You are here: BP HOME > BPG > Thomas de Aquino: Summa Theologica > fulltext
Thomas de Aquino: Summa Theologica

Choose languages

Choose images, etc.

Choose languages
Choose display
  • Enable images
  • Enable footnotes
    • Show all footnotes
    • Minimize footnotes
Search-help
Choose specific texts..
    Click to Expand/Collapse Option Complete text
Click to Expand/Collapse OptionTitle
Click to Expand/Collapse OptionSUMMA THEOLOGICA III,1-75
Click to Expand/Collapse OptionIII SENTENTIA, 1,1
Click to Expand/Collapse OptionSUMMA THEOLOGICA I-II,4-112
Click to Expand/Collapse OptionOPUSCULUM XXIII
Click to Expand/Collapse OptionSUMMA THEOLOGICA, I,4-32
Click to Expand/Collapse OptionQUDLIBET IV-VIII
Click to Expand/Collapse OptionOPUSCULUM XXII
Click to Expand/Collapse OptionSUMMA THEOLOGICA, I-II,112-114
OPUSCULUM XXIII 
... 
OPUSCULUM XIII: DECLARATIO QUADRAGINTA DUO QUAESTIONUM AD MAGISTRUM ORDINIS  SEPTIMUS articulus est, an omnia inferiora quae naturaliter in esse producuntur, fiant per Angelos mediantibus motibus corporum coelestium, secundum quod facere atrribuitur causis naturalibus; idest educatntur de potentia in actum.  Horum etiam responsio dependet ex praemissis.  Si enim corpora coelestia per suum motum sunt causa naturalium corporum, consequens est quod si Angeli sunt causa motus coeli, sunt etiam causa generationis et corruptionis et ominum motuum naturalium inferiorum corporum:  unde et Gregorius in IV Dialolgorum dicit, quod “in hoc mundo visibili nihil nisi per creaturam invisibilem disponi potest.”  Et ut breviter dicam, omnes praedicti articuli ve parum vel nihil faciunt ad doctrinam didei, sed sunt penitus physici.  Octavus articulus est, an ordine naturae faber posset movere manum ad aliquod opernadum sine angelico ministerio movente corpora coelestia.  Huic videtur per distinctionem respondendum.  Quod enim aliquis non posset movere manum, potest contingere dupliciteer.  Uno modo ex defctu animae moventis, ut scilicet animae deficiat potentia motiva corporis;  et sub hoc intellectu falsum est quod dicitur: nam anima fabri movet manum per liberum arbitrium, quod no subjacet neque coelestibus corporibus, neque Angelis, sed sol Deo.  Alio modo potest intelligi ex defectu corporalis membri; sicut homo qui habet manum ligatum vel aridam, non potest eam movere:  et hoc modo, cessante motu coeli, organum corporis no posset ab anima moveri, quia non remaneret vivum;  quia corpora coelestia .... movent inferiora corpora, ut patet ext auctoritate Dionysii ....  Si tamen divina virtute praeter naturae ordinem corpus homins vivum remaneret cessante motu coeli,  et conservaretur in dispositione illa quae est mobile ab anima, posset homo per liberum arbitrium quamlibet partem movere. 
...  Ez ist zemerken, ob alle niderlibe, die da natürlichen werden geleitet in wesene, ob die gewerden übermitz die engele von mitele bewegunge der himelscher libe, nach dem unde tüewen zuogeleit wirt den natürlichen sachen; daz ist, daz si geleitet werden von der macht in die getat.  Unde der antwirtung hanget (261) von den obersten bewisunge.  Unde sint aber die himelschen libe übermitz ir bewegung sache der geberunge unde der zerstörunge unde aller bewegunge der natürlicher libe, unde so volget daz dar nach: Unde ist, daz die engele [sint] ein sach der bewegung dez himels, so sint si ouch sache der geberunge unde ouch der zerstörunge unde aller bewegung der natürlichen nidern libe.  Unde da von sprichet St. Gregori in dem vierden capitel in dem buoch, daz da heizet “Dyalogus,” daz “in diser welt dem gesihtigen nihtes niht bereit mag werden denne übermitz die unsihtegen creature.”  Unde ouch, alse ich kürtzilich spreche wil, alle die vorgesprochen stükelin, die entuont lützel oder nihtes niht zuo der lere dez gelouben, sunder si sint nihtwan nach der philosophiunge.  Ein ander stükelin ist, von ordenunge der nature, ob der smit müge bewegen die hant zuo etwaz zewirkenne ane alle (262) beweglich helfe der himelscher libe.  Her zuo schinet ze antwerten übermitz die underscheidung.  Wan daz etwer nit müge bewegen die hant, daz mag geschehen in zweier hande wis.  Ein wis von gebresten der bewegender sele: daz ist, daz [der sele an] den bewegenden mehten gebreste dez libes.  Unde nach disem verstan so ist ez falsche, daz man sprichet: die sele dez smides beweget die hant übermitz den frien willen, der da niht undertenig ist den himelschen liben, noch den engeln, sunder allein got.  In einer andern wis mag man verstan daz von dem gebresten der liplichen glidere; alse etlich mensche, der hat ein lame hant oder ein dürrü hant, der mag si niht bewegen.  Unde so ufgehört wirt die bewegung dez himels, so mügen die orgenen des libes niht beweget werden von der sele, wan si enmag bliben niht lebenne;  wan die nidersten libe werdent beweget (263) von den himelschen, alse ez beweret ist von der lere St. Dyonisij.  Unde doch unde blibe von der gotlichen craft ane die ordenung der naturen der lip dez menschen lebende, alse die bewegunge dez libes ufgehörte,  unde wirde behalten in der bereitunge, die da beweglich ist von der selen, so mohte der mensche übermitz den frien willen ein ieklich teile bewegen. 
[(bm :: 1 :: SUMMA THEOLOGICA I-II,112-111)] 
... 
SUMMA THEOLOGICA: UTRUM SOLUS DEUS SIT CAUSA GRATIAE  Respondeo dicendum quod nulla res agere potest ultra suam speciem, quia semper oportet quod causa potior sit effectu.  Donum autem gratiae excedit omnem facultatem naturae creatae, cum nihil aliud sit quam quaedam participatio divinae naturae, quae excedit omnem aliam naturam.  Et ideo impossibile est quod aliqua creatura gratiam causet.  Sic enim necesse est quod solus Deus deificet, communicando consortium divinae naturae per quandam similitudinis participationem, sicut impossibile est quod aliquid igniat nisi solus ignis. 
Ez ist zemerken, ob got allein si ein sache der gnade.  Ez ist zesagen, daz dekein ding mag für sin gesteltnüsse würken, wan alzit muoz daz sin, daz die sache bezzer si denne daz werke.  Aber nu fürtriffet die gnade alle maht der geschaffenen naturen, sit si niht anders enist denne ein teilheftikeit der gotlichen naturen, die da fürtriffet alle andern naturen.  Unde also ist ez unmügliche, daz dekein creaturen die gnaden sache.  Unde also ist daz von not, daz got alleine mache gemeinede die geselleschaft der (264) gotlichen naturen übermitz teilheftikeit etlicher glichnüsse, also ouch unmüglichen ist, daz dekein ding füwer mache denne daz für allein. 
UTRUM REQUIRATUR ALIQUA PRAEPARATIO SIVE DISPOSITIO AD GRATIAM EX PARTE HOMINIS  Respondeo dicendum quod, sicut supra dictum est, gratia dupliciter dicitur,  quandoque quidem ipsum habituale donum Dei; quandoque autem ipsum auxilium Dei moventis animam ad bonum.  Primo igitur modo accipiendo gratiam, praeexigitur ad gratiam aliqua gratiae praeparatio, quia nulla forma potest esse nisi in materia disposita.  Sed si loquamur de gratia secundum quod significat auxilium Dei moventis ad bonum, sic nulla praeparatio requiritur ex parte hominis quasi praeveniens divinum auxilium,  sed potius quaecumque praeparatio in homine esse potest, est ex auxilio Dei moventis animam ad bonum.  Et secundum hoc, ipse bonus motus liberi arbitrii quo quis praeparatur ad donum gratiae suscipiendum, est actus liberi arbitrii moti a Deo,  et quantum ad hoc, dicitur homo se praeparare, secundum illud Prov. XVI, hominis est praeparare animum.  Et est principaliter a Deo movente liberum arbitrium,  et secundum hoc, dicitur a Deo voluntas hominis praeparari, et a domino gressus hominis dirigi. 
Ez ist zemerken, ob dekein bereitung gesuochet werde von teile dez menschen.  Ez ist zesagen, alse gesprochen ist, die gnade heizet in zweier hande wis.  Etwenne heizet si die heblichen gotlichen gabe, aber etwenne so heizet si die bewegenden gotlichen helfe der sele zuo etwaz guotes.  Aber in der ersten wis die gnade genomen, so wirt gehouschen zuo derre gnade etlichü bereitunge der gnade; wan dekein forme mag gesin denne in einer bereiten materien.  Aber unde ist, daz wir sprechen von der gnade, nach der bezeichent wirt die gotliche helfe, die da beweget zuo etwaz guotes, also en wirt dekein bereitunge gesuochet von teile dez menschen, also daz si fürkome die gotlichen helfe;  sunder daz mag ein iekliche bereitunge in dem menschen sin von gotlicher helfe, bewegende die selen (265) zuo etwaz guotes.  Unde also nach dem so ist die bewegunge guot, des etwer bereitet wirt ze enphahen die gabe der gnaden, ist die getat dez frigen willen, der da beweget ist von got.  Unde als vil als zuo dem so heizet der mensche, daz er sich bereitet, nach dem unde Salamon sprichet in den “Sprichworten,” in dem setzehenden capitele: “Dez menschen ist zebereiten daz gemüete.”  Unde ze aller vorderst so ist der frie wille von got bewegende.  Unde nach dem so heizet [“der wille des menschen] von got bereitet werden” unde “von dem der gange des menschen gerihtet werden.” 
UTRUM NECESSARIO DETUR GRATIA SE PRAEPARANTI AD GRATIAM  Respondeo dicendum quod, sicut supra dictum est, praeparatio ad hominis gratiam est a Deo sicut a movente, a libero autem arbitrio sicut a moto.  Potest igitur praeparatio dupliciter considerari.  Uno quidem modo, secundum quod est a libero arbitrio.  Et secundum hoc, nullam necessitatem habet ad gratiae consecutionem,  quia donum gratiae excedit omnem praeparationem virtutis humanae.  Alio modo potest considerari secundum quod est a Deo movente.  Et tunc habet necessitatem ad id ad quod ordinatur a Deo, non quidem coactionis, sed infallibilitatis, quia intentio Dei deficere non potest;  secundum quod et Augustinus dicit, in libro de Praedest. Sanct., quod per beneficia Dei certissime liberantur quicumque liberantur.  Unde si ex intentione Dei moventis est quod homo cuius cor movet, gratiam consequatur, infallibiliter ipsam consequitur; secundum illud Ioan. VI, omnis qui audivit a patre et didicit, venit ad me. 
Ez ist zemerken, ob von not die gnade gegeben werde dem menschen, der dar zuo bereit ist.  Ez ist zesagen, alse gesprochen ist, die bereitunge dez menschen zuo der gnade ist von gotte alse von dem bewegende, unde von dem frien willen als von dem bewegeten.  Unde da von so mag die bereitunge in zweier hande wis betrahtet (266) werden.  Ein wis: nach dem unde si von dem frien willen ist.  Unde nach dem so enhat si dekein notdurft, zervolgen die gnade;  wan die gabe der gnaden die fürtriffet alle bereitunge der menschlicher tugenden.  In einer andern wis mag si betrahtet werden nah dem unde si ist von gotte dem bewegenden.  Denne so ist sin not zuo dem, dar zuo si geordent wirt von gotte, niht von getwange, sunder ane betriegen; wan der gotlichen meinunge enmag niht gebresten;  nach dem unde St. Augustinus sprichet in dem buche, “Von der fürbereitunge der heiligen,” daz “ein iekliche, die da erlediget werdent, daz die erleidiget werdent sicherlich von der miltikeit gotis.”  Unde da von: unde ist, daz von der mei nunge gottis dez bewegenden daz ist, daz der mensche, dez herzen [er] beweget, ist die gnade zervolgen, er ervolge si umbetrogenlich, nach dem unde St. Johannes sprichet in dem sechsten capitel: “Ein ieklicher, der da von dem (267) vatter höret unde ez lernet, der künit zuo mir.” 
UTRUM GRATIA SIT MAIOR IN UNO QUAM IN ALIO  Respondeo dicendum quod, sicut supra dictum est, habitus duplicem magnitudinem habere potest,  unam ex parte finis vel obiecti, secundum quod dicitur una virtus alia nobilior inquantum ad maius bonum ordinatur;  aliam vero ex parte subiecti, quod magis vel minus participat habitum inhaerentem.  Secundum igitur primam magnitudinem, gratia gratum faciens non potest esse maior et minor,  quia gratia secundum sui rationem coniungit hominem summo bono, quod est Deus.  Sed ex parte subiecti, gratia potest suscipere magis vel minus, prout scilicet unus perfectius illustratur a lumine gratiae quam alius.  Cuius diversitatis ratio quidem est aliqua ex parte praeparantis se ad gratiam, qui enim se magis ad gratiam praeparat, pleniorem gratiam accipit.  Sed ex hac parte non potest accipi prima ratio huius diversitatis, quia praeparatio ad gratiam non est hominis nisi inquantum liberum arbitrium eius praeparatur a Deo.  Unde prima causa huius diversitatis accipienda est ex parte ipsius Dei, qui diversimode suae gratiae dona dispensat, ad hoc quod ex diversis gradibus pulchritudo et perfectio Ecclesiae consurgat, sicut etiam diversos gradus rerum instituit ut esset universum perfectum.  Unde apostolus, ad Ephes. IV, postquam dixerat, unicuique data est gratia secundum mensuram donationis Christi, enumeratis diversis gratiis, subiungit, ad consummationem sanctorum, in aedificationem corporis Christi. 
Ez ist zemerken, ob die gnade merre si in eime denne in dem andern.  Ez ist zesagen, alse gesprochen ist, die habunge mag zwiveltige grözunge haben.  Eine hat si von teile dez endez oder dez gegenwurfes, nach dem unde man sprichet, daz ein tugent edelere si denne die ander, in dem unde si zuo einem bezern guot geordent wirt.  Dü andern hat si von teile des underwurfes, daz teilheftig wirt mer unde minre die inhangende habung.  Unde dar umbe die ersten grozheit, die gnade, die da gnem machet, enmag niht mer noch minre gesin;  wan die gnade, nach irre rede, die füeget den menschen zuo dem obersten guot, daz da got ist.  Aber von teile dez underwurfes, so mag die gnade genomen werden mer unde minre, nach dem unde er minre erlühtet wirt von dem lieht (268) der gnaden denne ein anderre.  Welcher mislichen rede etlichü ist von teile dez bereitenden, der sich da bereitet zuo der gnaden; wan der sich mer zuo der gnaden bereitet, der enphaht voller gnade.  Aber von disem teile enmag niht genomen werden die erste rede dirre mislichi; wan die bereitunge zuo der gnaden enist niht dez menschen, niht wan in dem unde sin frier wille von got bereitet wirt.  Unde da von die erste sache dirre mislichi ist zenemen von teile gotis selber, der mislichen teilet die gabe siner gnaden, zuo dem daz von mislichen greten die schonheit unde die volkomenheit ufsta, als er ouch misliche grete [der dinge] gesetzet, umbe daz er sachet einen ieklichen grat volkomen.  Unde da von sprichet St. Paulus “Zuo den Ephesien,” in dem vierden capitel, nach dem unde er sprach: “Einem ieklichem ist gegeben die gnade nach maze der gabe Christi,” unde gezellet hat die mislichen (269) gnaden, so sprichet [er] dar nah: “Zuo volbringunge der heiligen in ein bowe dez libes Christi.” 
UTRUM GRATIA CONVENIENTER DIVIDATUR IN PRAEVENIENTEM ET SUBSEQUENTEM  Respondeo dicendum quod, sicut gratia dividitur in operantem et cooperantem secundum diversos effectus, ita etiam in praevenientem et subsequentem, qualitercumque gratia accipiatur.  Sunt autem quinque effectus gratiae in nobis, quorum primus est ut anima sanetur;  secundus est ut bonum velit;  tertius est ut bonum quod vult, efficaciter operetur;  quartus est ut in bono perseveret;  quintus est ut ad gloriam perveniat.  Et ideo gratia secundum quod causat in nobis primum effectum, vocatur praeveniens respectu secundi effectus;  et prout causat in nobis secundum, vocatur subsequens respectu primi effectus.  Et sicut unus effectus est posterior uno effectu et prior alio, ita gratia potest dici et praeveniens et subsequens secundum eundem effectum, respectu diversorum.  Et hoc est quod Augustinus dicit, in libro de Nat. et Grat., praevenit ut sanemur, subsequitur ut sanati vegetemur, praevenit ut vocemur, subsequitur ut glorificemur. 
Ez ist zemerken, ob die gnade eigentlichen geteilet [werde] in dem fürkumenden unde in dem nachkomenden.  Es ist zesagen, alse die gnade geteil[et] wirt in den wirkenden unde in dem mitwurkenden nach mislichen werken, unde also teilet si sich ouch in den fürkomenden unde in den nach komenden, in welcher wis die gnade genomen wirt.  Ez sint fünf wirkunge der gnade in uns, von welchen daz erste ist, daz die sele gesunt gemachet werde.  Daz ander ist, daz si etwaz guotes wil.  Daz dritte ist, daz guot, daz si da wil, daz si daz crefticlichen wirke.  Daz vierde ist, daz si in den guoten volherten.  Daz fünfte ist, daz si kome zuo der glorien.  Unde dar umbe: die gnade, nah dem unde si in uns sachet daz e[r]ste werke, also heizet si ein vorkomendü gnade von gesihte (270) dez anders werkes.  Unde umbe daz, daz si in uns sachet daz ander werke, so heizet si die nachkomende gnade von gesihti dez ersten werkes.  Unde alse ein werke niderre ist denne ein ander werke unde e denne ein ander werke, unde also mag ouch die gnade heizen ein vorkomendü gnade unde ein nachvolgendü nach einem werke, von gesihte der mislichen werke.  Unde daz ist, daz St. Augustinus sprichet in dem buoche, “Von der gnaden unde von der naturen”: “Er hat uns fürkomen, daz wir gesunt werden, unde daz ist nachkomen, daz wir, die gesunt gemachet sint, gecreftiget werden. Er ist fürkomen, daz wir gerüeffen werden, unde ist nachkomen, daz wir geglorificeret werden.” 
UTRUM GRATIA DATA CONVENIENTER AB APOSTOLO DIVIDATUR (I Cor., cap XII, lect. II)  Respondeo dicendum quod, sicut supra dictum est, gratia gratis data ordinatur ad hoc quod homo alteri cooperetur ut reducatur ad Deum.  Homo autem ad hoc operari non potest interius movendo, hoc enim solius Dei est; sed solum exterius docendo vel persuadendo.  Et ideo gratia gratis data illa sub se continet quibus homo indiget ad hoc quod alterum instruat in rebus divinis, quae sunt supra rationem.  Ad hoc autem tria requiruntur.  Primo quidem, quod homo sit sortitus plenitudinem cognitionis divinorum, ut ex hoc possit alios instruere.  Secundo, ut possit confirmare vel probare ea quae dicit, alias non esset efficax eius doctrina.  Tertio, ut ea quae concipit, possit convenienter auditoribus proferre.  Quantum igitur ad primum, tria sunt necessaria, sicut etiam apparet in magisterio humano.  Oportet enim quod ille qui debet alium instruere in aliqua scientia, primo quidem, ut principia illius scientiae sint ei certissima.  Et quantum ad hoc ponitur fides, quae est certitudo de rebus invisibilibus, quae supponuntur ut principia in Catholica doctrina.  Secundo, oportet quod doctor recte se habeat circa principales conclusiones scientiae.  Et sic ponitur sermo sapientiae, quae est cognitio divinorum.  Tertio, oportet ut etiam abundet exemplis et cognitione effectuum, per quos interdum oportet manifestare causas.  Et quantum ad hoc ponitur sermo scientiae, quae est cognitio rerum humanarum,  quia invisibilia Dei per ea quae facta sunt, conspiciuntur.  Confirmatio autem in his quae subduntur rationi, est per argumenta.  In his autem quae sunt supra rationem divinitus revelata, confirmatio est per ea quae sunt divinae virtuti propria.  Et hoc dupliciter.  Uno quidem modo, ut doctor sacrae doctrinae faciat quae solus Deus facere potest, in operibus miraculosis, sive sint ad salutem corporum, et quantum ad hoc ponitur gratia sanitatum; sive ordinentur ad solam divinae potestatis manifestationem, sicut quod sol stet aut tenebrescat, quod mare dividatur; et quantum ad hoc ponitur operatio virtutum.  ––– Secundo, ut possit manifestare ea quae solius Dei est scire.  Et haec sunt contingentia futura, et quantum ad hoc ponitur prophetia; et etiam occulta cordium, et quantum ad hoc ponitur discretio spirituum.  Facultas autem pronuntiandi potest attendi vel quantum ad idioma in quo aliquis intelligi possit, et secundum hoc ponuntur genera linguarum, vel quantum ad sensum eorum quae sunt proferenda, et quantum ad hoc ponitur interpretatio sermonum. 
Ez ist zemerken, ob die gnade, die vergebens gegeben wirt, eigentlichen geunderscheiden werde von dem apostolo in dem zwelften capitele “Zuo den Corinthin.”  Ez ist zesagen, alse da vor gesprochen ist, die gnade, (271) die da vergebens gegeben wirt, [wirt] geordent zuo dem, daz der mensche einem andern mitwirket, daz er widergeleitet werde zuo got.  Aber der mensche mag dar zuo niht wirken inrelichen bewegende, wan diz ist allein gottis, sunder allein uzwendig lerende oder ratende.  Unde dar um: die gnade [die da] vergebens gegeben wirt, dü hat in ir beslozzen dü ding, der der mensche da zuo bedarf, daz er einen andern lere in den gotlichen dingen, die da sint über die bescheidenheit.  Unde dar zuo so suochet man drü ding.  Dez ersten, daz der mensche teilheftig worden si volheit dez gotlichen bekentnüsses, daz er also die andern geleren müge.  Zem andern male, daz er sterken müge unde beweren müge dü ding, die er da saget, anders so were sin lere niht mehtig.  Zem dritten male, daz er dü ding, dü er enphaht, eigentlichen fürbringen mügen den hörenden.  Unde dar umbe: alse vil alse zuo dem ersten, (272) so sint drü ding notdürftig, alse ez ouch offenbaret in der menschlichen meisterschafte.  So muoz daz sin, daz, der da andern leren sol in dekeinen künsten, daz er dez ersten die beginne der selber künste bekenne sicherlichen.  Unde also vil also zuo dem, so setzet man “glouben,” der da ein sicherheit ist von den unsihtigen dingen, die da undersetzent alse begin in der cristenlicher lere.  Zem andern male: so muoz daz sin, daz der lere rehte habe die beginlichen besliezunge der kunst.  Unde also setzet man “die reden der wisheit,” dü da ist ein erkennen der gotlichen ding.  Zem dritten male: so muoz daz sin, daz er überfliezze von zeichen unde von den bekentlich werken, übermitz welche man underwillen offenbaren muoze die sache.  Unde also vil alse dar zuo, so setzet man “die reden der kunst,” dü da ist ein bekentnüsse der menslicher dinge.  Wan “die unsihtigen dinge gotis übermitz die, die da gemachet sint, (273) verstat man sü.”  Aber sterkunge in den dingen unde veriehunge under den dingen, die da der bescheidenheit undertenig sint, dü ist übermitz brüefunge.  Aber in den dingen, die da über die bescheidenheit sint, die werdent bekant übermitz gotlich erlühtunge, aber die vergehunge ist übermitz dü ding, dü der gotlicher tugent eigen sint.  Unde daz in zweier hande [wis]:  In einer wis, alse daz der lerer der heiligen schrift, die heiligen lere, tuo, die da got alleine tuon mag, in werke der zeichen, ez si zuo dem heile dez libes — unde also vil alse zuo dem setzet man die “gnade der gesuntheit” — oder ez si, daz [si] geordent sin allein zuo offenbarung der gotlichen macht, also daz die sunne stille sta oder vinster werde, unde daz sich daz mere von einander teile — unde alse vil alse zuo dem so setzet man “die werke der tugenden.”  Zem andern male, daz er müg offenbaren dü ding, dü got allein sint zewissenne.  Unde daz sint dü ding, die künfticlichen geschehen (274) sülen — unde alse vil alse zuo dem so setzet man die “propheciunge” — unde ouch die verborgenen dez herzen — unde alse vil alse zuo dem so setzet man “die underscheidunge der geiste.”  Aber die maht, die da ist der offenbarunge, die mag man merken für ein glichnüsse, in der daz etwer verstan mag — unde nach dem so setzet man “dü geslehte der zungen,” — oder also vil alse zuo den sinnen der, die da fürzebringen sint — unde also vil alse zuo dem so setzet man die “bedütung der reden.” 
UTRUM GRATIA DATA SIT DIGNIOR QUAM GRATIA GRATUM FACIENS  Respondeo dicendum quod unaquaeque virtus tanto excellentior est, quanto ad altius bonum ordinatur.  Semper autem finis potior est his quae sunt ad finem.  Gratia autem gratum faciens ordinat hominem immediate ad coniunctionem ultimi finis.  Gratiae autem gratis datae ordinant hominem ad quaedam praeparatoria finis ultimi, sicut per prophetiam et miracula et alia huiusmodi homines inducuntur ad hoc quod ultimo fini coniungantur.  Et ideo gratia gratum faciens est multo excellentior quam gratia gratis data. 
Ez ist zemerken, ob die gnade, die da vergebens gegeben wirt, wirdiger si denne die gnade, die da gneme machet.  Ez ist zesagen, daz ein ieklichü tugent, nach dem unde si wirdiger ist, also vil so ist si geordent zuo einem höchern guot.  Nu ist aber daz ende alzit bezzer denne dü ding, die da zuo dem ende sint.  Aber die gnade, die, die den menschen geneme machet, die ordent den menschen unmittelichen (275) zuo der zuofüegunge dem iungesten ende.  Aber die gnaden, die vergebens gegeben werdent, die ordenent den menschen zuo etlicher bereitunge dez iungsten endes, alse ouch übermitz die propheciunge unde ouch übermitz wunderlichü unde des gliches ander ding, die leitent den menschen dar zuo, daz er dem iungesten ende zuogefüeget wirt.  Unde dar umbe: die gnade, die da gneme machet, ist vil wirdiger denne die gnade, die da vergebens gegeben wirt. 
 
Go to Wiki Documentation
Enhet: Det humanistiske fakultet   Utviklet av: IT-seksjonen ved HF
Login