conveniat processio alteri personae, quae dicitur persona spiritus sancti, quae per modum amoris procedit, ....  Relinquitur ergo tantum tres personas esse in divinis, scilicet patrem et filium et spiritum sanctum. 
Ez ist zemerken, daz allein sien drie personen in got.  Nu ist daz bewiset, daz vil personen sint vil widertragunge selbestande unde zuo einander dinklichen underscheiden.  Aber die dinklich underscheidunge zwischen den gotlichen widertragunge enist nit denne von der rede der widertreglicher gegensetzunge.  Dar umbe so [müezen] zwo gegensast widertragunge zuo zweien personen behören.  Aber welhe widertragunge niht gegensetzelich sint, dez ist notdürftig, daz si zuo der selben personen behören.  Unde dar umbe die selbestande veterlicheit ist die persone dez vatters, unde die selbestande sünlicheit ist die persone [des suns].  Aber die andern zwo widertragunge die enhabent zuo entwederre persone gegensetzunge, sunder si widersetzent in selber.  Unde da von ist unmüglich, daz si beide einer personen bekomen.  Unde dar umbe so muoz daz sin, eintweder daz dirre (379) einü bekome ietwederre personen; oder daz einü einre unde die ander der anderren [bekome].  Unde da von so enmag es niht gesin, daz die usgangunge bekome dem vatter oder dem sun:  wan anders so volget daz dar nah, daz die usgaunge des verstans, dü da ein geberung in got [ist], nach der [daz man nimet] die veterlicheit unde die sünlicheit usgienge von der uzgaunge der minne, nach der daz man nimet die geistunge unde die usgaunge;  unde were, daz die geberende persone unde die geborne uzgienge von der geistunge, daz doch wider daz ist, waz gesprochen ist.  Unde da von ist daz zehalten, daz die geistunge bekome der persone dez vatters unde der persone dez sunes, so daz si dekein gegensetzlich widertragung hat zuo der vetterlicheit noh zuo der sünlicheit.  Unde dar nach volget, daz daz behörlichen ist, daz die usgaunge zuobehör der andern personen, die da heizet ein persone dez heiligen geistes, dü da (380) fürgat nach wis der minne.  Unde also ist zehalten daz allein drie personen in got sint, daz ist der vatter unde der sun unde der heilige geist. 
Respondeo dicendum quod nomen Trinitatis in divinis significat determinatum numerum personarum.  Sicut igitur ponitur pluralitas personarum in divinis, ita utendum est nomine Trinitatis, quia hoc idem quod significat pluralitas indeterminate, significat hoc nomen Trinitas determinate. 
Ez ist zemerken, daz der name “driveltikeit” bezeichent in got ein beterminiertes zal der personen.  Unde dar umbe alse man setzet menigi der personen in got, also ist ouch zegebruchen dez namen der “driveltikeit”; wan daz selbe, [daz] bezeichent “die menige” unbeterminieret, [daz bezeichent] dirre name “driveltikeit” beterminiert. 
UTRUM FILIUS SIT ALIUS A PATRE  Oportet autem in his quae de Trinitate loquimur, duos errores oppositos cavere, temperate inter utrumque procedentes, scilicet errorem Arii, qui posuit cum Trinitate personarum Trinitatem substantiarum; et errorem Sabellii, qui posuit cum unitate essentiae unitatem personae.  Ad evitandum igitur errorem Arii, vitare debemus in divinis nomen diversitatis et differentiae, ne tollatur unitas essentiae, possumus autem uti nomine distinctionis, propter oppositionem relativam.  Unde sicubi in aliqua Scriptura authentica diversitas vel differentia personarum invenitur, sumitur diversitas vel differentia pro distinctione.  Ne autem tollatur simplicitas divinae essentiae, vitandum est nomen separationis et divisionis, quae est totius in partes.  Ne autem tollatur aequalitas, vitandum est nomen disparitatis.  Ne vero tollatur similitudo, vitandum est nomen alieni ....  dicit enim Ambrosius, in libro de fide, quod in patre et filio non est discrepans, sed una divinitas, ....  Ad vitandum vero errorem Sabellii, vitare debemus singularitatem, ne tollatur communicabilitas essentiae divinae,  unde Hilarius dicit, VII de Trin., patrem et filium singularem Deum praedicare, sacrilegum est.  Debemus etiam vitare nomen unici, ne tollatur numerus personarum, unde Hilarius in eodem libro dicit quod a Deo excluditur singularis atque unici intelligentia.  Dicimus tamen unicum filium, quia non sunt plures filii in divinis.  Neque tamen dicimus unicum Deum, quia pluribus deitas est communis  vitamus etiam nomen confusi, ne tollatur ordo naturae a personis,  unde Ambrosius dicit, I de fide, neque confusum est quod unum est, neque multiplex esse potest quod indifferens est.  Vitandum est etiam nomen solitarii, ne tollatur consortium trium personarum,  dicit enim Hilarius, in IV de Trin., nobis neque solitarius, neque diversus Deus est confitendus.  Hoc autem nomen alius, masculine sumptum, non importat nisi distinctionem suppositi.  Unde convenienter dicere possumus quod filius est alius a patre, quia scilicet est aliud suppositum divinae naturae, sicut est alia persona, .... 
Ez ist zemerken, wie der sun ein anderre si von dem vater.  Her zuo ist zesagen, daz in den dingen, die wir von der driveltikeit sprechen, daz wir zwo gegengesast irrunge behüeten sülen, mezziclichen zwischen iewederm der uzgande; nach der irrunge dez, der da heizet Arrius, der da sast mit der driheit der personen driheit der substancien; unde ouch die irrunge dez, der heizet Sabellius, der da sast mit der guotheit der wesunge (381) die einikeit der personen.  Aber zuo der irrung Arrij süllen wir vermiden in gotte den namen der “mislichi” unde der “underscheidunge,” daz man iht abneme einikeit der wesunge; aber wir mügen gebruchen dez namen der “underscheidunge,” durch die widertragunge der gegensetzunge.  Unde da umbe: wan man vindet in der schrift merklichen die mislichi oder die underscheidunge der personen, so nimet die mislichi oder daz underscheit für die underscheidunge.  Aber daz iht abgenomen werde die einveltikeit der gotlichen wesunge, so ist zevermiden der nam der “teilunge” oder “underscheidunge,” die da ist der ganzheit in die teile.  Aber daz niht abgenomen werde die ebenglicheit, so ist zevermiden der name der “zerspreiunge.”  Unde daz iht abgenomen werde die glicheit, so ist zevermidenne der name dez “frömeden.”  Da sprichet St. Ambrosius in dem buoch “Von driveltikeit,” daz in dem vatter unde in dem (382) sun ist “nit mishellunge sunder ein gotheit.”  Aber zuo der irrunge der Sabelliri sülen wir vermiden die einlicheit, daz iht abgenomen werde die gemeinsamikeit der gotlichen wesung.  Unde da von sprichet Hylarius in dem sibenden capitel “Von der driveltikeit”: “Den vatter unde den sun, swer die prediget einen sünderlichen got, der ist ein geistlicher diep.”  Wir sülen ouch vermiden den namen der “geeinten,” daz iht abgenomen werde die zale der personen; unde da von sprichet Hylarius da selbes, daz von got usgeslozen werde “daz verstan dez sünderlichen oder der geeinigten.”  Doch sprechen wir einen “einigen sun,” wan ez ensint niht vil sun in got.  Unde ensprechen wir niht einen “einigen got,” wan die vilheit ist gemein.  Unde dar umbe sülen wir vermiden den namen der “geschanten,” daz iht abegenomen werde die ordenunge der naturen von den personen.  Unde da (383) von sprichet Ambrosius in dem beginne “Von der driveltikeit”: “Ez enist niht geschant, daz ein ist noch ez en mag inwesen gesin, wan ez ist ane underscheit.”  Ouch ist ze vermiden der name dez einwonenden, daz iht angenomen werde die geselleschafte der drier personen;  wan ez sprichet Hylarius in dem vierden capitele “Von der driveltikeit”: “Uns ist niht zeveriehen, daz got ein einwoner si noch gemessen si.”  Aber dirre [name des andern], in eines mannes gesleht genomen, so entreit er niht inne denne underscheidunge der underwurfe.  Unde dar umbe mügen [wir] behörlichen sprechen, daz “der sun ist ein anderre von dem vatter,” daz ist ein anderre understan der gotlichen nature, alse er ist ein ander persone. 
Respondeo dicendum quod notio dicitur id quod est propria ratio cognoscendi divinam personam.  Divinae autem personae multiplicantur secundum originem.  Ad originem autem pertinet a quo alius, et qui ab alio,  et secundum hos duos modos potest innotescere persona.  Igitur persona patris non potest innotescere per hoc quod sit ab alio, sed per hoc quod a nullo est, et sic ex hac parte eius notio est innascibilitas.  Sed inquantum aliquis est ab eo, innotescit dupliciter.  Quia inquantum filius est ab eo, innotescit notione paternitatis,  inquantum autem spiritus sanctus est ab eo, innotescit notione communis spirationis.  Filius autem potest innotescere per hoc quod est ab alio nascendo, et sic innotescit per filiationem.  Et per hoc quod est alius ab eo, scilicet spiritus sanctus,  et per hoc innotescit eodem modo sicut et pater, scilicet communi spiratione.  Spiritus sanctus autem innotescere potest per hoc quod est ab alio vel ab aliis, et sic innotescit processione.  Non autem per hoc quod alius sit ab eo, quia nulla divina persona procedit ab eo.  Sunt igitur quinque notiones in divinis, scilicet innascibilitas, paternitas, filiatio, communis spiratio et processio.  Harum autem tantum quatuor sunt relationes, nam innascibilitas non est relatio nisi per reductionem, ut infra dicetur.  Quatuor autem tantum proprietates sunt, nam communis spiratio non est proprietas, quia convenit duabus personis.  Tres autem sunt notiones personales, idest constituentes personas, scilicet paternitas, filiatio et processio,  nam communis spiratio et innascibilitas dicuntur notiones personarum, non autem personales. 
Ez ist zemerken, daz die küntlicheit daz heizet, daz da eigen der rede des erkennens der gotlichen personen.  Aber die gotlichen personen, die menigvaltigent sich nach dem ursprunge.  Aber zuo dem ursprunge (384) behöret “von dem ein anderre” unde “der von einem andern.”  Unde nah disen zwein wisen mag erkant werden die person.  Unde dar umbe so mag die persone dez vatters niht erkant werden von dem, daz er von einem andern ist, sunder von dem, daz er von nieman ist; unde also nach disem teile so ist [sin] küntlicheit die “ungebornheit.”  Aber alse vil alse etwer von im erkannt wirt, daz geschiht in zweier hande wise.  Wan in dem der sun von im [ist], so wirt erkant von der küntlicheit der “veterlicheit.”  Aber in dem unde der heilig geist von im ist, so wirt erkant von küntlicheit der gotlicher “geistunge.”  Aber der sun mag erkant werden, übermitz daz er von einem andern ist gebernde, unde also wirt erkant übermitz “sünlicheit.”  Unde von dem, daz einre ist von dem andern, daz ist der heilig geist.  Unde übermitz daz daz erkant wirt in der selber wis alse ouch der vatter, daz ist von der “gemeiner geistunge.”  Aber der heilig geist mag erkant werden von (385) dem daz er ist von einem andern oder von den andern, unde also wirt er bekant übermitz die “usgaunge.”  Aber niht übermitz daz, daz ein anderre von im si, wan dekein gotlich person gat von im.  Unde da von so sint nihtwan fünf küntlicheit in got, daz ist die “ungeberlicheit,” die “veterlicheit,” die “sünlicheit,” die “gemein geistung” unde die “uzgaunge.”  Unde dirre sint allein vier widertragunge, wan die ungeberlicheit enist niht ein widertragunge niht wan übermitz widerleitunge, also daz als[w]o spreche.  Ir sint allein vier [eigenschaft], wan die gemein geistunge ist niht ein eigenschaft, sit si bekümt zweien personen.  Aber es sint dri küntlich personlicheit, daz ist die persone setzent, daz ist veterlicheit unde sünlicheit unde usgaunge;  wan die ungebornheit unde die gemein geistunge die heissent küntlicheit der “personen,” unde niht personlich. 
 
Go to Wiki Documentation
Enhet: Det humanistiske fakultet   Utviklet av: IT-seksjonen ved HF
Login