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Thomas de Aquino: Summa Theologica

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Click to Expand/Collapse OptionSUMMA THEOLOGICA III,1-75
Click to Expand/Collapse OptionIII SENTENTIA, 1,1
Click to Expand/Collapse OptionSUMMA THEOLOGICA I-II,4-112
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Click to Expand/Collapse OptionSUMMA THEOLOGICA, I-II,112-114
UTRUM ESSENTIA DEI AB INTELLECTU CREATO PER ALIQUAM SIMILTUDINEM VIDEATUR  .... Tertio, quia divina essentia est aliquod incircumscriptum, continens in se supereminenter quidquid potest significari vel intelligi ab intellectu creato.  Et hoc nullo modo per aliquam speciem creatam repraesentari potest,  quia omnis forma creata est determinata secundum aliquam rationem .... vel virtutis, vel ipsius esse, vel alicuius huiusmodi.  Unde dicere Deum per similitudinem videri, est dicere divinam essentiam non videri, quod est erroneum.  Dicendum ergo quod ad videndum Dei essentiam requiritur aliqua similitudo ex parte visivae potentiae, scilicet lumen gloriae, confortans intellectum ad videndum Deum, de quo dicitur in Psalmo, in lumine tuo videbimus lumen.  Non autem per aliquam similitudinem creatam Dei essentia videri potest, quae ipsam divinam essentiam repraesentet ut in se est. 
Ez ist zemerken, daz die gotliche wesunge von den geschaffenen verstan in dekeiner wis übermitz dekein glichnüsse (281) gesehen wirt.  Unde daz ist der reden, wan die gotlich wesunge ist etwaz blözes, daz da in im haltende ist überschinlich, waz bezeichent mag werden oder verstanden von dekeime geschaffenen verstan.  Aber daz enmag niht geoffenbart werden in dekeiner wis übermitz dekein getende oder gesteltnüsse.  Wan ein ieklichü geschafnü forme ist beterminieret nach etlicher reden oder [der] craft, oder dez wesens selber, oder eins andern dez gliches.  Unde dar umbe: daz man sprichet, daz man got sehe übermitz glichnüsse, daz ist zesagen, daz man die gotlichen wesung niht gesehen, unde daz ist irrunge.  Unde dar umbe ist daz zesagen, daz man die gotlichen wesunge gesehen müge, dar zuo so suochet man etlich glicheit der sihtigen maht, daz ist daz lieht der glorien, daz da daz verstan kreftiget, daz ez got gesehen müge, von dem daz David sprichet: “In dinem liehte so han wir gesehen daz lieht.”  Aber doch enmag (282) man gotlich wesung niht gesehen übermitz dekein geschaffen gelichnüsse, daz die gotlichen wesunge zeigen, daz si in ir selber ist. 
Respondeo dicendum quod impossibile est Deum videri sensu visus, vel quocumque alio sensu aut potentia sensitivae partis.  Omnis enim potentia huiusmodi est actus corporalis organi ....  Actus autem proportionatur ei cuius est actus.  Unde nulla huiusmodi potentia potest se extendere ultra corporalia.  Deus autem incorporeus est, ....  Unde nec sensu nec imaginatione videri potest, sed solo intellectu. 
Ez ist zemerken, daz unmüglichen ist, daz man got ansehen müge mit dem sinlichen gesihte, oder [mit einem andern sinne], oder mit den mehten dez sinlichen teiles.  Ein iekliche solichü maht dü ist ein getat der liplichen orgenen.  Aber die getat glichet sich dem, dez getat daz si ist.  Unde dar umbe so enmag sich dekein solichü maht gestreken über dekeinen liphaftigen ding.  Aber nu ist got unliphaftig.  Dar umbe so enmag er noch von den sinnen noch von bildungen gesehen werden, sunder allein von dem verstan. 
Respondeo dicendum quod impossibile est quod aliquis intellectus creatus per sua naturalia essentiam Dei videat.  Cognitio enim contingit secundum quod cognitum est in cognoscente.  Cognitum autem est in cognoscente secundum modum cognoscentis.  Unde cuiuslibet cognoscentis cognitio est secundum modum suae naturae.  Si igitur modus essendi alicuius rei cognitae excedat modum naturae cognoscentis, oportet quod cognitio illius rei sit supra naturam illius cognoscentis....  Non igitur potest intellectus creatus Deum ....  videre, nisi inquantum Deus per suam gratiam se intellectui creato coniungit, ut intelligibile ab ipso. 
Ez ist zemerken, daz ez unmüglich [ist], daz dekein geschaffen verstan übermitz sinü natürlichü ding die gotlichen wesung gesehen müge.  Wan daz erkennen geschiht, nach dem unde daz bekannt ist in dem bekennenden.  Aber nu ist daz bekant in dem (283) bekennenden nach der wise dez bekennenden.  Unde dar umbe ist eins ieklichen bekennenden bekentnüsse nach wise siner naturen.  Unde dar umbe: [unde] ist, daz die wise des wesendes etliches erkantes dinges fürtriffet die wise der naturen dez bekennenden, so muoz daz sin, daz dez bekennen si über die naturen dez bekennenden.  Unde also ist ez in der meinung.  Unde also so enmag daz geschaffen verstan got nit gesehen, nihtwan alse vil alse sich got übermitz gnade dem geschafenen verstan zuofüget, alse daz [er] verstentliche ist von im. 
Respondeo dicendum quod videntium Deum per essentiam unus alio perfectius eum videbit....  Sed hoc erit per hoc, quod intellectus unius habebit maiorem virtutem seu facultatem ad videndum Deum, quam alterius.  Facultas autem videndi Deum non competit intellectui creato secundum suam naturam, sed per lumen gloriae, quod intellectum in quadam deiformitate constituit, ....  Unde intellectus plus participans de lumine gloriae, perfectius Deum videbit.  Plus autem participabit de lumine gloriae, qui plus habet de caritate,  quia ubi est maior caritas, ibi est maius desiderium; et desiderium quodammodo facit desiderantem aptum et paratum ad susceptionem desiderati.  Unde qui plus habebit de caritate, perfectius Deum videbit, et beatior erit. 
Ez ist zemerken, daz gotte zesehen übermitz die wesunge, einre in vil volkomnelicher ansicht denne der ander.  Unde daz geschicht übermitz daz, daz ein verstan volkomener craft hat denne daz ander, oder grözer maht, got anzesehen.  Aber die maht dez geschaffenen verstans got anzesehen, daz enbekümit im niht nah siner (284) naturen sunder übermitz daz lieht der glori, daz daz verstan setzet in etwaz gotformikeit.  Unde dar umbe: also vil als ein verstan teilhaftiger wirt dez liehtes der glorien, alse vil volkomenlicher so siht ez got.  Aber der wirt mer teilhaftigen des liehtes der glorien, der da mer von der minnen hat.  Wan swa mer minne ist, da ist ouch mer begirde: unde die begirde die machet den begerenden offen ze enphahenne daz begerte.  Unde dar umb: der mer hat von der minnen der siht in mer und wirt seliger. 
Respondeo dicendum quod comprehendere Deum impossibile est cuicumque intellectui creato:....  Ad cuius evidentiam, sciendum est quod illud comprehenditur, quod perfecte cognoscitur....  Nullus autem intellectus creatus pertingere potest ad illum perfectum modum cognitionis divinae essentiae, quo cognoscibilis est.  Quod sic patet. Unumquodque enim sic cognoscibile est, secundum quod est ens actu.  Deus igitur, cuius esse est infinitum, .... infinite cognoscibilis est.  Nullus autem intellectus creatus potest Deum infinite cognoscere.  Intantum enim intellectus creatus divinam essentiam perfectius vel minus perfecte cognoscit, inquantum maiori vel minori lumine gloriae perfunditur.  Cum igitur lumen gloriae creatum, in quocumque intellectu creato receptum, non possit esse infinitum, impossibile est quod aliquis intellectus creatus Deum infinite cognoscat.  Unde impossibile est quod Deum comprehendat. 
Ez ist zemerken, daz got zebegriffenne unmüglichen ist einem ieklichen geschaffenen verstan.  Diz heizet man volkomenlichen begriffen, daz da volkomenlichen erkant wirt.  Aber nu enmag dekein geschaffen verstan rüeren zuo einer volkomener wis dez bekennens der gotlicher wesunge, daz er in im selber erkenlich ist.  Unde daz ist also offenbar: Wan ein (285) ieklich ding ist alse vil erkennelich, alse vil ez ein wesendes ding ist in der getat.  Aber got, des wesen unentlichen ist, der ist unentliche erkennelich.  Aber dekein geschaffen verstan daz enmag got unentlichen erkennen.  Aber also vil so bekennet etliches geschaffens verstan mer die gotliche wesung, volkomener unde minre volkomenlich, alse vil er mer oder minre begozzen wirt mit dem liehte der glorien.  Sit denne daz dekein geschaffen lieht, in welchem geschaffennen verstan ez enphangen wirt, dar inne nit mag unentlich gesin, so ist daz unmüglich, daz dekein geschafen verstan got unentlich erkennen müge.  Unde dar um so ist ez unmüglich, daz ez got begriffe. 
AD PRIMUM ergo dicendum quod comprehensio dicitur dupliciter.  Uno modo, stricte et proprie, secundum quod aliquid includitur in comprehendente.  Et sic nullo modo Deus comprehenditur, nec intellectu nec aliquo alio,  quia, cum sit infinitus, nullo finito includi potest, ut aliquid finitum eum infinite capiat, sicut ipse infinite est.  Et sic de comprehensione nunc quaeritur.  Alio modo comprehensio largius sumitur, secundum quod comprehensio insecutioni opponitur.  Qui enim attingit aliquem, quando iam tenet ipsum, comprehendere eum dicitur.  Et sic Deus comprehenditur a beatis, secundum illud Cant. III, tenui eum, nec dimittam....  Et hoc modo comprehensio est una de tribus dotibus animae, quae respondet spei; sicut visio fidei, et fruitio caritati.  Non enim, apud nos, omne quod videtur, iam tenetur vel habetur, quia videntur interdum distantia, vel quae non sunt in potestate nostra.  Neque iterum omnibus quae habemus, fruimur, vel quia non delectamur in eis;  vel quia non sunt ultimus finis desiderii nostri, ut desiderium nostrum impleant et quietent.  Sed haec tria habent beati in Deo, quia et vident ipsum; et videndo, tenent sibi praesentem, in potestate habentes semper eum videre;  et tenentes, fruuntur sicut ultimo fine desiderium implente. 
Ez ist zemerken, daz begriffung sprichet in zweier hande wis.  Ein wis: eigentlichen, nach dem unde etwaz inbeslozen wirt in dem begriffenden.  Unde also so wirt [got] niht (286) begriffen von dekeim verstan noch von nihtü anders.  Wan sit er unentlich ist, so wirt er von dekeim entlichen begriffen, also daz in dekeim entliches unentlich begriffe, alse er unentlichen ist.  Unde also kumit für daz da vor merklichen gesprochen wirt unentlichen.  Aber in einer andern wis so wirt die “begegriffunge” gemeinlich genomen, nach dem unde die begriffunge widersetzet der volgung.  Wan der da anrüeret einen, die wil er [in] nu hat, so sprichet man, daz er in begrife iez.  Unde also wirt got begriffen von den seligen, nach dem unde geschriben ist in “Der minne buoch,” in dem dritten capittel: “Ich han in gehabt, unde ich enwil sin nihti enlan.”  Unde also ist begriffenge ein von drin gaben dir selen, die da dem geding antwertent; alse daz gesihte dem glouben unde die gebruchung der minnen.  Aber bi uns enwirt niht alles daz begriffen, daz da gesehen (287) wirt; unde daz gesehen wirt, daz daz begriffen werde oder gehabt werde.  Wan etwenne so werdent dü ding gesehen, die da verre sint, oder die da niht in unserre gewalt sint.  Noch engebruchen [wir] niht aller der, die wir haben: oder wir sin niht von in gelustiget, oder si ensin niht unserre begirde ein iungestes ende, also daz si unser begirde erfüllen oder gerüewig machen.  Aber disü drü, die habent die seligen in got, wan si sehent in; unde alse [se]hende, so habent si in gegenwertig in der gewalt; unde habende, sehent si in alle zit.  Unde die in habent, die gebruchent sins alse dez iungsten endes, die begirde erfüllende. 
Qui igitur videt Deum per essentiam, videt hoc in eo, quod infinite existit, et infinite cognoscibilis est:  sed hic infinitus modus non competit ei, ut scilicet ipse infinite cognoscat: .... 
Ez ist zemerken, daz, der da got sieht übermitz die wesung, der sicht daz in im, daz er unentlichen ist unde ouch daz er unentlichen erkenlich ist.  Aber diz unentliche wise, die ist dem verstan niht behörlich, also daz ez unentlichen erkenne. 
Respondeo dicendum quod, cum locus sit res quaedam, esse aliquid in loco potest intelligi dupliciter,  vel per modum aliarum rerum, idest sicut dicitur aliquid esse in aliis rebus .... sicut accidentia loci sunt in loco;  vel per modum proprium loci, sicut locata sunt in loco.  Utroque autem modo, secundum aliquid, Deus est in omni loco,  quod est esse ubique. Primo quidem, sicut est in omnibus rebus, ut dans eis esse et virtutem et operationem,  sic enim est in omni loco, ut dans ei esse et virtutem locativam.  Item, locata sunt in loco inquantum replent locum,  et Deus omnem locum replet.  Non sicut corpus, corpus enim dicitur replere locum, inquantum non compatitur secum aliud corpus;  sed per hoc quod Deus est in aliquo loco, non excluditur quin alia sint ibi,  imo per hoc replet omnia loca, quod dat esse omnibus locatis, quae replent omnia loca. 
Ez ist zemerken, sit (288) daz die stat ist etwaz dinges, daz denne etwaz si in der stat, daz ist in zweier hande wis zemerken.  Eintweder: übermitz wis anderre dinge, daz ist alse man sprichet, daz etwaz ist in etlichen andern dingen, alse die zuovelle der stat die sint in stat;  oder: übermitz die eigen wis der stat, alse dü besteteten ding sint in der stat.  In ietwederre wise so ist nach etwaz [got in] einer ieklichen stat,  unde daz ist über alle wesen daz in allen dingen ist unde in wesen git unde craft unde wirkunge,  wan also ist er in einer ieklichen stat, daz er in wesen git unde stetliche craft.  Fürbas: die besteteten ding sint in der stat, in dem unde si die stat erfullent,  unde got erfüllet ein ieklich stat, alse Jeremias sprichet in dem zweiundzweinzigesten capitele: “Himel unde erde erfülle ich.”  Aber niht alse der lip; wan der lip erfüllet die stat, alse man sprichet, alse vil daz er mit im niht mag liden keinen andern lip in der stat.  Unde übermitz (289) daz, daz got ist in etlicher stat, daz enslüzet niht uz, daz dekein ander da si.  Noch denne: übermitz daz erfüllet er alle stet, alse daz er wesen git allen besteteten dingen, dü da stat erfüllent. 
Respondeo dicendum quod ea quae videntur in verbo, non successive, sed simul videntur....  Ostensum est autem quod ea quae videntur in Deo, non videntur singula per suas similitudines, sed omnia per unam essentiam Dei.  Unde simul, et non successive videntur. 
Ez ist zemerken, daz dü ding, die da in dem worte gesehen werdent, dü enwerdent niht gesehen alse vor unde nach, sunder si werdent mit einander gesehen.  Wan die ding, die da in got gesehen werdent, die enwerdent niht sünderlichen gesehen übermitz ir glichnüsse, alse daz verstan hie in dirre zit übermitz glichnüsse erkennet, sunder si werdent ellü gesehen übermitz ein gotlich wesunge.  Unde da von werdent si miteinander gesehen, unde niht vor unde nah. 
Sic ergo est in omnibus per potentiam, inquantum omnia eius potestati subduntur.  Est per praesentiam in omnibus, inquantum omnia nuda sunt et aperta oculis eius.  Est in omnibus per essentiam, inquantum adest omnibus ut causa essendi .... 
Ez ist zemerken, daz got in allen dingen ist nach der maht, wan ellü ding sint undergeworfen gotlicher macht.  Wan er ist in allen dingen übermitz sin gegenwertikeit, (290) wan ellü ding sint bloz unde offen sinen ougen.  Auch ist er in allen dingen übermitz sin wesung, alse vil er allen dingen gegenwertig ist, den dingen wesen zegeben, unde ein sach ist irz wesendes. 
Respondeo dicendum quod ab homine puro Deus videri per essentiam non potest, nisi ab hac vita mortali separetur....  Anima autem nostra, quandiu in hac vita vivimus, habet esse in materia corporali, unde naturaliter non cognoscit aliqua nisi quae habent formam in materia, vel quae per huiusmodi cognosci possunt.  Manifestum est autem quod per naturas rerum materialium divina essentia cognosci non potest.  Ostensum est enim supra quod cognitio Dei per quamcumque similitudinem creatam, non est visio essentiae ipsius.  Unde impossibile est animae hominis secundum hanc vitam viventis, essentiam Dei videre.  Et huius signum est, quod anima nostra, quanto magis a corporalibus abstrahitur, tanto intelligibilium abstractorum fit capacior.  Unde in somniis et alienationibus a sensibus corporis, magis divinae revelationes percipiuntur, et praevisiones futurorum.  Quod ergo anima elevetur usque ad supremum intelligibilium, quod est essentia divina, esse non potest quandiu hac mortali vita utitur. 
Ez ist zemerken, daz got von einem menschen, der einveltichlich ein mensche ist, niht gesehene mag werden übermitz die wesunge, niht wan er werde gescheiden von disem tötlichen leben, welchez leben daz wesen hat in der liplicher materien.  Unde dar umbe natürlichen so bekennet [die sele] dekein andrü ding, nihtwan die da [forme habent in der] materien, oder die übermitz solichü ding erkant mügen werden.  Aber nu ist daz offenbar, daz übermitz die natürlichen materilichen ding die gotlich wesunge niht gesehen mag werden;  wan gotlichen erkennen übermitz geschaffen glichnüsse, welche daz si si, übermitz die enist niht gesihte gotlicher wesunge.  Unde dar umbe ist (291) unmüglichen in disem lebenne dem menschen, lebende unde getlich wesunge ansehenne.  Unde dez ein zeichen: daz also vil alse unser sele mer von den liplichen dingen gezogen werdent, also vil so wirt er begriflicher der verstentlichen abgezogern ding.  Unde da von in den troumen unde in den frömeden dingen von den sinnen dez libes vernimet man mer die gotliche offenbarunge unde vorgesehen künftigen ding.  Aber daz die sele erhaben mügen werden biz an daz oberste verstentliches ding, daz die gotliche wesunge ist, daz enmag niht gesin alse lange er dis tötlichen libes gebruchet. 
Respondeo dicendum quod in Deo perfectissime est scientia.  Ad cuius evidentiam, considerandum est quod cognoscentia a non cognoscentibus in hoc distinguuntur, quia non cognoscentia nihil habent nisi formam suam tantum;  sed cognoscens natum est habere formam etiam rei alterius, nam species cogniti est in cognoscente.  Unde manifestum est quod natura rei non cognoscentis est magis coarctata et limitata,  natura autem rerum cognoscentium habet maiorem amplitudinem et extensionem.  Propter quod dicit philosophus, III de anima, quod anima est quodammodo omnia.  Coarctatio autem formae est per materiam.  Unde .... formae, secundum quod sunt magis immateriales, secundum hoc magis accedunt ad quandam infinitatem.  Patet igitur quod immaterialitas alicuius rei est ratio quod sit cognoscitiva;  et secundum modum immaterialitatis est modus cognitionis.  Unde in II de anima dicitur quod plantae non cognoscunt, propter suam materialitatem.  Sensus autem cognoscitivus est, quia receptivus est specierum sine materia, et intellectus adhuc magis cognoscitivus, quia magis separatus est a materia et immixtus, ut dicitur in III de anima.  Unde, cum Deus sit in summo immaterialitatis, .... sequitur quod ipse sit in summo cognitionis. 
Ez ist zemerken, dat in got ist die aller volkomenest kunst.  Dez sache zemerken ist, daz dü erkentlichen ding von den, die niht erkentlich sint, die underscheident sich in dem: wan die niht erkentlich sint, die habent nihtes niht anders denne ir formen.  Aber (292) daz erkentliche, daz ist geborn, formen zehabenne ouch eins frömeden dinges, wan der geist dez erkanten ist in dem bekennenden.  Unde also ist daz offenbar, daz die nature dez niht erkennenden dinges ist mer betwungen unde gezilet;  aber die nature der erkentlichen dinge hat ein grözer witunge unde ein uzstrekung.  Durch daz so sprichet der philesophus in dem ersten capitele in dem buoch “Von der selen,” daz “die sele in etlicher wise ellü ding ist.”  Aber die betwingung der formen ist übermitz die materien.  Unde dar umbe die formen, nach dem unde si mer unmaterilichen sint, also vil so gant si mer zuo etlicher unentlicheit.  Unde da von so ist offenbar, daz die unmaterilicheit etlichez dinges ist ein rede, daz ez erkentlich ist;  unde [nach] der unmaterilicher wis so ist die wis dez erkennens.  Unde da von sprichet man in dem andern capitel in dem buoch “Von der sele,” daz die phlantzen nit bekennent durch ir (293) materilicheit.  Aber die sinne sint erkentlichen, wan si sint enphenklich der gesteltnüsse ane materien; unde daz verstan noch mer, wan ez ist von der materien mer gescheiden unde ungemischet, alse man sprichet in dem dritten capitel in dem buoch “Von der sele.”  Unde wan der geist ist in der aller hochsten unmaterilicheit, unde dar um so volget daz, daz er ist in dem hochsten erkennen. 
Respondeo dicendum quod Deus se per seipsum intelligit.  Ad cuius evidentiam, sciendum est quod, licet in operationibus quae transeunt in exteriorem effectum, obiectum operationis, quod significatur ut terminus, sit aliquid extra operantem;  tamen in operationibus quae sunt in operante, obiectum quod significatur ut terminus operationis, est in ipso operante; et secundum quod est in eo, sic est operatio in actu.  Unde dicitur in libro de anima, quod sensibile in actu est sensus in actu, et intelligibile in actu est intellectus in actu.  Ex hoc enim aliquid .... sentimus vel intelligimus, quod intellectus noster .... informatur .... per speciem sensibilis vel intelligibilis.  Et secundum hoc tantum sensus vel intellectus aliud est a sensibili vel intelligibili, quia utrumque est in potentia.  Cum igitur Deus nihil potentialitatis habeat, sed sit actus purus, oportet quod in eo intellectus et intellectum sint idem omnibus modis, ita scilicet, ut neque careat specie intelligibili, sicut intellectus noster cum intelligit in potentia;  neque species intelligibilis sit aliud a substantia intellectus divini, sicut accidit in intellectu nostro, cum est actu intelligens; sed ipsa species intelligibilis est ipse intellectus divinus.  Et sic seipsum per seipsum intelligit. 
Ez ist zemerken, daz got sich selben bekennet übermitz sich selber.  Zuo welcher offenbarung zewissen ist, daz, swie daz ist, daz in den wirkungen, die da gant in die uzzern werke, so ist der gegenwurf der wirkenden dinge, daz der bezeichent wirt alse ez ein ende si, uzwendig dez wirkenden.  Doch in den wirkungen, die da sint in dem wirkenden, [so ist] der gegenwirf, der da bezeichent die beterminierunge der wirkunge, in dem wirkenden.  Unde nach dem unde ez in im ist, also ist daz werke in der getat.  Unde (294) da von sprichet man in dem [buoch] “Von der selen,” daz daz sinlich ding in der getat ist die sinne in der getat, unde daz verstentlich ding in der getat ist daz verstan in der getat.  Wan von dem so vinden wir unde bekennen etwaz, von dem daz unser verstan geformet wirt übermitz sinlich gestelnüsse oder verstentlich gesteltnüsse, wan ietweders ist in der maht.  Unde denne got nihtez niht mügliches hat, umbe daz wan er ein luter getat ist, so muoz daz sin, daz ez in im eins si, daz verstanden unde daz da verstat, in aller wis; daz ist, daz er weder mangel der verstentlichen gesteltnüsse, alse unser verstan tuot, so er in der maht verstat,  noch daz die verstentlichen gesteltnüsse dekein anders si von der gotlichen verstentlichen substancien, alse ez geschiht unserm verstan, so ez in der getat verstentlich ist; sunder die verstentlichen gesteltnüsse sint selber daz gotlich verstan selber.  Unde also verstat er sich selber übermitz sich selber. (295) 
Respondeo dicendum quod est necesse dicere quod intelligere Dei est eius substantia.  Nam si intelligere Dei sit aliud quam eius substantia, oporteret, ut dicit philosophus in XII Metaphys., quod aliquid aliud esset actus et perfectio substantiae divinae, ad quod se haberet substantia divina sicut potentia ad actum (quod est omnino impossibile),  nam intelligere est perfectio et actus intelligentis.  Hoc autem qualiter sit, considerandum est ....  intelligere non est actio progrediens ad aliquid extrinsecum, sed manet in operante sicut actus et perfectio eius, prout esse est perfectio existentis,  sicut enim esse consequitur formam, ita intelligere sequitur speciem intelligibilem.  In Deo autem non est forma quae sit aliud quam suum esse, ....  Unde, cum ipsa sua essentia sit etiam species intelligibilis,.... ex necessitate sequitur quod ipsum eius intelligere sit eius essentia et eius esse.  Et sic patet .... quod in Deo intellectus, et id quod intelligitur, et species intelligibilis .... sunt omnino unum et idem.  Unde patet quod per hoc quod Deus dicitur intelligens, nulla multiplicitas ponitur in eius substantia. 
Ez ist zemerken, daz ez von not zesprechen ist, daz daz gotlich verstan si die gotliche substancie.  Wan unde wer daz gotlich verstan etwaz anders denne substancie, so müeste daz sin, alse der philosophus sprichet in dem einleften capitel in dem buoche, daz da heiset “Methaphysica”, daz etwaz anders were die getat unde die volkomenheit der gotlichen substancien, zuo dem daz sich die gotlich substancie heilti alse die mahte zuo der getat, unde daz ist zemale unmüglich.  Wan daz verstan ist die volkomenheit unde ein getat dez verstendigen dinges.  Aber wie diz si, daz ist zemerken.  Wan versten enist niht ein tuowunge, die da für gat oder uz gat [zuo] etwaz, daz uzwendig ist, sunder ez blibet in dem wirkenden alse ein getat unde ein volkomenheit, umbe daz wan daz wesen ist ein volkomenheit dez, der da ist.  Wan alse daz wesen volget der forme, also volget daz verstan den verstentlichen gesteltnüssen.  Aber in got enist niht ein anders (296) die forme unde ein anders daz wesen.  Unde da von: sit denne sin wesung ist ein verstentlichen gesteltnüsse, so volget daz von not dar nah, daz verstan si sin wesunge unde sin wesen.  Unde also ist ez offenbar, daz in got versten unde daz, daz da verstanden wirt, unde die verstentlichen bilde alzemale eins sint.  Unde da von so ist offenbar: daz man sprichet, daz got daz verstan si, da von so ensetzet man dekein menigvaltikeit in sin substancien. 
 
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