UTRUM IN CHRISTO FUERIT ALIQUA SCENTIA PRAETER DIVINAM
Respondeo dicendum quod, sicut ex supra dictis patet, filius Dei humanam naturam integram assumpsit, idest, non corpus solum, sed etiam animam; non solum sensitivam, sed etiam rationalem.
Et ideo oportuit quod haberet scientiam creatam, propter .... animae perfectionem.
Anima enim, secundum se considerata, est in potentia ad intelligibilia cognoscenda, est enim sicut tabula in qua nihil est scriptum; et tamen possibile est in ea scribi, propter intellectum possibilem, in quo est omnia fieri, ut dicitur in III de anima.
Quod autem est in potentia, est imperfectum nisi reducatur ad actum.
Non autem fuit conveniens ut filius Dei humanam naturam imperfectam assumeret, sed perfectam, utpote qua mediante, totum humanum genus erat ad perfectum reducendum.
Et ideo oportuit quod anima Christi esset perfecta per aliquam scientiam, quae esset proprie perfectio eius.
Et ideo oportuit in Christo esse aliquam scientiam praeter scientiam divinam.
Alioquin anima Christi esset imperfectior omnibus animabus aliorum hominum.
Ez ist zemerken, ob in Christo were ein ander kunst denne die kunst der gotlicheit.
Ez ist zesagen, alse gesprochen ist da (76) vor, daz gotis sun an sich nam die menschlichen nature ganze; daz ist, daz er niht alleine an sich nam den lip, sunder ouch die sele; unde ouch niht alleine die sinlichen sele, sunder ouch die redelichen.
Unde da von so muost daz sin, daz er hatte ein geschaffen kunste durch die volkomenheit der sele.
Wan die sele, alse si betrahtet ist nah ir selber, so ist si in der maht zuo den verstenlichen dingen zebekenne: wan si ist alse ein ungeschriben tavel, “in der nihtes niht geschriben ist”; unde doch müglich ist, daz man in si schriben müg, durch daz müglich verstan, “in dem ellü ding müglich sint zegewerdenne”, alse man sprichet in dem driten capitele in dem buoch “Von der sele.”
Daz, daz da in der maht ist, daz ist unvolkomen, niht wan ez werde e braht in die tat.
Aber nu waz ez niht behörlich, daz gotis sun an sich neme die menschelichen naturen unvolkomen, sunder volkomen daz übermitz mittel der volkomenheit der menschelichen nature (77) in Christo alles menschliche geslehte wurde braht zuo der volkomenheit.
Unde dar umbe so muost daz sin, daz die sele Christi volkomen were übermitz etlich kunst, die ein eigen volkomenheit were ime.
Unde dar umbe so muost in Christo sin ein ander kunst ane die götlichen kunst.
Anders so enwere die sele Christi unvolkomner denne dekein ander sele dekeines andern menschen.